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17.7.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Berlin: Stadt stiftet Kommandantenhaus für erweiterte Sammlung Berggruen +++ Nürnberg: Henri-Matisse-Ausstellung wird in Nürnberg eröffnet +++ Köln: Beschädigtes Kölner Dionysos-Mosaik ist zu einem Drittel restauriert


Berlin: Stadt stiftet Kommandantenhaus für erweiterte Sammlung Berggruen
Berlin (ddp-bln). Berlin stiftet das Charlottenburger Kommandantenhaus für die Erweiterung der Kunstsammlung von Heinz Berggruen. Mit der Überlassung des Gebäudes reagiere Berlin «angemessen» auf eine großzügige Geste der Familie Berggruen, teilte Kulturstaatssekretär André Schmitz am Dienstag mit.
Mit der kostenlosen Überlassung des Kommandantenhauses sei eine wichtige Voraussetzung für die von den Kindern Berggruens geplante Erweiterung der Kunstsammlung geschaffen, hieß es. Der Mäzen war im Februar im Alter von 93 Jahren verstorben.
Berggruen hatte seine Sammlung von 165 Werken der klassischen Moderne im Jahr 2000 für 126 Millionen Euro der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übereignet. In der erweiterten Sammlung sollen nun Kunstwerke gezeigt werden, die Berggruen seit 2000 erworben hat. Dazu zählen mehr als 50 Arbeiten von Picasso, Matisse sowie Cézanne und Klee. Die Sammlung von Berggruen gilt als eine der weltweit bedeutendsten privaten Bildersammlungen der klassischen Moderne.

Nürnberg: Henri-Matisse-Ausstellung wird in Nürnberg eröffnet
Nürnberg (ddp). Eine Ausstellung von Henri Matisse wird heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg eröffnet. Präsentiert werden bis 4. November zwei wichtige grafische Folgen des französischen Künstlers. Zu bewundern sind nach Angaben der Veranstalter die farbenfrohe, großformatige Mappe «Jazz» aus dem Jahr 1947 und das von der Antike inspirierte Künstlerbuch «Pasiphaé» von 1943. Außerdem werden Fotografien von Henri Cartier-Bresson, Brassaï und Hélène Adant gezeigt, die den Künstler privat und bei der Arbeit zeigen.

Köln: Beschädigtes Kölner Dionysos-Mosaik ist zu einem Drittel restauriert
Köln/Erfurt (ddp-lth). Das beim Orkan «Kyrill» stark beschädigte Dionysos-Mosaik im Römisch-Germanischen Museum Köln ist zu etwa einem Drittel restauriert. Rund 20 Studenten des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung der Fachhochschule Erfurt haben das Bodenkunstwerk gründlich gereinigt, einen Teil der ausgebrochenen Steine wieder eingesetzt und Kratzer beseitigt.
«Die Erfurter Studierenden haben sehr gute Arbeit geleistet. Wir sind sehr zufrieden», sagte die stellvertretende Museumsleiterin Friederike Naumann-Steckner der Nachrichtenagentur ddp. Die Erfurter Nachwuchswissenschaftler wurden im Rahmen eines zweiwöchigen Semesterprojekts eingesetzt. Naumann-Steckner geht davon aus, dass noch mindestens zwei 14-tägige Arbeitsphasen erforderlich sind, ehe das Mosaik wieder hergestellt ist.
Die weltbekannte Arbeit war am 18. Januar während des Orkans «Kyrill» erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Umherfliegende Holzabdeckungen eines nahe gelegenen Brunnens hatten drei große Fenster des Museums durchschlagen. Die bis zu 70 Kilogramm schweren Holzbohlen und die Sperrholzplatten fielen ebenso wie die Glasscherben der Fenster auf das 75 Quadratmeter große Mosaik. Dabei entstanden zahlreiche tiefe Kratzer. Das namensgebende Bildmotiv, der betrunkene und von einem Satyr gestützte Dionysos, blieb im Gegensatz zu seiner Umgebung nahezu unversehrt.
Das Dionysos-Mosaik war 1941 bei Bauarbeiten für einen Luftschutzbunker am Kölner Dom freigelegt worden. Später wurde das Römisch-Germanische Museum um das Fundstück herumgebaut. Das Mosaik gilt als einer größten und besterhaltenen römischen Böden nördlich der Alpen. Sein Wert wird mit etwa 15 Millionen Euro angegeben.