Body
Frankfurt/M. : Bekanntgabe von Radio-Hörerzahlen +++ Berlin: Deutsche Filmbranche sucht nach privaten Geldgebern
Frankfurt/M.: Bekanntgabe von Radio-Hörerzahlen
Zum zweiten Mal in diesem Jahr veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse heute in Frankfurt am Main die neuen Hörer-Zahlen für mehr als 250 Radiosender. Die deutsche Medien-Branche erwartet die Daten mit Spannung, da sie den werbetreibenden Sendern als Grundlage für die Preise von Werbespots dient. Zugleich geben die Zahlen den Verantwortlichen von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern Aufschluss über die Akzeptanz ihres Programms bei den Hörern.
Berlin: Deutsche Filmbranche sucht nach privaten Geldgebern
Berlin (ddp). Die Filmbranche in Deutschland hat nach Ansicht der Interessenvereinigung der führenden deutschen Film- und Fernsehproduzenten, film20, große Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen europäischen Ländern. «Wenn man die Filmbranche nicht als Dauersubventionsempfänger haben will - und die Produzenten selber wollen das sicher nicht sein - , dann muss man etwas dafür tun, dass auf gesunder Basis im Markt gearbeitet werden kann», sagte die Generalsekretärin von film20, Georgia Tornow, der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Dazu müssten die Finanzierungsquellen für die Branche, die in Deutschland ein Wachstumsfaktor sein könne, endlich eröffnet werden.
Ganz ohne Anreiz gehe das nicht, sagte Tornow. «Denn wichtig ist, dass man mit staatlichem Geld auch zusätzliches privates Geld einwirbt.» Dazu müsse die Kapitalanlage in Film ausreichend attraktiv und vor allem auch rechtssicher für Investoren gemacht werden.
Die Zeit der Filmfonds als Steuersparmodell scheine endgültig vorbei zu sein. «Das Geld wurde auch nur zu einem geringen Teil für Filme in Deutschland eingesetzt», bedauerte Tornow. Steueranreize müssten auch wirklich Effekte im eigenen Land und für die eigene Filmwirtschaft bringen. Andere Länder wie beispielsweise Kanada, Großbritannien, Ungarn oder Irland hätten bereits erfolgreiche Modelle. «Rechtzeitig zur erwarteten Bundestagswahl werden wir den Parteien noch einmal neu bewertet valide Modelle vorlegen, die Erfolg versprechend sind, weil sie Steuermehreinnahmen aus Wachstum bringen», kündigte Tornow an.
Gleichzeitig forderte sie, den geplanten Risikokapitalfonds in Höhe von 90 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre als Ersatz für den Wegfall der Filmfonds unbedingt in die Debatte einzubeziehen. »Politische Turbulenzen dürfen nicht dazu führen, dass interessante Optionen unter den Tisch fallen. Es wird Zeit, dass ein gestandenes Konzept-Papier zu dem vom Kanzler angekündigten Risikokapitalfonds veröffentlicht wird«, forderte Tornow.
Unter dem Gesichtspunkt der kulturellen Vielfalt werde der Film aber weiter öffentliche Förderung benötigen. «Das ist auch nicht problematisch, sondern ein echtes Anliegen der Brüsseler Filmpolitik mit ihrem klar definierten Ziel, die kulturelle Vielfalt in den Mitgliedsländern zu erhalten und zu entwickeln», betonte Tornow.
Ein Problem seien dagegen fehlende Rahmenbedingungen in Deutschland, die eine wirtschaftlich gute Film-Verwertung behinderten. Kino- und Fernsehproduktionen ließen sich gegenwärtig deutlich besser international verkaufen. »Der deutsche Film muss kein Sorgenkind sein, wir können zur Problemlösung in unserem Land beitragen - wenn die Politik uns beim Anschub hilft", sagte Tornow.