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23.5.: theater aktuell +++ theatertreffen

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Berlin: 20 000 Besucher beim Theatertreffen 2005 +++ Berlin: Andreas Kriegenburg für «Nibelungen» geehrt


Berlin: 20 000 Besucher beim Theatertreffen 2005
Berlin (ddp-bln). Mit der letzten Vorstellung von Paul Claudels «Mittagswende» in der Regie von Jossi Wieler ist am Sonntagabend in Berlin das 42. Theatertreffen zu Ende gegangen. Unter dem Motto «tt vereinsheimat» bot das Treffen unter der Leitung von Iris Laufenberg an 17 Tagen 55 Veranstaltungen, die nahezu 20 000 Menschen besuchten. Neun von zehn ausgewählten Inszenierungen, Publikumsgespräche, Stückemarkt mit Lesungen und Experten- und Autorentischen, Dramatikersalon, Musikabende sowie ein Dramatikerworkshop sorgten für Diskussion und Gedankenaustausch.
Das diesjährige Theatertreffen war ein Festival der Stars: auf der Bühne waren unter anderem zu sehen: Julia Jentsch («Nibelungen»), Fritzi Haberlandt («Lulu»«), Nina Kunzendorf (»Mittagswende«), Corinna Harfouch und Ulrich Matthes (»Wer hat Angst vor Virginia Woolf«), Robert Hunger-Bühler (»Homo Faber« und »Elementarteilchen«), Alexander Scheer (»Othello«), Sylvana Krappatsch und André Jung (»Elementarteilchen«).
Der Theaterpreis ging in diesem Jahr an Peter Konwitschny, der Alfred-Kerr-Darstellerpreis an die 31-jährige Wiebke Puls für ihre Rolle als Kriemhild in den »Nibelungen« (Münchner Kammerspiele) der 3sat-Preis an Andreas Kriegenburg (Regie: »Nibelungen") und der Förderpreis für neue Dramatik an Oliver Schmaering. Die Jury des Förderpreises sprach auch eine lobende Erwähnung für die jüngste Teilnehmerin des Stückemarktes, Juliane Kann, aus.
Das nächste Theatertreffen ist vom 5. bis zum 21. Mai 2006 geplant.

Berlin: Andreas Kriegenburg für «Nibelungen» geehrt
Berlin (ddp). Der Regisseur Andreas Kriegenburg hat am Sonntag mit dem 3sat-Preis zum Berliner Theatertreffen gewürdigt worden. Kriegenburg bekam die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Inszenierung der «Nibelungen», wie der Sender mitteilte. Die Jury lobte den Angaben zufolge, dass Kriegenburg seine Arbeit nicht «als reinen Debatten-Beitrag» gestaltet habe.
Der 1963 in Magdeburg geborene Kriegenburg gehört zu den prägenden deutschen Regisseuren. Im vergangenen Jahr brachte er Friedrich Hebbels «Nibelungen» an den Münchner Kammerspielen in der dreiteiligen Fassung vollständig auf die Bühne. Der Regisseur hatte zuvor schon mehrmals Anlauf genommen, das «deutsche Nationalepos» auf die Bühne zu bringen. Die Inszenierung brachte ihm jetzt seine fünfte Einladung zum Berliner Theatertreffen ein.
Kriegenburg ist nach Stationen an der Volksbühne in Berlin, dem Schauspiel Hannover und dem Wiener Burgtheater seit 2001 Oberspielleiter und Regisseur am Thalia Theater Hamburg. In der kommenden Spielzeit wird er am Theater Magdeburg die Oper «Orpheus und Eurydike» inszenieren.
Das Gemeinschaftsprogramm von ZDF, ORF, SF DRS und ARD stiftet den Preis für eine «zukunftsweisende Leistung» aus dem Kreis der zum Theatertreffen eingeladenen Künstler bereits zum neunten Mal. 3sat-Preisträger der vergangenen Jahre waren zum Beispiel Urs Widmer, Volker Hesse, Einar Schleef und Michael Thalheimer.