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Dresden: Wettiner fordern Stücke aus dem Grünen Gewölbe +++ Köln: Neuer Direktor für Kunstmuseum des Erzbistums Köln +++ Berlin: Akademie der Künste blickt mit «Kunst und Revolte» auf 68er zurück +++ Düsseldorf: Ausstellung widmet sich «Zerbrechlicher Schönheit» +++ New York: Lucas-Cranach-Bild für 4,8 Millionen Euro versteigert
Dresden: Wettiner fordern Stücke aus dem Grünen Gewölbe
Dresden (ddp-lsc). Dem Freistaat Sachsen liegen angeblich neue Rückgabeforderungen des Hauses Wettin vor. Das berichtet die «Sächsische Zeitung» (Donnerstagausgabe). Aufgelistet seien 31 Stücke aus dem Grünen Gewölbe sowie etwas mehr als 400 Kunstwerke, deren Verbleib unklar ist.
Bestätigen wollte diese Information laut Zeitung bislang keine der betroffenen Einrichtungen. «Wir können dazu nichts sagen, weil wir im November mit dem Haus Wettin vereinbart haben, über die Restitutionsverhandlungen Stillschweigen zu bewahren», hieß es aus dem Finanzministerium, das die Rückgabeverhandlungen führt.
Die Wettiner fordern seit 2006 Porzellan und Gemälde aus den Staatlichen Kunstsammlungen zurück. Diese Ansprüche werden gegenwärtig geprüft. «Angestrebt wird eine einvernehmliche Lösung, und die kostet so viel Zeit, wie sie kostet», sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Auch Rechtsanwalt Gerhard Brand, der im Auftrag des Hauses Wettin zu den Rückgabeansprüchen recherchiert, wollte bisher neue Forderungen nicht bestätigen. «Kein Kommentar», erklärte er und verwies auf die Diskretionsvereinbarung.
Köln: Neuer Direktor für Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Köln (ddp-nrw). Stefan Kraus wird zum 1. Mai neuer Direktor des Kolumba - Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Sein Amtsvorgänger Joachim Plotzek geht wegen Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand, wie ein Sprecher des Erzbistums am Mittwoch mitteilte. Seit 1990 leitete Plotzek das im vergangenen Jahr neu eröffnete Museum. Sein Nachfolger ist seit 1991 in Kolumba tätig.
Das von dem Schweizer Architekten Peter Zumthor gebaute Haus war am 14. September vergangenen Jahres eingeweiht worden. Die Planungs- und Baukosten betrugen 39 Millionen Euro. Zuvor befand sich die umfangreiche Kunstsammlung des Erzbistums im Diözesanmuseum gegenüber dem Kölner Dom. Seit der Neueröffnung haben über 90 000 Interessenten Kolumba besucht.
Das Museum ist täglich außer dienstags von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Berlin: Akademie der Künste blickt mit «Kunst und Revolte» auf 68er zurück
Berlin (ddp-bln). Die Akademie der Künste in Berlin blickt unter dem Titel «Kunst und Revolte. Das künstlerische Erbe von \'68» auf die Umbrüche der damaligen Zeit zurück. Dazu zeigt die Akademie ab Donnerstag (17. April) die Ausstellung «1968. Die unbequeme Zeit» mit Fotografien von Michael Ruetz. Zudem werden Dokumente aus dem Archiv von Akademie-Präsident und Plakatkünstler Klaus Staeck ausgestellt. Zu den bis Ende Juni laufenden Veranstaltungen zählen ferner ein Gastspiel des Living Theatre aus New York, eine Filmreihe, Akademie-Gespräche sowie Programme zum Prager Frühling, zur Literatur, zur zeitgenössischen Musik und zum Tanztheater.
Die Akademie der Künste wolle jedoch «keine Nostalgie-Veranstaltung machen», sagte Staeck am Mittwoch bei der Vorstellung von «Kunst und Revolte». «Ich bin kein 68er», auch wenn er oft für einen der wichtigsten Vertreter dieser Zeit gehalten werde, sagte er. Daher könne er auch «völlig ohne Emotionen über die Zeit nachdenken». Auch Fotograf Ruetz sagte, er sei in den 68ern lediglich «Beobachter und Begleiter» gewesen. Er wolle sich daher jeder Bewertung und Deutung enthalten. Die Ausstellung biete ihm die Chance, seine Pressefotos im Kontext der Kunst zu zeigen.
Bei den Akademie-Gesprächen werden unter anderen der Kameramann Michael Ballhaus, der Regisseur Andres Veiel, die Schriftstellerin Tanja Dückers und die Liedermacherin Bettina Wegner miteinander diskutieren. In einer langen Nacht der Literatur treffen zum Beispiel Günter Grass, Uwe Timm und Ulrich Peltzer aufeinander.
Düsseldorf: Ausstellung widmet sich «Zerbrechlicher Schönheit»
Düsseldorf (ddp-nrw). Unter dem Titel «Zerbrechliche Schönheit» widmet sich das museum kunst palast in Düsseldorf ab Samstag (19. April) dem Thema «Glas im Blick der Kunst». Wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten, werden rund 150 Werke aus Malerei und Grafik von der Renaissance bis zur Moderne sowie Objektkunst, Installationen und Fotografien präsentiert. Vertreten sind Arbeiten von Künstlern wie Max Beckmann, Salvator Dali, Claude Monet und Otto Dix.
Die Ausstellung soll den Angaben zufolge deutlich machen, wie Glas über die Jahrhunderte hinweg Künstler in ihrer Arbeit inspirierte. Zudem gibt es einen gesonderten Bereich, der sich mit dem Einsatz von Glas in der Architektur auseinandersetzt.
Die Ausstellung ist eine Referenz an die international renommierte Glassammlung, das Glasmuseum Hentrich, das zum museum kunst palast gehört, und dauert bis zum 31. August. Geöffnet ist sie dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet zehn Euro.
http://www.museum-kunst-palast.de
New York: Lucas-Cranach-Bild für 4,8 Millionen Euro versteigert
New York (ddp). Ein Bild der 14-jährigen Sybille von Kleve von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) ist am Dienstagabend in New York für 4,8 Millionen Euro versteigert worden. Dies sei der bisher zweithöchste Preis für ein Gemälde des kursächsischen Hofmalers, teilte das Auktionshaus Christie\'s am Mittwoch mit. Cranach der Ältere fertigte zahlreiche Porträts der Tochter des Herzogs von Kleve Johann II. Das nun versteigerte Werk zeigt Sybille als Braut mit einem Blumenkranz kurz vor ihrer Heirat mit dem Kurfürsten von Sachsen Johann Friedrich I am 3. Juni 1527.
Der Rekordpreis für ein Werk von Lucas Cranach dem Älteren liegt bei 5,4 Millionen Euro. Diese Summe erzielte ein Bildnis des Kurfürsten Herzog Johann von Sachsen, das 1990 bei Christie\'s in London versteigert worden war.