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23.5.: film und medien aktuell +++ film und medien

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London: 3.800 Stellen gefährdet - 24-Stunden-Streik bei BBC +++ Kiew: Meier-Beer (NDR) kritisiert deutsche Musikbranche +++ Cannes: Von Filmstiftung NRW geförderte Produktion ausgezeichnet +++ Tokio: Erstes deutsches Filmfestival in Japans Hauptstadt

London: 3.800 Stellen gefährdet - 24-Stunden-Streik bei BBC
London (pte) - Der seit April angekündigte Streik gegen die enormen Stellenkürzungen bei BBC wird am Montag stattfinden und die wichtigsten BBC-Radio- und Fernsehsender lahm legen. Voraussichtlich 10.000 BBC-Mitarbeiter werden in ganz Großbritannien am Streik teilnehmen. Zwischen sechs Uhr morgens und Mitternacht werden auf Radio 4 nur kurze fünfminütige Nachrichtensendungen übertragen. BBC 1, das die Nachrichtensendungen mit der größten Reichweite produziert, wird die halbstündigen Hauptnachrichten auf 15 Minuten kürzen, berichtet der Media Guardian.
Minimaler technischer Aufwand wird die Nachrichtensendungen wie aus den 60er Jahren aussehen lassen. Die Sprecher werden nur mit Pult und ohne aufwändige Grafiken auskommen müssen. Die Privatsender ITV und Channel 4 dürfen sich dafür über hohe Einschaltquoten freuen. Abteilungsleiter haben Mitarbeitern, die zum Arbeiten kommen, angeboten sie an den Streikposten vorbei zu begleiten, sollte sie Angst haben. Die National Union of Journalists (NUJ) wird ein Barbecue veranstalten um mehr Streikende anzulocken.
"Unsere Erwartungen über die Auswirkungen, die der Streik haben wird, wachsen mit jeder Minute", sagte Jeremy Dear, Generalsekretär der NUJ. Mark Thompson, Generaldirektor von BBC, will bis zu 3.800 Stellen streichen um 516 Mio. Euro einzusparen. Nachdem Gespräche zwischen den Gewerkschaftern und Thompson Mitte April ergebnislos verliefen, wird zum Streik gerüstet. Ein zweitägiger Streik ist für den 31. Mai und den 1. Juni geplant.
http://www.bbc.co.uk / http://www.nuj.org.uk

Kiew: Meier-Beer (NDR) kritisiert deutsche Musikbranche
Kiew (ddp). Nach dem letzten Platz für Deutschland beim 50. Jubiläum des Eurovision Song Contest gerät die Musikbranche in die Kritik. Das Engagement der Szene und der Musikwirtschaft für den Grand Prix sei stark zurückgegangen, sagte Deutschlands Grand-Prix-Verantwortlicher, NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier-Beer, am Sonntag der Nachrichtenagentur ddp in Kiew. «Im Vorentscheid war kein Titel, der deutlich besser abgeschnitten hätte», sagte er.
Kandidatin Gracia hatte am Samstagabend mit nur vier Punkten eines der schlechtesten Ergebnisse der deutschen Grand-Prix-Geschichte eingefahren. «Es war der Titel, nicht Gracias Auftritt», nahm Meier-Beer die 22-Jährige in Schutz. Auch der Chartmanipulationskandal um Gracias Komponist und Manager David Brandes sei nicht für die Blamage verantwortlich, da dieser im Ausland nicht wahrgenommen worden sei.
«Vielleicht ist das für unsere Musikszene ein heilsamer Schock - ein Anreiz, sich beim nächsten Mal besonders zu engagieren», fügte Meier-Beer hinzu. Andernfalls stehe der Vorentscheid in Deutschland zur Disposition. «Wenn die Musikwirtschaft nicht willens oder in der Lage ist, uns ausreichend gute Angebote zu machen, dann ist ein Vorentscheid durch Zuschauer nicht zwingend», betonte der Grand-Prix-Chef. Stattdessen könne die ARD auch eigenmächtig einen Titel für das internationale Finale bestimmen.
Einen Ausstieg aus dem Wettbewerb, den Deutschland maßgeblich mitfinanziert, schloss Meier-Beer jedoch aus. «Deutschland ist in 50 Jahren Grand Prix immer dabei gewesen und durch alle Höhen und Tiefen gegangen. Es gibt immer ein Auf und Ab. Diesmal ist es ein Tiefpunkt», sagte er. In Kiew habe das internationale Zusammentreffen aber so sehr beeindruckt wie noch nie. «Europa wird beim Grand Prix so gelebt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Deutschland international abwesend ist», sagte Meier-Beer.

Cannes: Von Filmstiftung NRW geförderte Produktion ausgezeichnet
Cannes/Düsseldorf (ddp-nrw). Bei den Internationalen Filmfestspielen im südfranzösischen Cannes ist eine von der Filmstiftung NRW geförderte Produktion mit dem Regiepreis ausgezeichnet worden. Dabei handelt es sich um die internationale Koproduktion «Caché» des Österreichers Michael Haneke.
In dem Film, der im Wettbewerb der Filmfestspiele lief, geht es um einen Fernsehmoderator, der mit mysteriösen Zeichnungen und Videos terrorisiert wird, und die Frage nach Schuld und Sühne. Die europäische Koproduktion, in der Juliette Binoche und Daniel Auteuil die Hauptrollen spielen, wurde unter anderem von der Bavaria Film produziert.
«Caché» galt bis zuletzt auch als Favorit für die «Goldene Palme», wie die Filmstiftung NRW am Sonntag weiter mitteilte. Im Jahr 2001 gewann Haneke mit «Die Klavierspielerin» bereits den großen Preis der Jury.

Tokio: Erstes deutsches Filmfestival in Japans Hauptstadt
München (ddp). In Tokio gibt es vom 4. bis zum 12. Juni erstmals ein deutsches Filmfestival. Organisiert wird die Veranstaltung von German Films und dem Goethe-Institut, wie German Films am Freitag in München mitteilte. Anlass ist das Jahr der deutsch-japanischen Kulturbegegnungen. Eröffnet wird das Festival mit dem Film «Sophie Scholl - Die letzten Tage» in Anwesenheit von Regisseur Marc Rothemund.
Insgesamt werden im Kino Asahi im Zentrum der japanischen Hauptstadt 25 deutsche Filme gezeigt. Dazu gehören auch «Good bye, Lenin!» von Wolfgang Becker, «Gegen die Wand» von Fatih Akin, «Der Untergang» von Oliver Hirschbiegel und «Alles auf Zucker!» von Dani Levy.