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Emden: Ostfriesisches Landesmuseum erhält Museumspreis 2007 +++ Erfurt: Heinz Sielmann Ehrenpreis für Naturkundemuseum
Emden: Ostfriesisches Landesmuseum erhält Museumspreis 2007
Emden (ddp-nrd). Das Ostfriesische Landesmuseum in Emden ist mit dem Museumspreis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet worden. Museumsdirektor Friedrich Scheele nahm die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung am Montag in Emden entgegen. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Das Landesmuseum ist bereits der achte Preisträger.
«Durch die erfolgreiche Neuausrichtung als Europäisches Regionalmuseum hat das Ostfriesische Landesmuseum Vorbildcharakter für die niedersächsische Museumslandschaft», sagte Stiftungsdirektorin Sabine Schormann während der Preisübergabe. Daher sei das Votum der Jury einstimmig ausgefallen. Das Landesmuseum war im Jahr 2005 nach mehrjähriger Umbauphase wieder eröffnet worden und präsentiert seitdem in moderner Architektur die Geschichte Ostfrieslands.
Weitere Träger des Museumspreises 2007 sind das Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg und «Die Eulenburg. Museum Rinteln». Die Oldenburger erhielten einen mit 15 000 Euro dotierten Preis für innovative Gestaltung, die Rintelner bekamen den mit 5 000 Euro dotierten Preis für ehrenamtliche Trägerschaft.
Erfurt: Heinz Sielmann Ehrenpreis für Naturkundemuseum
Erfurt (ddp-lth). Das Erfurter Naturkundemuseum ist am Montag mit dem Heinz Sielmann Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Die Stiftungsratsvorsitzende Inge Sielmann würdigte damit die besondere museumspädagogische Arbeit des Hauses und dessen einzigartige Ausstellungskonzeption. Das Museum führe die Besucher an die Natur heran und mache sie erlebbar. Auch der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Gerold Wucherpfennig (CDU), zeigte sich von der naturkundlichen und naturwissenschaftlichen Forschungsarbeit des Museums beeindruckt. Die Einrichtung mache Natur erfahrbar.
Zu den Besonderheiten des Naturkundemuseums zählt eine weltweit einzigartige, 14 Meter hohe nachgebaute Eiche. Sie erstreckt sich über vier Etagen und verbindet die dargestellten Lebensräume miteinander. Eine weitere Attraktion des Hauses ist die nachgebaute Arche Noah im Untergeschoss. In ihr befinden sich Präparate von mehr als 100 verschiedenen Tierarten. Von besonderer Bedeutung ist zudem die Spezialbibliothek für Bio- und Geowissenschaften mit rund 15 000 Büchern.
Für Museumsleiter Matthias Hartmann ist das Museum «ein Erlebnis von Auge zu Auge mit der Natur». Nirgendwo sonst werde die Natur derart direkt vermittelt. So könne beispielsweise die wahre Größe der Tiere im Film nicht gezeigt werden. In der Natur hingegen müsse der Betrachter viele Stunden ausharren, um die Tiervierfalt erleben zu können. Zudem bekäme er in der freien Natur nicht die geballte Tierwelt zu sehen, wie sie das Museum biete. Auch Inge Sielmann war von der wahren Größe der Tiere überrascht. Trotz gemeinsamer Expeditionen mit ihrem Ehemann nach Afrika sei ihr die wahre Größe eines Löwen nicht bewusst gewesen. Die Vermittlung der richtigen Proportionen mache eine lebendige Ausstellung aus.
Auch Wucherpfennig zeigte sich beeindruckt von der öffentlichkeitswirksamen Präsentation und der museumspädagogischen Vermittlung des Naturschutzgedankens. Durch spezielle Führungen könne vor allem Kindern und Jugendlichen die Natur erlebbar gemacht werden. Der Minister forderte in diesem Zusammenhang dazu auf, das Bewusstsein für einen sensiblen Umgang mit dem Umwelt- und Naturschutz zu stärken.
Der mit 10 000 Euro dotierte Preis ist erstmalig an eine Institution in Thüringen und erstmals auch an ein Museum verliehen worden. Seit 1994 verleiht die Stiftung den Ehrenpreis an Personen oder Institutionen für besondere Verdienste im Naturschutz. Der Tierfilmer und Naturforscher Sielmann setzte sich jahrzehntelang für den Natur- und Pflanzenschutz ein. 1994 gründete er gemeinsam mit seiner Ehefrau die Heinz Sielmann Stiftung.