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26.6.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Köln: Reich-Ranicki will nicht über Verfilmung seiner Autobiografie nörgeln +++ Pirmasens: Erfinder überreicht Mitmachmuseum erste Spielkonsole der Welt


Köln: Reich-Ranicki will nicht über Verfilmung seiner Autobiografie nörgeln
Köln (ddp-nrw). Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki blickt gelassen auf die Verfilmung seiner Autobiografie «Mein Leben». «Ich bin gespannt auf den fertigen Film, aber nicht auf das Drehbuch», sagte Reich-Ranicki am Mittwoch in Köln. Er habe als Kritiker oft genug erlebt, dass Autoren auf die Verfilmungen ihrer Bücher Einfluss genommen hätten. Das habe den Filmen in der Regel nicht gut getan. «Wenn ich an dem Drehbuch nörgeln würde, würde das die Dreharbeiten behindern, ohne dass es dem Film nützt.» Er hoffe natürlich, dass der Film gelingt und populär wird: «Ich fürchte, dass es schief geht. Beides ist möglich». Er stehe den Mitwirkenden und den Schauspielern aber für jeden Rat zur Verfügung.
Regisseur Dror Zahavi beginnt Anfang Juli mit der Verfilmung von Reich-Ranickis Autobiografie. Drehbuchautor Michael Gutmann schildert das Leben des späteren Literaturkritikers zwischen dem 8. und 38. Lebensjahr. Beschrieben werden Kindheit und Jugend, die Zeit im Warschauer Ghetto und die Liebesgeschichte mit seiner langjährigen Ehefrau Tosia. «Ich hoffe, dass der Film zeigen wird, was in der Zeit der Verfolgung geschehen ist, was Menschen Menschen antun können», fügte Reich-Ranicki hinzu. Dann habe er die Hoffnung, dass die Menschen etwas aus seiner Lebensgeschichte lernen können.
Schauspieler Matthias Schweighöfer («Der rote Baron», «Walküre»), der Reich-Ranicki verkörpert, bezeichnete die Vorbereitung auf den Film als die «bislang größte Herausforderung» seiner Karriere: «Es geht hier um eine reale Persönlichkeit, über eine Zeit, die ich nicht erlebt habe», betonte Schweighöfer. Er habe sich intensiv mit Reich-Ranicki und seinem Leben auseinandergesetzt.
Der unter Federführung des WDR produzierte Fernsehfilm soll am 15. April 2009, dem Gedenktag zum Aufstand im Warschauer Ghetto, in der ARD gesendet werden. Von Reich-Ranickis Autobiografie wurden seit 1999 über eine Million Exemplare verkauft.


Pirmasens: Erfinder überreicht Mitmachmuseum erste Spielkonsole der Welt
Pirmasens (ddp). Im naturwissenschaftlichen Mitmachmuseum Dynamikum in Pirmasens in Rheinland-Pfalz ist seit Mittwoch die erste Spielkonsole der Welt zu besichtigen. Der Erfinder des Videospiels «Ping Pong», der aus Pirmasens stammende Ralph Baer, überreichte dem Museum ein Exemplar seiner erstmals 1968 als Prototyp vorgestellten Brown Box.
Baer gilt als der Urvater aller Videospiele. Er wurde 1922 in Pirmasens geboren und emigrierte 1938 zusammen mit seiner Familie in die USA. 1966 kam er als Ingenieur der Rüstungsfirma Sanders auf die Idee, dass mit den bereits in den USA weit verbreiteten Fernsehern mehr zu machen sei, als nur zu fernzusehen. Innerhalb nur eines Jahres entwickelte er schließlich die Brown Box. Er habe damals gar nicht absehen können, welche Entwicklung seine Erfindung nach sich ziehen würde, sagte Baer. Er war im Februar 2006 von US-Präsident George W. Bush für seine Verdienste ausgezeichnet worden.
Das erste Spiel für die Brown Box hieß «Ping Pong». Dabei wurde ähnlich wie beim Atari-Nachfolger «Pong» ein weißer Punkt zwischen zwei Spielern hin und her bewegt. Besucher können das Spiel demnächst in der Abteilung «Denken bewegt» des Museums selbst ausprobieren.
Das «Dynamikum» wurde Ende April in einer ehemaligen Schuhfabrik in Pirmasens eröffnet. Auf rund 3600 Quadratmeter sollen rund 170 Exponate die Besucher zum Experimentieren und Mitmachen anregen.