Hauptrubrik
Banner Full-Size

25.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Karikaturen von Fritz Behrendt +++ Zehnter Kunstmarkt auf der Dresdner Messe +++ 3-D-Figuren von Karin Sander in der Staatsgalerie Stuttgart +++ Modefotografie der letzten 20 Jahre +++ Ulmer Ausstellung zeigt Beckmann-Bild "Dacharbeiter"


Karikaturen von Fritz Behrendt
Berlin (ddp-bln). Politische Karikaturen des Pressezeichners Fritz Behrendt sind ab Freitag im Stadtmuseum Berlin zu sehen. Die Ausstellung "Eine Feder für die Freiheit" zeigt mehr als 100 Arbeiten von 1938 bis zur Gegenwart. Die Schau, die bis zum 23. Juni läuft, stellt Behrendts Werk in Themenblöcken vor. Besondere Schwerpunkte sind die Sozialismuserfahrung der Nachkriegszeit, der Kalte Krieg, das geteilte Europa, der Zusammenbruch der DDR, die Wiedervereinigung Deutschlands und der Krieg auf dem Balkan.
Behrendt, 1925 in Berlin geboren, emigrierte 1937 mit seinen Eltern in die Niederlande. Wegen seiner Beteiligung am Widerstand gegen die deutsche Besatzung wurde er 1945 von der SS inhaftiert. 1949 kam der Zeichner auf Einladung der FDJ nach Ost-Berlin und entwarf als "Referent für Sichtwerbung" in deren Zentralsekretariat unter anderem die erste Fassung des DDR-Staatswappens. Im Dezember desselben Jahres ließ ihn die SED als "Titoist" verhaften. Auf Druck der niederländischen Regierung freigelassen, lebt und arbeitet er seit 1950 in Amsterdam. Im Jahr 2000 erhielt er für sein Werk den "United Nations Political Cartoon Award".


Zehnter Kunstmarkt auf der Dresdner Messe
Dresden (ddp-lsc). Mit einer Vernissage hat am Donnerstagabend der zehnte Kunstmarkt Dresden seine Pforten geöffnet. Auf der einzigen Kunstmesse in Ostdeutschland stellen sich bis zum Sonntag 59 Galerien aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz vor, wie die Messe Dresden mitteilte. Erstmals hat sich Markt im Ostragehege für alle zeitgenössischen Kunstformen geöffnet und präsentiert mit zwei Sonderschauen die Fotografie als ein Schwerpunktthema. Zu den von den Galerien gezeigten Arbeiten zählen Werke von Man Ray, Friedensreich Hundertwasser, Jörg Immendorf und K.R.H. Sonderborg.
Zum Auftakt der Verkaufsschau stand die Verleihung des mit 5000 Euro dotierten Preises der f6 Cigarettenfabrik Dresden auf dem Programm. Mit der Auszeichnung wird die in München lebende Fotokünstlerin Barbara Probst geehrt. Der Kunstmarkt ist ab Freitag für das Publikum geöffnet.
(Internet: www.messe-dresden.de)


3-D-Figuren von Karin Sander in der Staatsgalerie
Stuttgart (ddp-bwb). Freunde zeitgenössischer Kunst können ab Samstag in der Staatsgalerie Stuttgart Werke von Karin Sander in Augenschein nehmen. Bis zum 28. Juli zeigt die Einzelausstellung zahlreiche Arbeiten der deutschen Künstlerin. Die Staatsgalerie setzt damit eine Reihe fort, die sich mit international beachteten lebenden Künstlern und vorrangig mit konzeptueller Kunst befasst.
Karin Sander ist in der Konzeptkunst und Minimal Art verwurzelt, wobei ihre Arbeiten nicht fest diesen Klassifizierungen zuzuordnen sind. Zu sehen sind unter anderem dreidimensionale, verkleinerte Abbilder von lebenden Personen, die mit einem "3-D-Body-Scanner" und modernster digitaler Technik erstellt wurden.
(Internet: www.staatsgalerie.de)


