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2.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Berlin: Günther Uecker mit zwei Ausstellungen +++ Dresden: Kunstsammlungen begleiten Kirchen-Weihe mit Ausstellungen +++ Berlin: Maler Georg Baselitz schaut zurück in seine Vergangenheit


Berlin: Günther Uecker mit zwei Ausstellungen
Berlin (ddp-bln). Das Werk Günther Ueckers stellen ab März zwei aufeinander abgestimmte Ausstellungen in Berlin vor. Im Martin-Gropius-Bau ist ab 11. März ein Querschnitt durch alle Schaffensperioden des Künstlers zu sehen, wie die betreuende Agentur am Dienstag mitteilte. Ein besonderer Höhepunkt dieser Schau sei die Installation Friedensgebote, die Uecker speziell für die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau schuf. Das Werk setzt sich mit den drei Weltreligionen auseinander.
Ergänzt wird diese Ausstellung durch eine Kollektion von 150 weitgehend unbekannten Aquarellen Ueckers im Neuen Berliner Kunstverein (ab 12. März). Die selten gezeigten Aquarell-Arbeiten des Künstlers sind den Angaben zufolge zum großen Teil bei Reisen entstanden. Die Aquarelle heben sich von dem übrigen Werk ab und erlauben den Blick auf die eher ruhigen und sensiblen Seiten des Künstlers.
Uecker, der im März seinen 75. Geburtstag feiert, zählt zu den bedeutendsten, zeitgenössischen deutschen Künstlern. Er war beteiligt an internationalen Großausstellungen wie der Biennale Venedig und der documenta und erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den Kaiserring der Stadt Goslar. Retrospektiven in Moskau, Wien und München ehrten sein Werk und seine Person in den vergangenen Jahrzehnten. Im Berliner Reichstag gestaltete Uecker den Andachtsraum für Parlamentarier.
Zu den Ausstellungen erscheinen im Hatje Cantz Verlag ein Katalog sowie eine Publikation über die Aquarelle.

Dresden: Kunstsammlungen begleiten Kirchen-Weihe mit Ausstellungen
Dresden (ddp). Mit einer großen Jan-van-Eyck-Schau wollen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im August einen Glanzpunkt im Ausstellungsjahr 2005 setzen. Außerdem sei aus Anlass des 150. Jubiläums der Alten Meister im Semperbau ab September eine große Ausstellung spanischer Malerei aus deutschen Sammlungen mit Werken von El Greco, Velázquez und Goya zu sehen, teilten die Kunstsammlungen am Dienstag mit.
Das Projekt des Mathematisch-Physikalischen Salons mit dem Titel «Der Blick auf Dresden. Die Frauenkirche und das Werden der Dresdner Stadtsilhouette» begleitet die Weihe des berühmten Gotteshauses am 30. Oktober. Bereits ab Juli befasst sich auch die Rüstkammer in einer Schau über die Denkmalpflege in Deutschland unter anderem mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche.
Bei den Projekten im Ausland zählt Japan in diesem Jahr zum wichtigsten Ausstellungsort der Kunstsammlungen. Anlässlich des dortigen Deutschland-Jahres 2005 ist in Kobe und anschießend in Tokio die hochkarätige Schau «Dresden - Spiegel der Welt» zu sehen, in der etwa 240 Exponate die Einflüsse fremder Länder und Kulturen auf die Stadt illustrieren. Zudem können Exponate der Kunstsammlungen im Laufe des Jahres in New York, Rom, Florenz und Innsbruck bewundert werden.
Im vergangenen Jahr besuchten knapp 1,6 Millionen Kunstinteressierte die Ausstellungen der Kunstsammlungen in Dresden.
http://www.skd-dresden.de

Berlin: Maler Georg Baselitz schaut zurück in seine Vergangenheit
Berlin (ddp). Der Maler Georg Baselitz beschäftigt sich immer mehr mit der Vergangenheit. Dazu gehöre auch die Auseinandersetzung mit dem Mauerfall, sagte Baselitz der Tageszeitung «Die Welt» (Mittwochausgabe). «Diese Beschäftigung ist so intensiv und nachhaltig, dass ich mich dem Rest der Welt gar nicht mehr zugehörig fühle. Ich weiß gar nicht, was die anderen treiben», fügte der 66-Jährige hinzu. Er sei so sonderlich geworden in dieser Beschäftigung, dass er ziemlich teilnahmslos dem gegenüberstehe, was andere so antreibe. «Die Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit bietet Haltepunkte», sagte der bei Hildesheim lebende Künstler.
Der Begriff Heimat spiele für ihn mit zunehmendem Alter eine große Rolle, sagte Baselitz, der 1957 die DDR verlassen hatte. Vor allem die Musik, die Kultur, Ostereier malen und Volkstanz beschäftigten ihn enorm. Darüber habe er Bilder und Skulpturen gemacht. «Das hat manchmal mit Rechtfertigung zu tun, weil ich ja von meiner Familie in der DDR getrennt war», sagte Baselitz, der zu den berühmtesten und teuersten Malern der Gegenwart zählt.
Bei seiner Vergangenheitsbewältigung sei er darauf gestoßen, dass es nicht nur schwäbische Volkskunst gebe, sondern auch oberlausitzer. «Volkskunst ist für mich eine ganz saubere Form von Kunst. Ich beschäftige mich viel damit und bin fasziniert davon», betonte er.