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18.1.: theater aktuell +++ theater

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Dresden: Staatsschauspiel legt Berufung gegen «Weber»-Verbot ein +++ Recklinghausen: Frank Castorf nimmt Schlichtungsangebot an +++ Berlin: Armin Petras unterschreibt für Intendanz des Maxim-Gorki-Theaters +++ Bochum: Helge Schneider ermittelt am Schauspielhaus +++ Wilhelmshaven: Latein-Deutschsprachige Erstaufführung von Stephen Fry +++ Barth: Vorpommerschen Landesbühne Anklam mit Sommertheater in Barth


Dresden: Staatsschauspiel legt Berufung gegen «Weber»-Verbot ein
Dresden (ddp-lsc). Das Dresdner Staatsschauspiel legt Berufung gegen die Entscheidung des Berliner Landgerichts zum Verbot der «Weber»-Inszenierung ein. «Wir wollen nun das Rechtsmittel ausschöpfen und sind optimistisch, auch Recht zu bekommen», sagte der Geschäftsführende Direktor des Staatsschauspiels, Hergen Gräper, am Dienstag in der Landeshauptstadt.
Das Gericht hatte auf Antrag des lizenzhabenden Bühnenverlages Felix Bloch Erben in der vergangenen Woche eine weitere Aufführung der umstrittenen «Weber»-Inszenierung von Regisseur Volker Lösch untersagt. Mit dem Einfügen von Passagen eines «Chors der Arbeitslosen» verstoße das Theater gegen das Urheberrecht.
Nach Angaben des Staatsschauspiels hat der Verlag in einem Brief deutlich gemacht, dass es keine Möglichkeit zu einer außergerichtlichen Lösung gebe. In dem Schreiben heiße es: «Die Texte von Gerhart Hauptmann müssen in Gänze herausgenommen werden - soviel ist es ja nicht.»
Intendant Holk Freytag sagte, entgegen früherem Bekunden, das Theater möge auf den Verlag zugehen, bestätige dieses Schreiben von Felix Bloch Erben, dass der Verlag allen Argumenten gegenüber verschlossen sei. Für den Vorsitzenden der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein ist das Vorgehen des Bühnenverlags äußerst schwerwiegend. Felix Bloch Erben breche mit einem partnerschaftlichen Umgang, der zwischen den Theatern und den Verlagen gute Tradition sei. «Uneinsichtig, starrsinnig und dazu noch mit süffisantem Unterton versucht der Verlag, eine wichtige Inszenierung zu torpedieren, auf Kosten der Zuschauer», beklagte Freytag. Felix Bloch Erben erweise dem gemeinsamen Anliegen aller Theater und Verlage, lebensnahes, aktuelles und erfolgreiches Theater zu spielen, einen Bärendienst.

Recklinghausen: Frank Castorf nimmt Schlichtungsangebot an
Frank Castorf hat das Schlichtungsangebot im Rechtsstreit um seine Entlassung bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen angenommen. Demnach wird der Volksbühnen-Intendant 2006 und 2007 je eine Inszenierung bei den Ruhrfestspielen machen. Außerdem erhält Castorf weiterhin ein Gehalt, das über den bisher in den Medien genannten 100.000 Euro pro Jahr liegt. Laut Castorfs Anwalt ist damit der Rechtsstreit vom Tisch. Die Ruhrfestspiele wollten sich zunächst nicht äußern. Castorf war 2004 wegen schlechter Zahlen als Geschäftsführer der Ruhrfestspiele entlassen worden.
Quelle: 3sat