Modefotografie der letzten 20 Jahre
Hamburg (ddp-nrd). Berühmte Fotografen wie Herb Ritts, Ellen von Unwerth, Robert Mapplethorpe und Peter Lindbergh haben in den vergangenen 20 Jahren die Modefotografie zu einem eigenständigen Kunstgenre entwickelt. In einer großen Ausstellung zeigen die Hamburger Deichtorhallen ab Freitag unter dem Titel "Archeology of Elegance" mit 150 Bildern von 64 internationalen Fotografen die unterschiedlichen Positionen der Modefotografie der letzten zwei Jahrzehnte. Die im Auftrag der Mode- und Kosmetikindustrie entstandenen Aufnahmen konnten sich als eigenständige Ausdrucksform etablieren. Im Anschluss an ihre Hamburger Premiere wird die Ausstellung in Paris, New York und London gezeigt.
Seitdem Baron Adolphe de Mayer in Paris um 1910 seine ersten Modeaufnahmen für die "Vogue" schuf, entwickelte sich zwischen den beiden Bereichen Mode und Fotografie ein wechselhafter Dialog. Mit der wachsenden Zahl von Modezeitschriften arbeiteten immer mehr namhafte Fotografen in diesem Genre. Dabei sind nicht die Modekreationen alleine von Interesse, sondern die Art und Weise, wie die Aufnahmen gemacht sind. Die Grenzen zwischen künstlerischer und kommerzieller Fotografie lösten sich immer mehr auf und eröffneten den Modefotografen damit neue Spielräume.
Die Hamburger Ausstellung stellt die Modefotografie der letzten 20 Jahre unter die Einteilungen Punkrock, Glamour, Hightech und Kunst und widmet jeder dieser Kategorien vier Ausstellungsräume. Der Begriff Punkrock steht für all die Bilder, deren rebellischer Geist die Entwicklungen von 1977 mit Trash, Anti-Glamour und wüster authentischer Pose widerspiegelt. Ein zweiter Zentralbegriff ist der Glamour, der in den 80er Jahren neu entdeckt wurde und sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte der Mode und der Fotografie zieht. Schließlich wurden mit dem Herannahen des neuen Millenniums Hightech und Futurismus zum bestimmenden Motiv der Modefotografie. Der vierte Begriff versammelt all die Bilder, die sich mit ihrer freien und zügellosen Inszenierung in den Bereich der bildenden Kunst hinein bewegten.
Die Bilderreise in die jüngste Vergangenheit bleibt bis zum 25. August in den Hamburger Deichtorhallen. Zur Ausstellung ist ein reich bebildertes Buch im Schirmer/Mosel-Verlag erschienen. Es kostet in der Ausstellung 32 Euro und als Buchhandelsausgabe 78 Euro. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Kostenlose Führungen durch die Ausstellung gibt es samstags und sonntags um 15.00 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 6,10 Euro. Vom 3. bis 5. Mai findet parallel zur Ausstellung an der Hamburger Universität ein Symposium unter dem Titel "Mode-Kunst, Mode-Lust, Mode-Zeit" statt.
(Internet: www.deichtorhallen.de)


Ulmer Ausstellung zeigt Beckmann-Bild "Dacharbeiter"
Ulm (ddp-bwb). Ein bisher in keinem Katalog abgebildetes Bild von Max Beckmann wird ab Sonntag im Ulmer Museum gezeigt. Es hat den Titel "Dacharbeiter". Die Mischtechnik aus Aquarell, Gouache und Kohle von 1937 steuerte ein Sammler aus dem Schwarzwald zu der Ausstellung "Max Beckmann - Spektakel des Lebens" bei.
Museumsleiterin Brigitte Reinhardt betonte am Donnerstag, Beckmann habe das großformatige Gemälde offenbar mitgenommen, als er nach USA ins Exil ging. Dort habe es der Sammler nach dem Krieg gekauft und über seine Kommode gehängt. Die Ausstellung von rund 100 Werken mit Schwerpunkt auf Radierungen und Lithografien deckt sämtliche Schaffensperioden Beckmanns ab. Sie dauert bis zum 30. Juni.
Die chronologische Anordnung der Bilder erlaubt, die Entwicklung von Beckmanns Stil zu verfolgen. Teilweise war auch eine thematische Gliederung möglich. So finden sich Räume mit Selbstporträts, Porträts von Freunden und Bekannten, mit Jahrmarkt- und Zirkusbildern, die der Ausstellung ihren Namen gaben, mit Ansichten Frankfurts, wo Beckmann an der Kunstgewerbeschule wirkte, Frauenbildnissen oder Werken aus dem amerikanischen Exil. Zahlreiche Hauptwerke Beckmanns waren 1937 in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München vertreten.
Das Ulmer Museum ist neben mittelalterlicher Kunst auf Werke der klassischen Moderne spezialisiert. Der Beckmann-Ausstellung gingen bereits Schauen von Egon Schiele oder August Macke voraus. Neun Beckmann-Grafiken steuert das Museum aus eigenem Bestand zur Ausstellung bei. Dennoch wurde sie vor allem durch einen Privatsammler in Bad Homburg möglich, von dem ein Großteil der Exponate zur Verfügung gestellt wurde.
Das Ulmer Museum hat dabei mit dem Sinclair-Haus in Bad Homburg zusammengearbeitet, wo die Ausstellung Ende 2001 zu sehen war. An dem umfangreichen und informativen Katalog zur Ausstellung hat sich zudem das Museum Folkwang in Essen beteiligt.
(Internet: www.museum-ulm.de)