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Bonn: ARD-Gremien - Das Erste muss junge Leute gewinnen +++ Rostock: Anmelderekord für Bundesfestival junger Filmemacher
Bonn: ARD-Gremien - Das Erste muss junge Leute gewinnen
Bonn (ddp). Die ARD erklärt die Gewinnung junger Zuschauer zu einem ihrer wichtigsten Ziele in den nächsten Jahren. Die Konferenz der Gremienvorsitzenden beauftragte am Mittwoch die ARD-Intendanten «angesichts niedriger und zudem sinkender Marktanteile», eine Gesamtstrategie für eine erfolgreiche Ansprache junger Menschen zu entwickeln.
Mit dem Vorgehen sollen die Erfahrungen und Projekte der «zumeist nur punktuell» erfolgreichen Jugendangebote der Landesfunkhäuser in einer «Gesamtstrategie» zusammengeführt werden, die «medienübergreifend und markenbildend» angelegt sein müsse, erklärte Gremienvorsitzender Volker Giersch.
Nötig ist dies nach Auffassung der Konferenz, die in Bonn tagte und in der alle ARD-Gremien vertreten sind, damit die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Auftrag für die junge Generation erfüllen könnten. Insbesondere müssten dabei die «Chancen in der digitalen Welt» genutzt werden. Konkret schlug Giersch Internetangebote für junge Leute vor.
Damit unterstützt die Gremienkonferenz ARD und ZDF, die einen weiteren Ausbau ihrer digitalen und Internet-Angebote anstreben. Allerdings kam aus den Bundesländern bereits Kritik. Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) war jüngst für die Beibehaltung einer Ausgaben-Obergrenze für die Online-Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen eingetreten. Besonders den Verlegerverbänden sind die Nachrichtenportale einiger ARD-Sender ein Dorn im Auge. Sie sehen darin eine gebührenfinanzierte Konkurrenz.
ARD-Intendant Fritz Raff appellierte erneut an die Länder, die ARD könne nur dann publizistische und kulturelle Vielfalt gewährleisten, «wenn man den Auftrag nicht auf Hörfunk und Fernsehen beschränkt».
Rostock: Anmelderekord für Bundesfestival junger Filmemacher
Rostock (ddp-nrd). Ein dreitägiges Nonstop-Programm mit Produktionen junger Filmemacher läuft ab Freitag im Rostocker Stadthafen über zwei Bühnen. Für das diesjährige Festival des deutschen Nachwuchsfilms wurden 377 Streifen eingesandt, so viele wie nie zuvor, wie Klaus Blaudzun vom veranstaltenden Institut für neue Medien am Mittwoch in Rostock sagte. Ausgewählt worden seien 39 Beiträge, die jüngsten Autoren seien vier Jahre, die ältesten laut Wettbewerbsbedingungen 27 Jahre alt. Zudem werden in eigenen Programmblöcken die junge estnische Filmszene sowie Produktionen im Rückblick auf den G8-Gipfel in Heiligendamm vorgestellt.
Das zum fünften Mal an der Küste ausgetragene Jugendfilmfestival FiSH (Festival im Stadthafen) zeige weniger handwerkliche Professionalität als vielmehr jugendliche Sichten auf die Gesellschaft und besondere Ausdrucksformen, sagte Blaudzun. Dazu gehöre zum Beispiel der Trickfilm-Beitrag einer Kindergartengruppe, der durch originelles kindliches Erzählen die Vorauswahl-Jury begeistert habe. Von älteren Filmemachern seien in diesem Jahr viele Beiträge eingereicht worden, die sich mit Vorbildern und Helden, mit der Angst vor Trennung und der Suche nach Nähe befassen.
Neben den Trickfilmen, Collagen, Clips und Dokumentarstreifen im Wettbewerbsprogramm laufen bei FiSH 08 auch Produktionen, die sich um zwei ausgeschriebene Medienkompetenzpreise Mecklenburg-Vorpommern bewerben. Ziel dieser Preisausschreibung sei nicht ein qualitätsvolles Produkt, sondern die gemeinsame Arbeit daran. Knapp 50 Projekte waren eingereicht worden, 7 werden bei FiSH 08 präsentiert.
Veranstalter des Festivals, das am Freitag von Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) eröffnet wird, sind der Bundesverband Deutscher Film-Autoren (BDFA), der Bundesverband Jugend und Film (BJF) und das Institut für neue Medien Rostock.
http://www.ifnm.de/fish