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22.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Karlsruhe: Kunstsammlers Josef Froehlich zieht sich aus ZKM zurück +++ Duisburg: Werkschau «Das Potential der Dinge» +++ Dessau: Wertvolle Bilder werden Kulturstiftung übergeben +++ München: Baselitz-Bild «Der Mann am Baum» dauerhaft in Pinakothek der Moderne +++ Dresden: Ausstellung zeigt Werke von Barbara und Fritz Klemm +++ Berlin: Ausstellung «Raum. Orte der Kunst» in der Akademie der Künste


Karlsruhe: Kunstsammlers Josef Froehlich zieht sich aus ZKM zurück
Karlsruhe (ddp). Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe reagiert enttäuscht auf den angekündigten Rückzug des Kunstsammlers Josef Froehlich. Man würde es sehr bedauern, wenn er den Schritt vollziehe, denn die Qualität der Sammlung Froehlich stehe außer Frage, teilte das ZKM am Donnerstag mit. Die «Stuttgarter Zeitung» hatte am Mittwoch berichtet, dass Froehlich seine Partnerschaft mit dem Museum für Neue Kunst (MNK) aufgekündigt hat, das zum ZKM gehört. Demnach wird der Stuttgarter Sammler die Werkkomplexe aus seinem Besitz - darunter Arbeiten von Andy Warhol, Joseph Beuys, Georg Baselitz und Anselm Kiefer - aus dem MNK abziehen.
ZKM-Sprecherin Irina Koutoudis verwies allerdings darauf, dass es mit Froehlich einen Kooperationsvertrag bis 2009 gebe. «Deshalb muss geprüft werden, ob ein vorheriger Rückzug überhaupt möglich ist», sagte sie auf ddp-Anfrage. Der Zeitung zufolge hat Froehlich seine Entscheidung dem ZKM-Leiter Peter Weibel bereits Ende Januar mitgeteilt. Der Grund für seinen Ausstieg sei sein Ärger über die Ende 2006 gezeigte MNK-Ausstellung «Faster! Bigger! Better!», die Froehlich als «Horrorshow» empfunden habe. Dabei seien 250 Arbeiten von 130 Künstlern seiner Meinung nach in wilder Mischung und ohne Rücksicht auf Qualitätsunterschiede präsentiert worden.

Duisburg: Werkschau «Das Potential der Dinge»
Duisburg (ddp). Unter dem Titel «Das Potential der Dinge» präsentiert das Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum ab Sonntag eine Werksschau des Künstlers Tony Cragg. Für die Schau habe der Brite seine Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafiken neu geordnet, teilte ein Museumssprecher am Donnerstag mit.
Es gehe Cragg darum, in einer immer mehr vom Menschen geprägten, künstlichen Umwelt eine sinnstiftende Kunst zu schaffen, die moralische und ästhetische Kategorien entwickelt und beherzigt, hieß es weiter.
Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren. Seit 1977 lebt und arbeitet er in Wuppertal. Seit 2001 lehrt er an der Universität der Künste in Berlin. Er stellte unter anderem auf der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig aus. Im Herbst war die Ausstellung bereits in modifizierter Form in der Berliner Akademie der Künste zu sehen.
Das Museum ist Dienstag bis Samstag von 11.00 bis 17.00 Uhr, am Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung wird bis zum 15. April gezeigt.

Dessau: Wertvolle Bilder werden Kulturstiftung übergeben
Dessau (ddp-lsa). Drei bedeutsame Porträts Anhaltischer Regentenwerden heute der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz als Leihgaben des Landes übergeben. Es handelt sich dabei um zwei Fürstenporträts von Cranach dem Älteren und das Bildnis des Prinzen Albert von Anhalt-Dessau von Lisiewski. Mit der Eröffnung der Saison in der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz werden diese dann im Gotischen Haus und im Schloss Mosigkau zu sehen sein.

