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Magdeburg: Eklat um Hundertwasser-Haus +++ Bonn: Guggenheim goes Germany +++ Berlin: Ausstellung präsentiert Kunst aus Südostasien
Magdeburg: Eklat um Hundertwasser-Haus
Wenige Tage vor der feierlichen Übergabe des Hundertwasser-Hauses in der deutschen Stadt Magdeburg ist es laut Zeitungsberichten zum Eklat gekommen.
Der Nachlassverwalter des im Jahr 2000 gestorbenen österreichischen Künstlers und Architekten Friedensreich Hundertwasser, Joram Harel, kritisierte die Gestaltung der Pachttoilette, forderte, alle 9.214 Staudenpflanzen vom Hausdach zu entfernen und die fünf Treppenhäuser des Gebäudes in anderen Farben zu streichen, wie die "Magdeburger Volksstimme" heute berichtete. "Mit Hundertwasser hat das nichts zu tun, das ist Kitsch", zitiert das Blatt Harel.
Am 3. Oktober soll das Haus mit der rosafarbenen Fassade anlässlich der Feierlichkeiten zur ersten urkundlichen Erwähnung Magdeburgs vor 1.200 Jahren der Öffentlichkeit übergeben werden.
Es zählt zu den weltweit letzten Hundertwasser-Häusern und entstand im Zentrum von Magdeburg in unmittelbarer Nachbarschaft zum gotischen Dom.
Hundertwasser selbst beschrieb sein Magdeburger Projekt als "grüne Zitadelle" und versicherte kurz vor seinem Tod, es werde "mein schönster und bester Bau im Einklang mit dem Domplatz, traditionsgebunden und etwas streng, jedoch zukunftsweisend mit seinen Dächertürmchen".
Laut "Volksstimme" übte Harel insbesondere Kritik an den Staudenpflanzen auf dem Dach, deren Anordnung "zu gärtnerisch" erfolgt sei. Bis zur Übergabe des Gebäudes in gut einer Woche müssten die Stauden einer Wildblumenwiese weichen.
Bonn: Guggenheim goes Germany
Bonn (pts) Im Sommer 2006 zeigt die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland eine der größten und ambitioniertesten Ausstellungen der letzten Jahre. Mit einer Auswahl von 250 Meisterwerken von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart präsentiert sich die Sammlung der Guggenheim Foundation, New York in Bonn. Die Guggenheim Foundation ist heute mit fünf Museen in New York, Venedig, Berlin, Bilbao und Las Vegas die erste wirklich globale Institution, die sich der bildenden Kunst widmet.
Die Sammlung des Guggenheim Museum ist gerade durch ihre Konzentration auf die umfassende Darstellung des Gesamtwerkes weniger Künstler in großen Werkgruppen einzigartig. Zu diesen Künstlern zählen u. a. Wassily Kandinsky, Paul Klee, Robert Delaunay, Constantin Brancusi, Piet Mondrian und Pablo Picasso. Repräsentative Serien amerikanischer Nachkriegskunst vom Abstrakten Expressionismus
(Mark Rothko), der Pop Art (Andy Warhol, James Rosenquist, Roy Lichtenstein) bis zur Minimal und Postminimal Art (Carl Andre, Richard Serra, Robert Morris, Donald Judd, Bruce Nauman) leiten die Sammlung ins späte 20. Jahrhundert über. Jüngere Erwerbungen, darunter mehrere großformatige Auftragswerke für die Deutsche Guggenheim in Berlin, veranschaulichen den anhaltenden Einsatz des Museums für bahnbrechende zeitgenössische Werke so unterschiedlicher Künstler wie Nam June Paik, Jeff Koons, Matthew Barney oder Rachel Whiteread.
Nach dem berühmten Bau von Frank Lloyd Wright, dessen Errichtung von 1946 bis 1959 andauerte, schufen im Auftrag von Thomas Krens - seit 1988 Direktor der Guggenheim Foundation - große Architekten wie Frank Gehry, Zaha Hadid, Jean Nouvel, Enrique Norten und Rem Koolhaas weitere Bauten und Projektentwürfe in Europa und Amerika, die für den Museumsbau Maßstäbe setzten. Anhand von Plänen und Modellen wird diese aufregende Geschichte internationaler Museumsarchitektur und innovativer Ausstellungskonzeptionen in einer eigenen Ausstellung sichtbar, die vom 25. August bis zum 12. November 2006 gezeigt wird und 23 verschiedene Bauprojekte und Wettbewerbe vorstellt.
Guggenheim Museum
Teil I: Die Sammlung
21. Juli 2006 bis 7. Januar 2007
Teil II: Architektur und Globalität
25. August bis 12. November 2006
Quelle: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Berlin: Ausstellung präsentiert Kunst aus Südostasien
Berlin (ddp). Das Berliner Haus der Kulturen der Welt zeigt eine umfassende Schau zeitgenössischer Kunst aus Südostasien. Entwicklungen in bildender Kunst, Film, Musik und Literatur aus Thailand, Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Singapur sind während des Festivals «Räume und Schatten» von Freitag an in dem Haus im Berliner Tiergarten zu erleben, wie der Veranstalter am Montag mitteilte. Dabei sollen auch die Schattenseiten der jüngeren Geschichte in der Region, wie Terror und Massenmord, beleuchtet werden. Doch auch die Kunst des traditionellen Schattenspiels soll in der bis 20. November dauernden Ausstellung gezeigt werden, zu der 19 Künstler ihre Arbeiten einbringen.
Die Filmreihe «Wessen Terror?» will Möglichkeiten der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aufzeigen. In Dokumentationen und Spielfilmen sollen regionale und internationale Zusammenhänge deutlich gemacht werden. Zudem sind Schriftsteller eingeladen, die zu brennenden Themen ihrer Länder kritisch Stellung nehmen. Das gesamte Programm wird nach Angaben des Veranstalters ergänzt durch Workshops und Veranstaltungen für Jugendliche.