Berlin: Armin Petras unterschreibt für Intendanz des Maxim-Gorki-Theaters
Berlin (ddp-bln). Der Regisseur und Dramatiker Armin Petras unterzeichnet am Mittwoch in Berlin den Vertrag für die Intendanz des Maxim-Gorki-Theaters. Das kündigte ein Sprecher von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) am Montag an. Petras übernimmt die Leitung des Hauses mit Beginn der Spielzeit 2006/07.
Petras, Jahrgang 1964, studierte von 1985 bis 1987 Regie an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch», siedelte 1988 nach Westberlin über und arbeitete danach als Regieassistent am Frankfurter TAT und an den Münchner Kammerspielen. Nach Engagements in Frankfurt (Oder), Chemnitz, Leipzig und Nordhausen war er von 1999 bis 2002 Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel.
Petras, der unter dem Pseudonym Fritz Kater auch als Dramatiker bekannt ist, wurde 2003 mit dem Mühlheimer Dramatiker-Preis ausgezeichnet. Die Zeitschrift «Theater heute» kürte ihn 2003 und 2004 zum Autor des Jahres. Zwei Mal war er zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Bochum: Helge Schneider ermittelt am Schauspielhaus
Bochum (ddp). Nach seinem erfolgreich uraufgeführten Musical «Mendy» präsentiert der Entertainer Helge Schneider nun sein neuestes Stück am Bochumer Schauspielhaus. «Aprikose, Banane, Erdbeer - Kommissar Schneider und die Satanskralle von Singapur» heißt der Bühnenkrimi Schneiders, der in Regie des Autors am Freitag uraufgeführt wird.
Im Mittelpunkt des Auftragswerks steht der pensionierte Kommissar Schneider, der nach dem Schwerverbrecher mit dem Spitznamen «Die Satanskralle von Singapur» fahndet. Während der Kommissar die mörderische Spur aufnimmt, betrügt ihn seine Frau mit dem Hochofenschweißer Gerd.
Helge Schneider wurde 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er ist Komiker, Komponist, Musiker, Entertainer, Buch- und Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur. Berühmt wurde er in Deutschland mit seinem Schlager «Katzeklo».
«Mendy - Das Wusical», ebenfalls eine Auftragsarbeit für das Schauspielhaus Bochum, war Helge Schneiders erstes Stück für das Theater, das am 17. April 2003 vom Bochumer Ensemble mit großem Erfolg aufgeführt worden ist.
http://www.schauspielhausbochum.de

Wilhelmshaven: Latein-Deutschsprachige Erstaufführung von Stephen Fry
Wilhelmshaven (ddp-nrd). Das preisgekrönte Theaterstück «Latein! Oder Tabak und Knaben» des britischen Enfant terribles Stephen Fry feiert am Dienstag in der Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven seine deutschsprachige Erstaufführung. Frys Erstlingswerk ist eine Satire auf das britische Schulsystem. Zudem sei es englischer Humor in Höchstform, wie die Bühne am Montag in Wilhelmshaven mitteilte. Die Produktion sei kurzfristig zustande gekommen und vervollständige die Reihe der diesjährigen Erst- und Uraufführungen. Regie für den Zweiakter führt Olaf Strieb.
«Latein! Oder Tabak und Knaben» nimmt die Besucher mit in eine Lateinstunde und lässt sie an Frys ganz persönlichen Erinnerungen von Internatsleben, Lehrkörpern und Tafelbildern teilhaben. Der 47-jährige zählt in Großbritannien zu den bekanntesten komischen Kulturschaffenden. Als Schauspieler feierte er seinen größten Erfolg in Kenneth Branaghs «Peter\'s friends». Für das Erfolgs-Musical «Me and my girl» schrieb der das Libretto.
http://www.landesbuehne-nord.de

Barth: Vorpommerschen Landesbühne Anklam mit Sommertheater in Barth
Barth (ddp-nrd). Die Barther Sommerbühne gehört ab diesem Jahr Windsbraut und Klabautermann statt den Einwohnern der sagenumwobenen Stadt Vineta. Das Open-Air-Theater werde sich künftig Sagen und Geschichten rund um das norddeutsche Boddenstädtchen widmen, kündigte am Montag eine Sprecherin der Vorpommerschen Landesbühne Anklam an. Mit Vineta-Festspielen sowohl in Barth als auch auf Usedom gelinge es nicht, dem Sommertheater in beiden Urlaubsorten ein eigenes, unverwechselbares Gesicht zu geben.
In der ersten Episode der neuen Sommertheater-Reihe «Windsbraut- und Klabautermann-Geschichten» feiert Barth eine «Stürmische Hochzeit». Die Kinder einer reichen Kapitänswitwe und des Bürgermeisters sollen sich das Ja-Wort geben, jedoch lieben sie sich nicht. Die Hochzeit platzt, und es fliegen die Fäuste. Für ein dennoch romantisches Ende sorgen Klabautermann und Windsbraut.
Autor der Geschichtenreihe ist Wolfgang Bordel, Intendant der Vorpommerschen Landesbühne Anklam. Birgit Lenz wird die «Stürmische Hochzeit» mit Musik, Tanz und Showeffekten in Szene setzen. Auf der Bühne agieren Barther Bürger, das Amateurtheater der Boddenbühne, Schauspielschüler der Theaterakademie Vorpommern sowie Schauspieler der Vorpommerschen Landesbühne Anklam. Premiere der «Stürmischen Hochzeit» ist am 9. Juli, gespielt wird bis zum 13. August.