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25 Jahre Filmmuseum Potsdam

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Wunschfilme und Raritäten - Filmmuseum Potsdam feiert mit Ausstellung, Party und Filmvorführungen sein 25-jähriges Bestehen


Potsdam (ddp-lbg). «Der Osten war diesmal wirklich schneller», sagt Bärbel Dalichow mit einem Augenzwinkern. Denn das Filmmuseum Potsdam gibt es bereits seit einem Vierteljahrhundert. Es wurde am 9. April 1981 unter dem Namen «Filmmuseum der DDR» in einem historischen Gebäude in der Potsdamer Innenstadt eröffnet und ist das erste Museum Deutschlands dieser Art, wie die Chefin des Museums betont. Erst Jahre später seien «zwischen 1983 und 2001 auch in Frankfurt am Main, Düsseldorf und Berlin» Filmmuseen gegründet worden. Am Freitag feiert nun das Potsdamer Filmmuseum mit vielen Gästen und Überraschungen sein 25-jähriges Bestehen.

Begleitet werde die Feier von einem Programm unter anderem aus «Überraschungsfilmen, die an die Vita des Museums erinnern», kündigt Dalichow an. Daneben gebe die Schauspielerin Katrin Sass unter dem Motto »Fahrt ins Blaue« ein Schlagerkonzert. Den Abschluss des Abends bilde die Aufführung des Filmklassikers »Manche mögen\'s heiß - Some like it hot« von Billy Wilder aus dem Jahr 1959.

Anlässlich des Jubiläums solle außerdem im Foyer des Hauses eine Ausstellung mit den »schönsten Plakaten« des Filmmuseums eröffnet werden. Bis Mitte Mai dokumentieren etwa zwei Dutzend Plakate die wichtigsten Stationen der Geschichte des Museums. Darunter befindet sich auch eine Leihgabe eines Potsdamer Sammlers: Ein Plakat zu einer Armin-Mueller-Stahl-Ausstellung mit der Signatur des Schauspielers und Malers.

Daneben bietet das Haus im diesem Monat ein besonderes Filmprogramm an. Jeder Mitarbeiter - vom Haustechniker bis zur Direktorin - durfte sich einen Film wünschen, wie Dalichow berichtet. Unter den Wunschfilmen seien Klassiker wie «Jules und Jim» (1961) und «The Rocky Horror Picture Show» (1974) sowie neuere Streifen wie «Die Geisha» (2005) und «Sin City» (2004).

Als weiteres »Geburtstagsgeschenk« wurde ein Archivfilmverleih gegründet. Über diesen sollen nach und nach Filmraritäten aus dem Archivbestand der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ab sofort könnten Kopien entliehen werden, erläutert Dalichow. Zu den ersten neun Filmen zählten internationale Streifen wie der ägyptische Film »Dunkle Wasser« (1956) und der sowjetische Stummfilm »Der Mann, der sein Gedächtnis verlor« (1929).

Im Filmstock des Archivs befänden sich Spiel- und Trickfilmschätze aus den Jahren 1919 bis 1987. "Weltbekannte Regisseure» wie Michelangelo Antonioni, Alfred Hitchcock, Ernst Lubitsch und Vincente Minnelli seien mit Werken vertreten.

Außerdem stünden in diesem Jahr noch weitere Besucher-Angebote auf dem Programm, kündigt die Museumschefin an. Neben Workshops für Kindergartenkinder seien kostenlose Sonderführungen für Potsdamer Taxifahrer geplant. Im Mai solle ein Buch zur DEFA-Geschichte mit dem Titel «Spur der Filme» erscheinen. Darin berichten Zeitzeugen über ihre DEFA-Jahre. Zudem wird die laufende Exposition «Märchenland Babelsberg» bis ins kommende Jahr verlängert.

Carla Willer


Das Filmmuseum Potsdam in sechs Daten
-- am 9. April 1981 wird das Filmmuseum Potsdam unter dem Namen «Filmmuseum der DDR» im Marstall in der Potsdamer Innenstadt - zunächst mit Kino, Foyer und einer Dauerausstellung zur Film- und Kinotechnikgeschichte - eröffnet

- 1983 wird eine ständige Ausstellung zur Ufa- und DEFA-Geschichte eröffnet, daneben gibt es Wechselausstellungen zum DEFA-Film und ein Filmprogramm

- seit 1990 heißt die Einrichtung «Filmmuseum Potsdam»

- 1991 wird das Filmmuseum ein Landesmuseum und steht unter der Schirmherrschaft des brandenburgischen Kulturministeriums, im Marstall werden Filmfeste, Medienprojekte, Seminare, Tagungen, Filmgespräche und Ausstellungen veranstaltet

- das Konzept des Museums konzentriert sich auf die
Entwicklung der Babelsberger Filmstudios seit 1912 und auf die Film- und Kinogeschichte vor allem in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR

- neben Künstler-Nachlässen umfasst die Sammlung Modelle, Requisiten, Kostüme, Szenen- und Kostümbildentwürfe sowie unterschiedliche Werbematerialien

http://www.filmmuseum-potsdam.de