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München: Beckstein will ARD und ZDF im Internet Grenzen setzen +++ Rostock: Anmelderekord für Bundesfestival junger Filmemacher +++ Stuttgart: 15. Internationales Trickfilm Festival - 1. bis 6. Mai 2008 +++ Gera: Kinder-Filmfestival «Goldener Spatz» mit hochklassigem Programm
München: Beckstein will ARD und ZDF im Internet Grenzen setzen
Frankfurt/Main - Der bayerische Ministerpräsident Beckstein will ARD und ZDF bei ihren Internet-Angeboten Grenzen ziehen. Eine öffentlich-rechtlich finanzierte unmittelbare Konkurrenz zu den Angeboten der Printmedien könne es nicht geben, sagte Beckstein der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Die Verlage hätten nun einmal nicht den Vorteil, dass sie ihre Angebote wie ARD und ZDF von Gebührenzahlern finanziert bekommen. Einen Verdrängungswettbewerb zwischen der unabhängigen Presse und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk könne sich niemand wünschen.
«Ich kann es durchaus verstehen, dass die Verlage in den Angeboten von ARD und ZDF im Internet eine echte Wettbewerbssituation sehen - wenn es um journalistische Texte geht, aber auch um all den Service und die Ratgeber-Dienstleistungen, die angeboten werden - auf dem Printmarkt wie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen», sagte Beckstein. «Da muss ich nur auf die Unzahl von Kochsendungen schauen.» Für ihn sei der entscheidende Punkt: Entspricht das, was ARD und ZDF anbieten, dem spezifischen öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag oder nicht? Hier müssten sich die Sender eine Grenzziehung gefallen lassen. Nicht jedes Ratgeber-Angebot zu Haus und Hof, Garten und Herd falle unter den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu Grundversorgung.
Der Vorwurf, dass die Bundesländer den öffentlich-rechtlichen Sendern Texte im Internet ganz verbieten wollten, treffe ebenso wenig zu wie der «Zensur»-Vorwurf des ZDF-Intendanten Markus Schächter. «Niemand will das Internet für ARD und ZDF sperren, dann würde man den Sendern ihre Zukunftsfähigkeit nehmen», sagte Beckstein. Die Bundesländer verhandeln derzeit über den zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der den Umfang des Online-Angebots von ARD und ZDF regeln soll.
Rostock: Anmelderekord für Bundesfestival junger Filmemacher
Rostock (ddp-nrd). Ein dreitägiges Nonstop-Programm mit Produktionen junger Filmemacher läuft ab Freitag im Rostocker Stadthafen über zwei Bühnen. Für das diesjährige Festival des deutschen Nachwuchsfilms wurden 377 Streifen eingesandt, so viele wie nie zuvor, wie Klaus Blaudzun vom veranstaltenden Institut für neue Medien am Mittwoch in Rostock sagte. Ausgewählt worden seien 39 Beiträge, die jüngsten Autoren seien vier Jahre, die ältesten laut Wettbewerbsbedingungen 27 Jahre alt. Zudem werden in eigenen Programmblöcken die junge estnische Filmszene sowie Produktionen im Rückblick auf den G8-Gipfel in Heiligendamm vorgestellt.
Das zum fünften Mal an der Küste ausgetragene Jugendfilmfestival FiSH (Festival im Stadthafen) zeige weniger handwerkliche Professionalität als vielmehr jugendliche Sichten auf die Gesellschaft und besondere Ausdrucksformen, sagte Blaudzun. Dazu gehöre zum Beispiel der Trickfilm-Beitrag einer Kindergartengruppe, der durch originelles kindliches Erzählen die Vorauswahl-Jury begeistert habe. Von älteren Filmemachern seien in diesem Jahr viele Beiträge eingereicht worden, die sich mit Vorbildern und Helden, mit der Angst vor Trennung und der Suche nach Nähe befassen.
Neben den Trickfilmen, Collagen, Clips und Dokumentarstreifen im Wettbewerbsprogramm laufen bei FiSH 08 auch Produktionen, die sich um zwei ausgeschriebene Medienkompetenzpreise Mecklenburg-Vorpommern bewerben. Ziel dieser Preisausschreibung sei nicht ein qualitätsvolles Produkt, sondern die gemeinsame Arbeit daran. Knapp 50 Projekte waren eingereicht worden, 7 werden bei FiSH 08 präsentiert.
Veranstalter des Festivals, das am Freitag von Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) eröffnet wird, sind der Bundesverband Deutscher Film-Autoren (BDFA), der Bundesverband Jugend und Film (BJF) und das Institut für neue Medien Rostock.
Stuttgart: 15. Internationales Trickfilm Festival - 1. bis 6. Mai 2008
Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart, gegründet 1982, gehört zu den größten und ältesten Festivals für den Animationsfilm weltweit. Mit mehr als 1700 Einreichungen, 1000 Akkreditierten und 50.000 Zuschauern repräsentiert das Trickfilm-Festival (ITFS) das ganze kreative Spektrum des Animationsfilms – vom künstlerischen Kurzfilm über animierte Kinderfilme und Studentenfilme bis zum abendfüllenden CGI-Film.
Für das 15. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart wurde in diesem Jahr erstmalig der Wettbewerb für animierte Auftragsarbeiten "Under Commission" ausgeschrieben. Eingereicht werden konnten animierte Musikvideos sowie Werbung und TV-Trailer. Ein internationale, hochkarätige besetzte Jury aus den Bereichen Werbung, Animation und Musikvideo wählte die herausragenden Beiträge aus und nominierte die besten Filme in den drei Kategorien.
Die Preise werden am Freitag, 2. Mai, im Rahmen des Trickfilm-Festivals vergeben.
http://www.itfs.de/
Gera: Kinder-Filmfestival «Goldener Spatz» mit hochklassigem Programm
Gera (ddp-lth). Das Deutsche Kinder-Medien-Festival «Goldener Spatz» wartet nach Worten seiner Leiterin Margret Albers vom 20. bis 26. April mit einem «hochklassigen Programm» in Gera und Erfurt auf. «Mit dem Wechsel vom biennalen zum Jahresrhythmus ist es sehr viel schwieriger geworden, den Sprung in die Konkurrenz zu schaffen», sagte Albers der Nachrichtenagentur ddp. Sie begründete dies mit der geringeren Zahl an Wettbewerbsbeiträgen.
In diesem Jahr wetteifern 38 Filme und Programme in 6 Kategorien um die begehrten «Goldenen Spatzen». 2007 seien es 62 gewesen, jedoch als «Ausbeute» aus zwei Jahresproduktionen. «Jetzt sind wir aktueller und kompakter», betonte Albers. In der Kinderjury möchte sie nicht entscheiden müssen. «Ihrer Auswahl dürfen wir angesichts der gewachsenen Qualität der Beiträge gespannt entgegensehen.» Die jungen Juroren vergeben die Hauptpreise des Festivals, darunter in diesem Jahr erstmals auch einen dotierten Preis für den besten Darsteller oder Moderator.
Bei den filmischen Stoffen sei eine Renaissance des Märchens zu verzeichnen. Daneben setze sich die Tendenz hin zu adaptierten Bestsellern fort. Allerdings vermisse sie Originalstoffe. «Sie sind nicht so stark vertreten wie sonst, aber ich hoffe, dass sich das künftig wieder ändert.» Sehr stark besetzt sei die Kategorie Information/Dokumentation, «die ja schon totgesagt war». In der Animation machte sie «eine immens große Bandbreite an Techniken» aus. «Da erlebt der klassische Puppentrickfilm eine kleine Renaissance», machte sie deutlich.
http://www.goldenerspatz.de