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Rudolstadt: Weltmusikpreis RUTH für Rüdiger Oppermann +++ Magdeburg: Telemann-Wettbewerb sucht junge Ensembles +++ Frankfurt/M.: Drei Preisträger beim Wettbewerb der Peter Pirazzi Stiftung
Rudolstadt: Weltmusikpreis RUTH für Rüdiger Oppermann
Dem Weltmusik-Pionier, Harfenisten und Festivalorganisator Rüdiger Oppermann wird der bedeutende deutsche Weltmusikpreis RUTH “für besondere Spitzenleistungen als herausragender Protagonist des Genres” verliehen. Die Preisverleihung findet am 8. Juli 2006 im Rahmen des TFF.Rudolstadt-Festivals statt. Sie ist mit einem Sonderkonzert seines Projekts "Seidenstraßen-Karawane" verbunden.
Seit 1974 bereist Oppermann die Welt auf der Suche nach besonderen Klängen, wobei sein Schwerpunkt in Afrika und Asien liegt. Im Jeep, zu Fuß oder auf dem Fahrrad, hautnah an den Musiktraditionen abgelegener Regionen, fängt er sowohl alte wie neue Töne ein. Moden und Wellen haben ihn dabei nie wirklich beeinflusst. Mittlerweile verfügt er über einen großen Schatz an Tonaufnahmen traditioneller Musik und Fotografien und hat Europas größte Privatsammlung ethnischer Harfen zusammengetragen. Nicht als Ethnologe und nicht nur als Festivaldirektor, sondern auch als teilnehmender, lernender und lehrender Musiker konnte er sich manchen Musikstilen intensiv von innen her nähern, die dem Europäer sonst verschlossen bleiben.
Seit zwanzig Jahren hat Rüdiger Oppermann Musiker aus aller Herren Länder zu seinen KlangWelten-Festivals nach Deutschland eingeladen und ihnen hier ein Podium verschafft. Auch in seinen eigenen Bühnen-, Tanztheater- und CD-Projekten stand immer wieder die Zusammenarbeit mit außereuropäischen Musikern im Zentrum, beispielsweise mit dem Mongolen Enkh Jargal, dem Inder Jatinder Thakur sowie den Afrikanern Malamini Jobarteh und Tata Dindin. Rüdiger Oppermanns Werdegang vom “Keltischen Harfenisten” zum Weltmusiker ist auf 40 CDs bestens dokumentiert. Für die Vermittlung fremder Musikstile an ein deutsches Publikum ist er ein vertrauenswürdiger Anchorman geworden.
Diese Preisvergabe kommt rechtzeitig zum zwanzigjährigen Jubiläum des KlangWelten-Festivals. Zu diesem Anlass wird Rüdiger Oppermann im Herbst 2006 ein Fotobuch mit 6 Live-CDs ("KlangWelten -Ein Dialog der Kulturen über 20 Jahre") veröffentlichen.
Die Jury der RUTH begründet ihre Wahl mit folgenden Worten:
“Rüdiger Oppermann gilt als Deutscher Meister der Keltischen Harfe und gehört seit Jahren zu den bedeutendsten und innovativsten Harfenisten. Auf jahrelangen Reisen durch Afrika und Asien hat er intensiv die Musik und das Leben vieler Völker studiert und mitgelebt. Auch das macht seine Arbeit authentisch: Als erster hat er afrikanische, indische und Strukturen der Minimal-Music auf sein Instrument übertragen. Der Harfentüftler, „KlangWelten“-Erfinder und Mastermind vieler interkultureller Projekte ist einer der Drahtzieher der deutschen Harfenszene, in der Welt umher reisender Promoter der Harfe und Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe. Rund 40 veröffentlichte Tonträger und weit über 1000 Konzerte rund um den Globus dokumentieren seine Virtuosität, die Schönheit des Harfenklangs und seinen Mut zum Experiment.
