Body
Düsseldorf: Empörung über geplantes Sterbe-Kunst-Projekt in Krefeld +++ Köln: Rund 55 000 Besucher bei der Art Cologne +++ Dessau: Anhaltische Gemäldegalerie erhält Gemälde von Franz Krüger
Düsseldorf: Empörung über geplantes Sterbe-Kunst-Projekt in Krefeld
Düsseldorf (ddp-nrw). Der Plan des Mönchengladbacher Künstlers Gregor Schneider, im Krefelder Museum Haus Lange einen Sterbenden zu zeigen, ist bei Vertretern der Landespolitik von Nordrhein-Westfalen auf Kritik gestoßen. Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kulturstaatssekretär in NRW, lehnt das Projekt ab. «Ich kann Schneiders Vorhaben nicht folgen», sagte Grosse-Brockhoff der in Düsseldorf erscheinenden Zeitung «Rheinische Post» (Montagausgabe). Der Tod werde zwar in der Gesellschaft tabuisiert. «Aber darf ich deswegen einen realen Sterbeakt öffentlich ausstellen? Muss Kunst nicht, nachdem alle Tabus gebrochen sind, sogar dazu beitragen, Tabus wieder zu errichten?»
Auch Sylvia Löhrmann, die Fraktionschefin der Grünen im NRW-Landtag, formuliert starke Bedenken: «Ich hoffe, dass es sich nur um den Versuch einer Provokation handelt. Für mich ist schwer vorstellbar, dass sich Menschen in eine Zoosituation begeben, um sich das anzusehen. Wo bleibt die Würde des Sterbenden?»
Christian Lindner, Generalsekretär der NRW-FDP, findet gleichfalls unmissverständliche Worte: «Man sollte mit Sterbenden pietätvoll umgehen. Ich finde die Aktion geschmacklos.»
Köln: Rund 55 000 Besucher bei der Art Cologne
Köln (ddp). Die am Sonntag in Köln zu Ende gegangene Art Cologne hat insgesamt rund 55 000 Besucher verzeichnet. Das aus Qualitätsgründen auf 150 Galerien konzentrierte Teilnehmerfeld der 42. Auflage der Kunstmesse habe gute Verkäufe gemeldet, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Seit Mittwoch waren in der Koelnmesse Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst ausgestellt worden. Die 150 Galerien aus 23 Ländern waren von einem Zulassungsausschuss für die älteste Kunstmesse der Welt ausgewählt worden.
Dessau: Anhaltische Gemäldegalerie erhält Gemälde von Franz Krüger
Dessau-Roßlau (ddp-lsa). Die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau erhält am Montag (21. April) ein Gemälde von Franz Krüger. Es handelt sich dabei um das «Porträt des Generalfeldmarschalls August Wilhelm Antonius Graf Neidhardt von Gneisenau», wie die Stadtverwaltung Dessau-Roßlau ankündigte. Das in Öl auf Leinwand gemalte Porträt gibt den Grafen von Gneisenau nach seiner Ernennung zum Generalfeldmarschall wieder. Das Bild hat eine Größe von 103 mal 83 Zentimeter.
Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) würdigte im Vorfeld den Maler als «einen Künstler mit zeichnerischer Genauigkeit und souveräner Pinselführung.» Der bereits vorhandene Bestand an Krüger-Gemälden in Dessau erfähre mit dem Kauf des Porträts eine Bereicherung.
Krüger wurde 1797 in Großbadegast geboren, besuchte bis zum 15. Lebensjahr die Schule in Dessau und kam mit dem Landschaftsmaler Carl Wilhelm Kolbe in Kontakt. An der Berliner Akademie der Künste studierte er von 1812 bis 1813 und bildete sich daraufhin autodidaktisch weiter. Als Hofmaler machte Krüger Karriere in Berlin. 1825 wurde er zum Königlichen Professor ernannt und war ordentliches Mitglied der Akademie der Künste. Er starb 1857 in Berlin.