Hauptrubrik
Banner Full-Size

27.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Berlinische Galerie soll in ehemalige Glasfabrik ziehen +++ Otmar Alt zeigt seine Werke in Aschaffenburg +++ Direktor des Museums für Angewandte Kunst verlässt Frankfurt +++ Groninger Museum präsentiert Provokantes von Erik van Lieshout +++ Bauunternehmer Walter stellt Kunstsammlung im eigenen Museum aus


Berlinische Galerie soll in ehemalige Glasfabrik ziehen
Berlin (ddp-bln). Eine ehemalige Glasfabrik an der Alten Jakobstraße in Kreuzberg ist als neuer Standort für die Berlinische Galerie im Gespräch. Dies werde vom Senat als Alternative zum bisher geplanten Standort Schultheiss-Brauerei geprüft, sagte Kultursenator Thomas Flierl (PDS) am Freitag der SFB-Abendschau. Der Senator hatte das in einem Wohngebiet gelegene Objekt am selben Tag zusammen mit Mitgliedern des Kulturausschusses besichtigt.
Die ursprüngliche Planung für die Brauereikeller am Kreuzberg war ins Stocken geraten, nachdem der Investor Insolvenz angemeldet hatte. Die vom Senat bereits überwiesenen und durch eine Bankbürgschaft abgesicherten Mittel in Millionenhöhe hätten allerdings ohnehin nur für einen ersten Bauabschnitt gereicht.
Das Landesmuseum Berlinische Galerie ist seit Januar 1998 geschlossen. Seine Sammlungen der Modernen Kunst, der Fotografie und Architektur sind größtenteils eingelagert. Nur eine Auswahl tourte rund drei Jahre lang durch Europa.

Otmar Alt zeigt seine Werke in Aschaffenburg
Hamm/Aschaffenburg (ddp-nrw). Dem in Hamm lebenden Künstler Otmar Alt widmet sich ab Sonntag eine große Ausstellung in Aschaffenburg. Unter dem Titel "Das Wagnis der Phantasie" zeigt die Schau bis zum 23. Juni in der Galerie der Stadt vor allem großformatige Gemälde und monumentale farbige Skulpturen. Der 1940 in Wernigerode geborene Alt ist nach Angaben der Veranstalter vor allem für seine Vielseitigkeit bekannt, "die sich ebenso überzeugend in Kinderbildern wie Großplastiken manifestiert".
Das Spektrum der gezeigten Arbeiten reicht den Veranstaltern zufolge von Gemälden im Stil des frühen Informel der 60er Jahre über die an Elemente der Pop Art erinnernden Werke der 70er Jahre bis zum 15-teiligen Gemäldeensemble "Zirkuslandschaft" von 1995. Die Ausstellung umfasst 20 Gemälde, vier Skulpturen, fünf Stuhlobjekte, ein großes Puzzle sowie diverse Tuschzeichnungen und Glasobjekte.

Direktor des Museums für Angewandte Kunst verlässt Frankfurt
Frankfurt/Main (ddp). Der Direktor des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, James Bradburne, verlässt Deutschland Ende 2002. Nach vier Jahren in Frankfurt und damit ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags folgt Bradburne einem Ruf an eine Internationale Stiftung in London. "Es ist eine Rückkehr in meine geistige Heimat", sagte Bradburne am Freitag. In seiner Zeit als Direktor realisierte er die konzeptionelle Neugestaltung des Museums.
Frankfurts Kulturdezernent Hans-Bernhard Nordhoff (SPD) kündigte die Einsetzung einer Findungskommission an, um einen nahtlosen Wechsel an der Spitze des Hauses zu gewährleisten.

Groninger Museum präsentiert Provokantes von Erik van Lieshout
Groningen (ddp). Kunstinteressierten im deutsch-niederländischen Grenzraum bietet das Museum im holländischen Groningen ab Sonntag ein neues Highlight. Mit der ersten Solo-Präsentation von Werken des Künstlers Erik van Lieshout macht das Haus auf sich aufmerksam. Bis zum 8. September ist die provokante Schau mit dem Titel "Naughty by Nature" in der niederländischen Provinzstadt zu sehen, wie das Museum am Samstag mitteilte.
Van Lieshout zeichnet, malt und baut Installationen, die er zuweilen mit kurzen clip-artigen Videos kombiniert. Damit hat er sich den Ruf erworben, einer der tonangebenden und Aufsehen erregendsten jungen Künstler der Gegenwart zu sein. Kennzeichnend für seinen Stil ist der absurde Humor und die Heftigkeit seiner Werke. Sein oftmals provozierender und kontroverser Charakter kommt nicht nur in seinen Gemälden, sondern auch in seinen Installationen zum Ausdruck. Diese bestehen zumeist aus Abrissmaterialien und scheinen mit Heftklammern und Klebeband miteinander verbunden zu sein. Deutlich distanziert sich van Lieshout hingegen vom Hochglanz-Design.
(www.groninger-museum.nl)

Bauunternehmer Walter stellt Kunstsammlung im eigenen Museum aus
Augsburg (ddp-bay). Der Augsburger Bauunternehmer Ignaz Walter zeigt einen Großteil seiner Kunstsammlung in einem eigenen Museum. Ihm gehe es nicht darum, Kunstwerke zu besitzen, sondern sie in schönen Räumen zu präsentieren, sagte Walter bei der Vorbesichtigung am Freitag. Im Museum Walter in einer denkmalgeschützten ehemaligen Augsburger Textilfabrik, dem Glaspalast, sind ab sofort auf etwa 5000 Quadratmetern und zwei Etagen 650 seiner 800 Gemälde von internationalen Gegenwartskünstlern wie Bernard Buffet, Max Ernst, A. R. Penck oder Jörg Immendorf sowie 200 Glaskunst-Werke überwiegend von Alfieri Vianello und Egidio Costantini zu sehen.
Eine gut 1000 Quadratmeter große Galerie steht zudem für Wechselausstellungen zur Verfügung. Sie beginnt mit einer Verkaufsausstellung des dänischen Künstlers Per Kirkeby. Ein großer Saal ist für Vernissagen und Events reserviert. In zwei Ateliers, die vom Museum aus einsehbar sind, möchte Walter künftig junge oder bekannte Künstler dafür gewinnen, vor Publikum zu arbeiten.
Der 65-jährige Walter, der auch amtierender Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie ist, sammelt nach eigener Aussage seit mindestens 25 Jahren Werke ausschließlich lebender Künstler. Alle Kunstwerke in seiner Sammlung wurden in den letzten 30 bis 40 Jahren geschaffen. Sie wurden nach seinen Worten bisher "in einem Stadel" in der Nähe von Augsburg gelagert. Sein Prinzip sei, Qualität zu bezahlbaren Preisen zu kaufen. Dadurch sei die Sammlung bereits beträchtlich im Wert gestiegen. Walter räumte ein, andere Sammler besäßen häufig wertvollere Bilder als er. "Aber warten Sie noch 20 Jahre", fügte er vielsagend hinzu.
Internet: www.galerienoah.com