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Berlin: Musikrat: Rundfunkklangkörper müssen junges Publikum binden +++ München: ARD zahlt Schmidt angeblich fast zehn Millionen Euro +++ Berlin: Ausstellung stellt Gesamtwerk Kubricks vor +++ Berlin: Perspektive Deutsches Kino eröffnet mit Dokumentarfilm

Berlin: Rundfunkklangkörper müssen junges Publikum binden
Berlin (ddp). Mit «phantasievollen Projekten» müssen sich die Rundfunkklangkörper nach Ansicht des Deutschen Musikrates neue Hörergruppen erschließen. Ratspräsident Martin Maria Krüger sagte am Mittwoch in Berlin nach einer Podiumsdiskussion zum Thema «Auslaufmodell Rundfunkklangkörper" Perspektiven für das Musikland Deutschland», dazu müsse die Arbeit im musikpädagogischen Bereich und die Kooperation mit Schulen ausgebaut werden. Die Klangkörper müssten das junge Publikum binden.
Krüger betonte, die Orchester und Chöre der Rundfunksender bräuchten den Kontakt zum Sendegebiet. Sie dürften nicht nur auf das reduziert werden, «was über den Äther läuft». Ihre Aufgabe sei auch die Pflege der Künstler - etwa der Komponisten - im Sendegebiet sowie die Pflege der zeitgenössischen Musik insgesamt.
Die Rundfunkklangkörper waren nach dem Beschluss der Ministerpräsidenten, die Rundfunkgebühr nur um 88 Cent statt um 1,09 Euro anzuheben, zum Gegenstand von Sparüberlegungen geworden. Der Bayerische Rundfunk (BR) hat gar die Auflösung des Rundfunkorchesters angekündigt.
An der Diskussion auf Einladung des Musikrates hatten unter anderen die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Monika Griefahn (SPD), sowie Vertreter von Orchestern und der Deutschen Orchestervereinigung teilgenommen. Das Gespräch wird am Sonntag (19.05 Uhr) im «Kulturpolitischen Forum» des WDR 3 ausgestrahlt.

München: ARD zahlt Schmidt angeblich fast zehn Millionen Euro
München (ddp). Entertainer Harald Schmidt ist vor dem regulären Start seiner ARD-Sendung am Mittwochabend wegen seines Vertrags mit der ARD-Tochter Degeto erneut in die Schlagzeilen geraten. Einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwochausgabe) zufolge soll die Schmidt-Firma Kogel Schmidt GmbH für die Produktion von 64 Fernsehsendungen in diesem Jahr 9,7 Millionen Euro erhalten. Bislang war über acht Millionen Euro spekuliert worden.
Zudem habe sich Schmidt die Rechte für die Verwertung der Sendung im Internet, über Mobilfunk und für das Bezahlfernsehen vorbehalten, berichtete die Zeitung. Die ARD dürfe dafür am Samstag um 19.45 Uhr eine kurze Zusammenfassung der besten Schmidt-Sprüche bringen.
WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf, dessen Sender auf Seiten der ARD bei der Produktion federführend ist, wollte am Mittwoch zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Er verwies lediglich darauf, dass sich die Gremien des Senders mit dem Thema befassen werden. Auch die Degeto wollte den Bericht nicht kommentieren, solange die Verträge noch nicht vollständig unterzeichnet seien, wie ein Sprecher sagte.
Zuvor hatte die ARD allerdings bekannt gegeben, dass die Vereinbarung auch das Recht beinhalte, die Highlights der Schmidt-Show im Radio auszustrahlen. Der berlin-brandenburgische RBB etwa sendet «Best of Schmidt» donnerstags und freitags um 7.50 Uhr auf «Radio Eins», dem Sender «nur für Erwachsene».
Daneben wird Schmidt laut ARD 2006 während der Fußballweltmeisterschaft täglich auf Sendung sein.

Berlin: Ausstellung stellt Gesamtwerk Kubricks vor
Berlin (ddp). Eine umfassende Schau über das Schaffen des britischen Regisseurs Stanley Kubrick ist ab Donnerstag im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen. Die größte Anzahl der Objekte stammt aus dem Nachlass des 1999 verstorbenen Regisseurs, wie seine Witwe Christiane Kubrick am Mittwoch in der Hauptstadt sagte. Die Hinterlassenschaft wurde in achtmonatiger Arbeit durch das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main auf dem Landsitz der Kubricks nahe London für die Schau gesichtet und zusammengestellt. In Berlin wird die Ausstellung, die zuvor in Frankfurt gezeigt wurde, bis zum 11. April bleiben und anschließend nach Rom gehen.
Kubrick sei ein sehr scheuer Mensch gewesen, berichtete dessen Witwe. Doch die oft düstere und depressive Grundstimmung in seinen Filmen habe er im Leben nicht gehabt. «Im Gegenteil: Stanley war ein positiver, heiterer, sehr komischer Mensch», sagte sie.
Der Ausstellungsrundgang im Gropius-Bau führt den Besucher durch alle Filme Kubricks - vom ersten Dokumentarfilm «Day of tue Fight» von 1951 bis zum Spätwerk «Eyes Wide Saut» von 1999. Zu den Exponaten zählen Werkfotos und Skizzen zum Antikriegsfilm «Pathos of Gloy» (1956), originale Kostüme aus «Spartacus» (1960) sowie unveröffentlichte Aufnahmen mit Sue Lyon, der Hauptdarstellerin aus «Lolita» (1962). Besucher können Modelle des Irrgartens aus «Shining» und der Rauschiffzentrifuge aus «Odyssee im Weltraum» sehen und die Korova Milkbar erinnert an «A Clockwork Orange». Zeitgenössische Zeitungsartikel, Briefe und Zensurbescheide zeigen zudem die Kontroverse um Kubricks Werk.

Perspektive Deutsches Kino eröffnet mit Dokumentarfilm
Berlin (ddp). Ein Dokumentarfilm eröffnet die vierte Ausgabe der Reihe Perspektive Deutsches Kino bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin (10. bis 20. Februar). «Dancing With Myself» von Judith Keil und Antje Kruska schildert die Leiden und Leidenschaften dreier Berliner, die erst beim Tanzen zu sich selbst finden. «Der Film eröffnet einen neuen Blick auf unsere Wirklichkeit und steht damit für das gesamte Programm der Perspektive Deutsches Kino», sagte Sektionsleiter Alfred Holighaus am Mittwoch in Berlin. Insgesamt gibt es neun Beiträge, darunter sechs Spielfilme und drei Dokumentarfilme, in diesem Programm zu sehen.