München: Baselitz-Bild «Der Mann am Baum» dauerhaft in Pinakothek der Moderne
München (ddp). Die Georg Baselitz Sammlung in der Münchner Pinakothek der Moderne ist um das frühe Hauptwerk des Malers, »Der Mann am Baum« (1969), erweitert worden. Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der das Gemälde kürzlich erworben habe, stelle es dauerhaft zur Verfügung, teilte die Pinakothek der Moderne am Mittwoch mit. Das Gemälde sei «ein epochales Schlüsselwerk des Künstlers».
Durch den Erwerb des zweieinhalb mal zwei Meter großen Bildes »Der Mann am Baum« können dem Museum zufolge nun alle zentralen Werkphasen des Künstlers mit exemplarischen Bildern in der Pinakothek der Moderne gezeigt werden. Das Gemälde könne als der Beginn einer Schaffensphase gesehen werden, in der Baselitz einen radikal anderen Ansatz riskierte: die Umkehrung von Bildmotiven, die «fast zu einem Markenzeichen» wurde.
Baselitz wurde 1938 in Sachsen geboren und gehört zu den Größen der zeitgenössischen Kunst. Im vergangenen Jahr verlegte er seinen Wohnsitz an den bayerischen Ammersee.

Dresden: Ausstellung zeigt Werke von Barbara und Fritz Klemm
Dresden (ddp). Das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden stellt ab Donnerstag Fotografien von Barbara Klemm sowie Gemälde ihres Vaters Fritz Klemm in einer gemeinsamen Schau aus. Unter den 80 gezeigten Arbeiten der Fotografin seien zahlreiche Künstlerporträts und Aufnahmen von Menschen in Museen wie Besucher und Wachpersonal, sagte der Direktor des Kupferstich-Kabinetts, Wolfgang Holler, am Mittwoch in Dresden. Ferner seien Bilder zu sehen, die nach der Flutkatastrophe 2002 entstanden, als Kunstwerke der Kunstsammlungen an Behelfsstandorten gesichert werden mussten.
Barbara Klemm, die 1939 geboren wurde, arbeitete jahrelang als Fotografin für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Bekannt wurden unter anderem ihre Fotos von Heinrich Böll bei einer Demonstration gegen die NATO-Nachrüstung. Klemm sagte am Mittwoch, sie habe die Schwarz-Weiß-Fotografie im Journalismus stets bevorzugt, da darin der Inhalt präsenter sei. Farbe lenke hingegen ab. Weitere Höhepunkte der Ausstellung bis 21. Mai sind laut Holler Klemms erstmals gezeigten Fotografien des Landart-Projekts Roden Crater von James Turell in Arizona.
Die Arbeiten ihres Vaters Fritz Klemm (1902 - 1990) seien gegenständlich, sagte Klemm. Im Laufe der Jahre habe er seine Kompositionen zunehmend reduziert. 39 Zeichnungen und Gemälde sowie sieben so genannte Caparol-Bilder, die Wald, Fenster, Wand und Selbstbildnisse zum Thema haben, werden gezeigt.
http://www.skd-dresden.de

Berlin: Ausstellung «Raum. Orte der Kunst» in der Akademie der Künste
Berlin (ddp-bln). In der Akademie der Künste in Berlin stellen ab Donnerstag 43 internationale Künstler ihre Arbeiten zum Thema Raum aus. Erstmals zeigt die Akademie eine Schau in beiden Häusern, sowohl am Hanseatenweg als auch am Pariser Platz, wie die Ausstellungsmacher am Mittwoch mitteilten. Am Hanseatenweg sind Werke unter anderem von Pablo Picasso, Henri Matisse, Max Ernst, Paul Klee, Marcel Duchamp und Man Ray zu sehen. Am Pariser Platz geht es um den «realen» Raum: Präsentiert werden Installationen und performative Arbeiten. Viele Werke der Ausstellung «Raum. Orte der Kunst» sind erstmals in Deutschland zu sehen. Die Schau läuft bis 22. April.