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Weiss hofft weiter auf Rückgabe der Baldin-Sammlung +++ Kulturbibliothek zeigt Kunstfotografie aus Uropas Zeiten
Weiss hofft weiter auf Rückgabe der Baldin-Sammlung
Berlin/Bremen (ddp-nrd). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) geht weiter fest von einer Rückkehr der so genannten Baldin-Sammlung aus Russland nach Deutschland aus. Es sei unstrittig, dass der Bremer Kunstverein Eigentümer der Werke sei, die nun in Moskau lagerten, sagte Weiss am Mittwoch bei der Präsentation von historischen Zeitungsbeständen in der Staatsbibliothek zu Berlin. Über diese grundsätzlichen Fragen sei sie sich mit ihrem russischen Amtskollegen Michail Schwydkoi einig. Das juristische Tauziehen in Russland und die am 29. März eröffnete Ausstellung der Werke in Moskau bedeuteten nicht das Ende des Rückführungsprozesses der Baldin-Sammlung. Ein Datum nannte Weiss aber nicht.
Ursprünglich sollte die Sammlung, zu der Werke unter anderen von Dürer, Rembrandt und van Gogh gehören, noch im März nach Deutschland kommen und ab 29. März in der Bremer Kunsthalle ausgestellt werden. Die Kunstschätze - 364 Zeichnungen und zwei Gemälde - waren nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Architekturhistoriker und Offizier Viktor Baldin in die Sowjetunion gebracht worden.
Die am Mittwoch vorgestellten historischen Zeitungsbestände waren im Februar aus der Russischen Staatsbibliothek Moskau zurückgeführt worden. Es handelt sich um 180 Zeitungstitel vor allem aus europäischen Ländern, von denen den Angaben zufolge 30 in Deutschland bisher nicht nachgewiesen sind. Die Zeitungstitel, die überwiegend aus verschiedenen deutschen Bibliotheken stammen, liegen in mehr als 86 000 Ausgaben vor. Sie stammen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie werden jetzt gesichtet und anschließend an die Eigentümer in Deutschland verteilt.
Kulturbibliothek zeigt Kunstfotografie aus Uropas Zeiten
Berlin (ddp-bln). Anlässlich des 130. Geburtstages des Publizisten Fritz Matthies-Masuren (1873-1938) zeigt das Deutsche Centrum für Photografie an der Nationalgalerie und Kunstbibliothek ab 25. April rund 120 Fotografien aus dessen Sammlung. Die Ausstellung präsentiert Werke der «bedeutendsten Lichtbildner der Fotografiegeschichte» aus der Zeit um 1900, wie ein Sprecher der Staatlichen Museen zu Berlin mitteilte. Zu sehen sind unter anderem Fotografien von Rudolf Eickemeyer, Frederick H. Evans, Edward Steichen und Hugo Henneberg, die durch die Malerei und Druckgrafik des Impressionismus, Jugendstils und Symbolismus beeinflusst wurden.
Daneben widmet sich ein Teil der Schau dem zumeist vergessenen Schaffen von Künstlern wie Arthur Hammond, Albert Meyer und Minna Keene. Fritz Matthies-Masuren gehörte nach Museumsangaben seinerzeit zu den wichtigsten Protagonisten der Kunstfotografie, der sich durch seine publizistische Tätigkeit stark für die neue Bildgattung einsetzte. Die Fotografien sind bis zum 15. Juni in der Kunstbibliothek im Kulturforum am Potsdamer Platz zu sehen.