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27.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Schwerin: Spektakuläre Sonderschau zu Carel Fabritius +++ Düsseldorf: Museum Kunst Palast zeigt Werke von Molinari +++ Berlin: Lange Nacht der Museen erlaubt Blick hinter die Kulissen


Schwerin: Spektakuläre Sonderschau zu Carel Fabritius
Schwerin (ddp). Die deutschlandweit erste und einzige Ausstellung mit Gemälden des holländischen Malers Carel Fabritius (1622-1654) eröffnet am Samstag im Staatlichen Museum Schwerin. Fabritius gilt neben Rembrandt und Vermeer als einer der «Großen» der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts.
Die Kunstwerke kommen aus aller Welt nach Schwerin. So schickten unter anderem das Museum of Fine Arts aus Boston, das Rijksmuseum Amsterdam und das Staatliche Puschkin-Museum in Moskau ihre Bilder nach Mecklenburg. Das Staatliche Museum der Landeshauptstadt besitzt mit der «Torwache» von 1654 eine der schönsten und bedeutendsten Arbeiten des Künstlers.

Düsseldorf: Museum Kunst Palast zeigt Werke von Molinari
Düsseldorf (ddp-nrw). Zeichnungen des venezianischen Künstlers Antonio Molinari sind ab Samstag im Düsseldorfer Museum Kunst Palast zu sehen. Interessierte erwartet mit rund 100 kleinformatigen Blättern die weltweit größte Gruppe an Molinari-Zeichnungen, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Die «lichtdurchfluteten» Skizzen, die der Künstler mit Grafitstift und Rötelkreide anfertigte, zeugten von «überaus virtuoser Zeichentechnik». Molinari wurde vor 350 Jahren in Venedig geboren.
Die Exponate stellen Kompositionsskizzen dar, die der Künstler für Auftragsarbeiten im damaligen Venedig anfertigte. Seine Kunden waren einflussreiche Patrizierfamilien, Bruderschaften und Kirchen. Mythologische Themen und Szenen der Antike waren bei seinen Abnehmern besonders gefragt.
Molinari gilt den Angaben zufolge als Wegbereiter des «Glorreichen Zeitalters Venedigs», das unter anderem Künstler wie Giovanni Antonio Pellegrini und Gaspare Diziani sowie die Künstlerfamilie Tiepolo hervorgebracht hat.
Die Schau «Genio vigoroso ed originale» kann bis 1. Mai jeweils dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr besucht werden. Der Eintritt kostet 4,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Zudem diskutieren am 10. März Venedig-Forscher auf einem internationalen Symposium im Museum Kunst Palast. Kostenpflichtige Führungen können unter der Telefonnummer 0211 - 8990100 vereinbart werden.

Berlin: Lange Nacht der Museen erlaubt Blick hinter die Kulissen
Berlin (ddp-bln). Bei der 17. Langen Nacht der Museen können Berliner am Samstag wieder mit einem einzigen Ticket Kunst und Kultur im Überfluss genießen. Rund 80 Museen und andere Kulturstätten der Stadt können von 18.00 bis 2.00 Uhr bei einem bunten Programm aus Führungen, Filmen und Live-Musik neu entdeckt werden. Der Museumspädagogische Dienst Berlin (MD) rechnet mit bis 50 000 verkauften Karten und mehr als 200 000 Museumsbesuchen, wie Direktor Jochen Boberg am Mittwoch sagte.
Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Motto «Sammeln, Forschen und Bewahren». Dazu gewähren viele Häuser einen Blick hinter die Kulissen, indem sie ihre Werkstätten und Magazine öffnen und die Besucher in die Arbeit der Restauratoren und Forscher einweihen. So führt das Museum für Naturkunde durch seine Sammlung, von der nur etwa ein Tausendstel öffentlich ausgestellt ist. Im Jüdischen Museum ist zu erfahren, was die Rückseite eines Gemäldes über dessen Geschichte verrät.
Der Reiz der in Berlin geborenen Idee der Langen Nacht der Museen liegt allerdings laut MD-Direktor Boberg vor allem im Gemeinschafserlebnis: «Die Menschen begegnen sich, bilden spontan Gruppen.» Gerade die Entscheidungsnot durch das Überangebot an Möglichkeiten fördere diesen «sozialen Effekt». Unbekannte überlegten gemeinsam, welche Station als Nächstes angesteuert werden könnte.
Erstmals im Rahmen der Langen Nacht besuchen können Neugierige diesmal das Unterwelten-Museum im Gesundbrunnen-Bunker, die Rixdorfer Schmiede, die neu eröffnete Berlinische Galerie sowie Schloss Britz, das in stimmungsvollem Ambiente und mit einem musikalischen Programm den «Vater der Berliner Operette», Paul Lincke, vorstellt.
Mit einem bunten Treiben aus Artistik, Gaukeleien, Tanz und Musik entführt das Kulturforum am Potsdamer Platz wieder in die Welt des Venezianischen Karnevals. Barockmusik, vorgetragen von Musikern in historischen Kostümen, wird auch bei der italienischen Nacht in der Gemäldegalerie geboten. Das Ethnologische Museum in Dahlem wartet mit Märchenlesungen im Beduinenzelt und thailändischem Schattentheater auf. Im Informations- und Dokumentationszentrum für die Stasi-Unterlagen erzählt und singt Musiker Klaus Renft über sein «Leben für den Rock\'n\'Roll» in der DDR.
Zwischen den Häusern sind wieder kostenlose Shuttle-Busse unterwegs. Sieben der neuen Routen verkehren vom Berliner Rathaus aus. Das Programmheft und die Kombitickets (zwölf Euro, ermäßigt acht Euro) sind in den teilnehmenden Museen und an allen Theaterkassen erhältlich.
Jan Staiger
http://www.lange-nacht-der-museen.de