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+++ «Yellow Submarine» läuft am Zwickauer Puppentheater vom Stapel +++ Opposition und Gesellschaftskritik - Die Berliner Schaubühne wird 40 +++
«Yellow Submarine» läuft am Zwickauer Puppentheater vom Stapel«Yellow Submarine» läuft am Puppentheater Zwickau vom Stapel. Das Unterseeboot startet am Samstag zu seiner Jungfernfahrt. Die Musik der Beatles zum gleichnamigen Trickfilm sei wesentlicher Bestandteil der Inszenierung, sagte der Direktor des Puppentheaters, Heinrich Schulze. Als Stilmittel werde man das Schwarze Theater nutzen, das den Puppenspielern ungeahnte Möglichkeiten erschließt, weil in ihm die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben scheinen. Zudem setze diese Theaterform der Fantasie der Zuschauer keine Grenzen. «Yellow Submarine» ist die erste Produktion der neuen Spielzeit am Plauen-Zwickauer Puppentheater. Detlef Plath setzt die Geschichte in der Ausstattung von Antje Hohmuth in Szene. Das Unterseeboot taucht 20 000 Meilen unter den Meeresspiegel ins Pfefferland, wo nur die Gesetze der Musik gelten. Eines Tages jedoch überfallen die Gemeinis dieses Paradies und vertreiben alles Schöne. Ihrem Treiben setzt erst eine wild entschlossene Band ein Ende, die die Freiheit der Musik und der Künste zurück erobert. Die Geschichte sei nicht nur für Jugendliche und Erwachsene gedacht, betonte Schulze. Selbstverständlich solle die Inszenierung auch ein Erlebnis für Kinder und damit für die ganze Familie werden.
Opposition und Gesellschaftskritik - Die Berliner Schaubühne wird 40
Die Berliner Schaubühne feiert Geburtstag. Vor 40 Jahren, am 21. September 1962, begann sie ihren Spielbetrieb mit Ariano Suassunas «Des Testament des Hundes oder die Geschichte der Barmherzigen». Wer auf die Produktionen zurückblickt, die seitdem an diesem Theater entstanden, dem kann die Schaubühne nur als eine der Säulen des Westberliner Kulturlebens erscheinen. Besonders in den 70er Jahren entwickelte sich das Theater zu einer der wichtigsten deutschen Bühnen, mit Inszenierungen, die Weltruhm erlangten.
Die Schaubühne ist ein Gesellschaftertheater, zugleich wird es hoch subventioniert. Von Anfang an spielte der Ensemblegedanke in der Arbeit eine große Rolle. Viele der Gründungsmitglieder kamen von oppositionellen Studentenbühnen und trugen Forderungen nach einer umfassenden Demokratisierung der Gesellschaft und des Theaters in die neue Institution. Auch nach dem Umzug der Schaubühne vom Kreuzberger Halleschen Ufer zum Lehniner Platz am Ku\'damm wurde das gesellschaftskritische Konzept beibehalten.
Die Markenkennzeichen der aktuellen Ära mit Thomas Ostermeier und Sasha Waltz bergen insofern sehr viel Schaubühnen-Tradition: Opposition zum etablierten Theater, kollektive Mitbestimmung, Reflexion revolutionärer Positionen - das alles gab es, zumindest als Intention, in der Schaubühne schon lange.
Allen Ensemblegedanken zum Trotz erscheint die Schaubühne im Rückblick jedoch vor allem als eine Peter-Stein-Institution. Viele von Steins Inszenierungen waren Meilensteine der Theatergeschichte. Zwischen dem 23. und 29. September sind einige noch einmal (als Filme) in der Schaubühne zu sehen: Kleists «Homburg» etwa, Tschechows «Drei Schwestern», Ibsens «Peer Gynt».
Am Samstag feiert die Schaubühne ihren Geburtstag mit Musik, Videos mit thematischen Zusammenschnitten aus Schaubühnenproduktionen und einem Fußballturnier. Anlässlich des Jubiläums erscheint auch ein Buch in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift «Theater der Zeit» (Titel: «40 Jahre Schaubühne»), das zur Geburtstagsfeier vorgestellt wird. Darin werden Portraits der Regieprotagonisten der Vergangenheit gezeichnet und zahlreiche Rückblicke unternommen. Aber auch das seit 1999 amtierende Leitungsteam kommt ausgiebig zu Wort. Die Geburtstagsfeier - mit freiem Eintritt - beginnt um 20.00 Uhr. Eine Programmübersicht zur Retrospektive ist unter www.schaubuehne.de zu erhalten.