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Schwerin: Bis Ende von Breker-Schau insgesamt 35 000 Besucher erwartet +++ Essen: Landschaftsfotos von Darren Almond ab heute im Museum Folkwang +++ Krefeld: Stadtarchiv zeigt Werke von Reinhardt Heinen +++ Essen: Arbeiten von Karolina Kowalska im RWE-Turm +++ Karlsruhe: Kunsthalle Karlsruhe zeigt zeichnerisches Werk von Joseph Beuys
Schwerin: Bis Ende von Breker-Schau insgesamt 35 000 Besucher erwartet
Schwerin (ddp-nrd). Die umstrittene Werkschau des Bildhauers Arno Breker (1900-1991) endet am Sonntag mit einem Besucherrekord. Rund 34 000 Menschen hätten die Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus bereits gesehen, sagte Schwerins Kulturdezernent Hermann Junghans (CDU) der Nachrichtenagentur ddp. Bis zum letzten Ausstellungstag würden noch weitere 1000 Besucher erwartet. Der Begleitband sei bisher mehr als 6000 Mal verkauft worden.
Die Ausstellung «Zur Diskussion gestellt: Der Bildhauer Arno Breker» wurde am 21. Juli eröffnet worden und hatte für heftige Kritik gesorgt. Bereits vor der Eröffnung hatten 34 Künstler, Galeristen und Kunsthistoriker aus Mecklenburg-Vorpommern die Absage der Schau gefordert. Der Bundesverband der Bildenden Künstler (BBK)hatte sich eine Woche nach dem Beginn der Ausstellung dieser Forderung angeschlossen. Der BBK begründete dies mit der Machart der Schau. Der Grafiker und Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, hatte wegen der Breker-Schau eine ihm für 2007 angebotene Ausstellung in Schwerin abgesagt. Weitere Kritiker verlangen eine Überarbeitung der Ausstellung.
Die Schau zeigt rund 70 Werke Brekers, der als Lieblingsbildhauer Adolf Hitlers galt. Die Exponate stammen aus dem Besitz seiner Witwe, Charlotte Breker, die zur Eröffnung der Schau nach Schwerin gekommen war. Die Werkschau ist die erste Einzelausstellung Brekers in einer öffentlichen Einrichtung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Schau war ursprünglich für Sommer 2005 geplant gewesen, wegen des 60. Jahrestags des Kriegsendes aber verschoben worden.
Essen: Landschaftsfotos von Darren Almond ab heute im Museum Folkwang
Essen (ddp-nrw). Über 90 bei Vollmond mit langen Belichtungszeiten entstandene Landschaftsfotos des Künstlers Darren Almond sind ab heute im Essener Museum Folkwang zu sehen. In der bis 7. Januar dauernden Schau würden auch Filmarbeiten von Almond gezeigt, die zum Teil für die Ausstellung entstanden oder noch nie zuvor gezeigt worden seien, teilte das Museum im Vorfeld mit.
Die bei Vollmond gemachten Landschaftsfotos, die so genannten Moonscapes, seien sowohl in Europa als auch in Amerika und Asien entstanden, meist in abgelegenen Orten. So gebe es Bilder von Kreidefelsen auf der Insel Rügen oder von Orten in Sibirien, wo Häftlinge unter härtesten Bedingungen arbeiten mussten.
Eigens für die Ausstellung im Museum Folkwang habe der 1971 geborene Almond im September 2006 einen Film auf der neueröffneten Bahnlinie zwischen China und Tibet gedreht, hieß es weiter. Er vollende damit eine bereits 1995 begonnene Arbeit, die nun als Trilogie erstmals gezeigt werde. Sie umfasse neben der Bahnlinie Tibet-China die Filme Schwebebahn in Wuppertal und Geisterbahn, der veralteten Bahn des Wiener Praters.
