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26.6. bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Berlin/Dresden: Doppelausstellung chinesischer Tuschemalerei +++ Berlin: Ausstellung mit Werken afghanischer Künstlerinnen verschoben +++ Stuttgart: Künstlerin Joan Jonas bekommt Molfenter-Preis


Berlin/Dresden: Doppelausstellung chinesischer Tuschemalerei
Berlin (ddp-bln). Mit einer Doppelausstellung in Berlin und Dresden präsentiert das National Art Museum of China (Namoc) chinesische Tuschemalerei der Gegenwart. Schauplätze der Schau unter dem Motto «Zeichen im Wandel der Zeit» sind ab Freitag die Dahlemer Sonderausstellungshalle und ab Samstag Schloss Pillnitz am Rande von
Dresden, wie die Veranstalter am Donnerstag in Berlin mitteilten. Eine korrespondierende Ausstellung eröffnet am Wochenende im Lipsiusbau an der Brühlschen Terrasse in Dresden. Bei der Schau kooperieren die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und des Namoc. Die Schirmherrschaft haben Bundespräsident Horst Köhler und der chinesische Staatspräsident Hu Jintao übernommen. Namoc-Direktor Fan Di´an sagte in Berlin, mit der Ausstellung werde chinesische Tuschemalerei erstmals in einem solch großen Umfang in Europa vorgestellt. Nach Angaben des Generaldirektors der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster, handelt es sich bei der Schau um die «Antwortausstellung» auf derzeit in China gezeigte Arbeiten Dresdner, Berliner und Münchner Museen. Dazu zählen Werke von Gerhard Richter und die Schau «Living Landscapes» mit Meisterwerken der deutschen Landschaftsmalerei seit der Romantik. Im Frühjahr soll eine Ausstellung über «Kunst im Dienst der Macht am Kaiserhof von China und dem sächsisch-polnischen Königshof» folgen.


Berlin: Ausstellung mit Werken afghanischer Künstlerinnen verschoben
Berlin (ddp). Die für Mittwochabend (25. Juni) geplante Eröffnung einer Berliner Ausstellung mit zeitgenössischer Malerei junger Frauen aus Afghanistan ist kurzfristig verschoben worden. Die sächsische Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) führte als Grund an, dass die Visa für drei der ausstellenden Künstlerinnen durch die deutsche Botschaft in Kabul bis Dienstag nicht erteilt waren.
Auf ihr Drängen hin sei die Vertretung dann am Abend «zu entsprechendem Handeln angehalten» worden. Die Malerinnen hätten aber nicht mehr rechtzeitig nach Berlin reisen können, betonte Stange. Eine Eröffnung ohne die eingeladenen Protagonisten mache für sie aber keinen Sinn. Das Kunstministerium, das Mitveranstalter ist, werde den neuen Termin bekannt geben, sobald er feststehe.
Die Schau in der sächsischen Landesvertretung ist nach Angaben der Veranstalter «die bisher größte Retrospektive afghanischer Malerei der Gegenwart». Zugleich könne damit erstmals islamische gegenständliche Malerei gezeigt werden, die von Frauen geschaffen wurde, kündigte Verleger Reiner Militzke von organisierenden PatchWorldverlag an. Vor kurzer Zeit habe darauf in Afghanistan noch die Todesstrafe gestanden. Die Künstlerinnen kommen vom Center for Contemporary Arts Afghanistan. Rechtzeitig eingetroffen sind der Direktor des Centers, Rahraw Omarzad, sowie eine der Künstlerinnen.


Stuttgart: Künstlerin Joan Jonas bekommt Molfenter-Preis
Stuttgart (ddp). Die amerikanische Performancekünstlerin Joan Jonas erhält den Hans-Molfenter-Preis 2008 der Stadt Stuttgart. Wie das Kunstmuseum Stuttgart am Mittwoch mitteilte, bekommt Jonas die mit 16 000 Euro dotierte Auszeichnung als Anerkennung für ihre herausragende künstlerische Arbeit. Mit der Preisverleihung ist eine Präsentation im Kunstmuseum verbunden.
Der Preis erinnert an den Stuttgarter Maler Hans Molfenter (1884 - 1979) und wird alle drei Jahre verliehen. Bisherige Träger sind unter anderen K.R.H. Sonderborg, Horst Antes, Walter Stöhrer und Rebecca Horn. Voraussetzung ist eine Verbundenheit des Künstlers mit dem Südwesten Deutschlands. Die 1936 in New York geborene Jonas lehrte von 1995 bis 2000 an der Staatlichen Kunstakademie Stuttgart.
Jonas zählt in der Performancekunst zu den Vorreiterinnen. Sie begann Ende der 1960er Jahre in diesem Bereich zu experimentieren. Spiegel und Reflexion sind immer wiederkehrende Elemente in ihren Arbeiten. Jonas nahm bereits fünf Mal an der Documenta in Kassel
teil.