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Berlin: Große Kunstschauen durch hohe Versicherungssummen schwer finanzierbar +++ Frankfurt/München: Kittelmanns Nachfolge geregelt +++ Saarbrücken: Saarland präsentiert Vielfalt der Kunst
Berlin: Große Kunstschauen durch hohe Versicherungssummen schwer finanzierbar
Berlin (ddp). Große öffentliche Kunstschauen sind durch steigende Versicherungssummen der Kunstwerke immer schwerer finanzierbar. Ohne staatliche Haftungsgarantien seien große Präsentationen wie etwa die Berliner Schau französischer Impressionisten im vergangenen Jahr deshalb «auf lange Sicht vielleicht nicht mehr möglich», sagte der europäische Vize-Chef des Auktionshauses Sotheby\'s, Philipp Herzog von Württemberg, am Donnerstag in Berlin. Die Besitzer der Kunstwerke wollten ihre Stücke mit immer höheren Summen absichern, was den finanziellen Aufwand für Ausstellungen steigere.
Der Trend des zunehmend globalisierten Kunstmarktes weist aus Württembergs Sicht eindeutig in asiatische Länder. Allein 39 der 100 weltweit am höchsten bewerteten Künstler kämen mittlerweile aus China, sagte der Manager des Auktionshauses. Das habe sich erst in den vergangenen drei bis vier Jahren so entwickelt. Parallel zum wirtschaftlichen Aufstieg sei der chinesische «Boom erst in der Anfangsphase», sagte Württemberg. Gleichzeitig gebe es auch bei den Käufern von Kunstwerken einen Prozess der Globalisierung. So fänden sich etwa viele Sammler deutscher Kunst heute in «Japan, Russland oder Amerika».
Die wachsende Kunstszene im arabischen Emirat Dubai hat nach Württembergs Einschätzung «etwas Künstliches». Er sei sich nicht sicher, «ob das nicht eine Blase ist», sagte Württemberg. Ende Mai hatten die drei großen deutschen staatlichen Museen in Berlin, Dresden und München ihre Unterstützung für ein «Universalmuseum» in dem Emirat angekündigt.
Sotheby\'s gehört zu den bedeutendsten Kunstauktionshäusern weltweit. Das 1744 in London gegründete Unternehmen besitzt heute weltweit 90 Niederlassungen in 34 Ländern.
Frankfurt/München: Kittelmanns Nachfolge geregelt
Frankfurt/München (ddp-bay). Die Kuratorin der Städtischen Galerie im Münchner Lenbachhaus, Susanne Gaensheimer, wechselt nach Frankfurt. Die 41-jährige Kunsthistorikerin wird neue Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst (MMK). Das gab Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) am Donnerstag bekannt. Der bisherige MMK-Chef Udo Kittelmann wird zum 1. November Direktor der Nationalgalerie in Berlin.
Saarbrücken: Saarland präsentiert Vielfalt der Kunst
Saarbrücken (ddp-rps). Bei der Landeskunstausstellung sind ab Samstag über 300 Arbeiten von 85 Künstlern an acht Standorten zu sehen. Die Ausstellung zeige eine enorme Vielfalt von Malerei, Fotografie, Grafik, Skulptur bis zur Videokunst, betonte der Vorstand der Stiftung saarländischer Kulturbesitz und Kurator der Ausstellung, Ralph Melcher, am Donnerstag in Saarbrücken. In einer Sonderschau wird die Arbeit des St. Ingberter Künstlers Leo Erb anlässlich seines 85. Geburtstages gewürdigt. Die Schau steht unter dem Motto: «Dein Land macht Kunst».
Die Ausstellung soll zeitgenössische Kunst von Künstlern zeigen, die im Saarland geboren sind, leben, arbeiten oder ausgebildet werden. Ausstellungs- und Veranstaltungsorte sind neben Saarbrücken auch in Saarlouis, Merzig, St. Wendel und Neunkirchen.
Begleitend zur Ausstellung die bis zum 31. August gezeigt wird, soll die Rolle der Kunst im Alltag diskutiert werden. Dazu ist ein Begleitprogramm mit über hundert Veranstaltungen geplant. Geplant ist ein großes Künstlerfest am 9. August sowie ein Kulturmeilenfest am 31. August, an dem sich das Staatstheater und die Hochschule für Musik beteiligen.