Das Museum Folkwag ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, freitags von 10.00 bis 24.00 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
http://www.museum-folkwang.de
Krefeld: Stadtarchiv zeigt Werke von Reinhardt Heinen
Krefeld (ddp-nrw). Das Stadtarchiv in Krefeld zeigt ab heute Bilder des Malers Reinhardt Heinen. Die Ausstellung unter dem Motto «Niederrheinische Landschaften» ist bis zum 24. November zu sehen.
Der 51 Jahre alte Heinen ist ein mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichneter Künstler. Er selbst bezeichnet sich den Angaben zufolge als «Maler, Theologe und Multimedia-Künstler». Nach dem Abitur studierte Heinen Freie Künste, Kunstwissenschaft und Theologie in Duisburg, Köln und Düsseldorf. 1994 und 1996 wurde er für den internationalen Deutschen Videokunstpreis nominiert.
Die Exposition im Stadtarchiv ist montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr, montags bis mittwochs 14.00 bis 16.00 Uhr und donnerstags 14.00 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.
http://www.kunst-in-krefeld.de
Essen: Arbeiten von Karolina Kowalska im RWE-Turm
Essen (ddp-nrw). Arbeiten der polnischen Künstlerin Karolina Kowalska sind ab heute im Essener RWE-Turm zu sehen. Unter dem Titel «Risk Management» würden Werke präsentiert, die Zustände und Reaktionen wie Angst, Unsicherheit, Druck, Widerstand oder Anpassung thematisierten, teilte das Museum Folkwang als Veranstalter der bis zum 7. Januar dauernden Ausstellung mit.
Ein wesentliches Moment des Ausbildungskonzepts sei der Import von Bildmaterial aus dem realen Leben. Dabei handele es sich zum einen um Aufkleber aus dem öffentlichen Verkehr mit der Aufschrift «Notausstieg/Bei Gefahr Scheibe einschlagen», die die 1978 in Krakau geborene Kowalska an den Glaswänden des Rundbaus arrangiere und durch schwarzes Klebeband modifiziere. Außerdem werde eine Serie von aus einem naturwissenschaftlichen Bildband reproduzierten Fotografien gezeigt. Diese führten die natürlichen Mechanismen von Tieren bei Gefahr vor Augen.
Die Ausstellung im Essener RWE-Turm ist montags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Karlsruhe: Kunsthalle Karlsruhe zeigt zeichnerisches Werk von Joseph Beuys
Karlsruhe (ddp). Eine große Ausstellung zum zeichnerischen Werk von Joseph Beuys (1921-1986) ist ab Samstag in Karlsruhe zu sehen. Die Staatliche Kunsthalle zeigt mit rund 140 Werken eine «exemplarische Auswahl», wie das Ausstellungshaus am Donnerstag mitteilte. Präsentiert werden «Zeichnungen und Aufzeichnungen» von Beuys von den 40er bis 80er Jahren. Die Werke stammen aus Museumsbesitz und von privaten Leihgebern. Die Schau trägt den Titel «Ich bin interessiert an Transformation, Veränderung, Revolution».
Die Zeichnung sei eines der wichtigsten Arbeitsfelder im Werk des in Krefeld geborenen Künstlers gewesen, der auch als Bildhauer und Aktionskünstler den Kunstbegriff erweiterte («Jeder Mensch ist ein Künstler»). «Beuys studierte, klärte und entwickelte in der Zeichnung Formen, forschte mit ihr nach Zusammenhängen und stellte Beziehungen her», hieß es weiter. Die Zeichnungen seien eine reiche Quelle für eine Annäherung an das bildnerische Denken, die Motive, Haltungen und Absichten des Künstlers.
Die Ausstellung, die bis 7. Januar 2007 zu sehen ist, gliedert sich in fünf Abschnitte: «Frühe Formen», «Figur», «Energien, Ströme, Felder», «Bewegung und Übergang» sowie «Partitur, Entwurf, Diagramm». Sie führt von der frühen Naturstudie bis zu den späten Tafeldiagrammen. Beuys\' Arbeiten mit ihren komplexen Inhalten gelten als Hauptwerke der Kunst des 20. Jahrhunderts.