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Köln: Messe «editionale» zeigt Auswahl von Künstlerbüchern +++ München: Prozess gegen Bestsellerautorin Schenkel wegen Plagiatsvorwurf +++ Mainz: Mainzer Stadtschreiberpreis an Michael Kleeberg überreicht
Köln: Messe «editionale» zeigt Auswahl von Künstlerbüchern
Köln (ddp-nrw). Ausgefallene Künstlerbücher stehen auf dem Programm der Kunstmesse «editionale», die am kommenden Wochenende (22. bis 24. Februar) in Köln stattfindet.
Künstlerbücher sind Bücher, die von Künstlern von Hand gestaltet werden - auch als Schriftrolle oder Leporello. Dabei greifen sie auf Materialien wie Papier, aber auch Stoff, Plexiglas, Holz und sogar aus Metall zurück.
Manches erinnert bei der Kölner Schau auch nicht mehr an das «klassische» Buch; es gibt Objekte, die nur noch mit dem spielen, was der Betrachter hinsichtlich Material, Aussehen und Inhalt mit einem Buch verbindet.
Hinter der editionale steckt das Kölner Künstlerpaar Elisabeth Broel und Gernot Cepl, beide selbst Künstlerbuch-Enthusiasten. Im Jahr 2000 hoben sie die erste «editionale» aus der Taufe, die seitdem alle zwei Jahre stattfindet - eine in dieser Regelmäßigkeit und Spezialisierung bundesweit einmalige Kunstmesse.
München: Prozess gegen Bestsellerautorin Schenkel wegen Plagiatsvorwurf
München (ddp). Die Plagiatsvorwürfe gegen die Autorin des Krimibestsellers «Tannöd», Andrea Maria Schenkel, beschäftigen heute das Landgericht München. Der Journalist Peter Leuschner wirft der Oberpfälzerin Urheberrechtsverletzung vor. Der Kläger und die Beklagte müssen zu dem Termin nicht persönlich erscheinen.
Schenkels Anwalt hatte bereits im vergangenen Sommer signalisiert, dass er eine Klageabweisung beantragen werde. Leuschner wirft der Autorin aus Nittendorf bei Regensburg vor, für «Tannöd» aus seinen Sachbüchern zum Mordfall im oberbayerischen Hinterkaifeck in den 20er Jahren abgeschrieben zu haben und fordert Schadenersatz. Der geschätzte Streitwert beträgt Presseberichten zufolge rund 500 000 Euro.
Mainz: Mainzer Stadtschreiberpreis an Michael Kleeberg überreicht
Mainz (ddp). Der Schriftsteller und Übersetzer Michael Kleeberg ist am Dienstag in sein Amt als Mainzer Stadtschreiber eingeführt worden. Bei einem Festakt im Mainzer Ratssaal erhielt der 48-Jährige die mit 12 500 Euro dotierte Auszeichnung von Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) und ZDF-Intendant Markus Schächter. Die Laudatio hielt Tilman Krause von der Zeitung «Die Welt».
Krause lobte den Preisträger nicht nur als «großartigen Romancier», sondern auch als «vorzüglichen, originellen und pointierten Essayisten». Kleeberg sei zudem ein Schriftsteller, der polarisiere - und der es genieße, zu zeigen, was er könne. Genau dies nähmen ihm auch «viele Menschen im Literaturbetrieb übel».
Als «Erzähler, Romancier, Übersetzer und Essayist von hohen Graden» bezeichnete ZDF-Intendant Markus Schächter den 24. Stadtschreiber. Er erinnere sich gern an eine Passage aus Kleebergs Roman «Karlmann», in der die Hauptfigur Boris Beckers Wimbledon-Sieg im Fernsehen verfolge. Nicht nur mit dieser Szene habe Kleeberg «alle entscheidenden Kriterien erfüllt», die ihn zu einem würdigen Preisträger machten. Eines der Kriterien für die Wahl zum Stadtschreiber ist das Bemühen des Preisträgers um das Zusammenwirken von Literatur und Fernsehen.
Kleeberg wurde 1959 in Stuttgart geboren und wuchs in Böblingen und Hamburg auf. Nach seinem Studium der Politologie und der Visuellen Kommunikation lebte er in Amsterdam, Rom und Paris. Sein Debüt als Autor hatte Kleeberg 1987 mit einem Kurzgeschichten-Band und dem Roman «Der saubere Tod». Als Hauptwerk gilt der 1998 erschienene Deutschland-Roman «Ein Garten im Norden». Zuletzt erschien der Roman «Karlmann» (2007). Kleeberg erhielt 1995 den Anna-Seghers-Preis, im Jahr 2000 gewann er den Lion-Feuchtwanger-Preis. Kleeberg lebt und arbeitet heute in Berlin.