Seit Rüdiger Oppermann 1973 als Autodidakt zum ersten Mal zur Harfe griff und damit Klavier Cello und Banjo verließ, hat er viele Preise erhalten. Vor 20 Jahren etwa den Hessischen Kulturpreis M 85 in der Sparte Avantgarde. Man kann sich fragen, warum das Urgestein der deutschen Weltmusikszene, dieser Connaisseur globaler Klänge erst jetzt mit dem Deutschen Weltmusikpreis in der Kategorie GLOBAL ROOTS ausgezeichnet wird. Denn eigentlich geht es bei ihm ja fast schon um ein Lebenswerk. Aber man darf gewiss sein: Der Mitorganisator des 2005 in Karlsruhe neu aufgelegten Festivals „Fächerwelten“ wird sich und sein Publikum noch lange mit neuen Ideen und Kooperationen überraschen, Klangwelten erschließen – und dabei trotz aller Erfolge immer noch der menschlich so angenehme Kumpel und Künstler ohne falsche Attitüde bleiben, als den ihn Publikum, Kollegen und Veranstalter kennen: Kunst geht bei ihm stets vor Kommerz. Die Jury verleiht einem der wichtigsten Netzwerker und „Exporteure" weltmusikalischer Provenienz die GLOBALE RUTH in der Hoffnung, dass seine Kreativität noch – mindestens – weitere 20 Jahre anhält. Erst dann denken wir an den „Ehrenpreis“ ...
Preisverleihung: 8.Juli 2006, 19 Uhr, Heidecksburg, Rudolstadt-Festival
anschließend Konzert " SILK ROAD EXTENDED - DIE SEIDENSTRASSENKARAWANE" mit:
Jatinder Thakur - Tablas (Indien)
Dimitar Gougov -Gadulka (Bulgarien)
Dost Matur - Saz, Gesang (Türkei)
Lars Lindval - Trompete (Schweden)
Enkh Jargal - Morin Khoor (Pferdegeige), Gesang (Mongolei)
Rainer Granzin - Piano, Hammond, sounds (D)
WuWei - Sheng (Mundorgel), Bawu (Bambusflöte) (China)
Bijan Mahjub - Bombarde, Whistle (D/Bretagne)
Julius Oppermann - Drums und Percussion (F)
Joergen Lang - Gitarre (D)
Rüdiger Oppermann - Harfen, Konzeption (D)
weitere Konzerttermine: 16.7. Herrenberg, 21.8.Darmstadt, 22.8. Bad Salzungen
KlangWelten 2006: 19.Oktober -17.Dezember
http://www.klangwelten.com
Magdeburg: Telemann-Wettbewerb sucht junge Ensembles
Magdeburg (ddp-lsa). Die Telemann-Gesellschaft sucht für den vierten Internationalen Telemann-Wettbewerb junge Kammermusikensembles. Mit dem Wettbewerb solle die Kammermusik Georg Philipp Telemanns stärker in das Bewusstsein junger Musiker gerückt werden, teilte die Gesellschaft am Dienstag in Magdeburg mit. In den vergangenen Jahren seien Musizierende aus mehr als 20 Ländern für den Wettbewerb nach Magdeburg gereist.
Der Internationale Telemann-Wettbewerb wird den Angaben zufolge im kommenden Jahr vom 11. bis 18. März ausgetragen. Die Ensembles sollten sich historischen Interpretationsprinzipien verpflichtet fühlen, über mindestens zwei Mitglieder und eine solistisch besetzte Stimme verfügen. Die Teilnehmer sollten nicht jünger als 18 und nicht älter als 34 Jahre alt sein. In drei Wettbewerbsrunden müssen sie sich der Jury unter Vorsitz des Schweizer Flötisten Peter Reidemeister stellen. Weitere Jurymitglieder seien die Interpreten Paul Dombrecht, Johann Sonnleitner, Mary Jean Utiger und Sarah Cunningham. Die Sieger erwartet ein Preisgeld in Höhe von 10 500 Euro.
Der Wettbewerb wird von der Telemann-Gesellschaft e.V. (Internationale Vereinigung) und der Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. veranstaltet.
http://www.telemann.org
Frankfurt/M.: Drei Preisträger beim Wettbewerb der Peter Pirazzi Stiftung
Am Sonntag, den 25. Juni 2006 fand im Großen Saal der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst zum dritten Mal der „PIRAZZI-WETTBEWERB“ statt. Ausgeschrieben waren zwei mit jeweils 6.000,- € dotierte Jahresstipendien, die die Peter Pirazzi Stiftung der Hochschule zur Verfügung gestellt hat. Zur Bewerbung zugelassen waren deutsche Staatsangehörige, die als Studierende oder Jungstudierende in einer Streicherklasse der HfMDK eingeschrieben sind.
Die Jury bestand aus Gesine Kalbhenn-Rzepka (stellv. Konzertmeisterin, Frankfurter Opernhaus und Museumsorchester), Prof. Michael Sanderling (Violoncello, HfMDK), Prof. Rainer Hoffmann (Kammermusik, HfMDK), Burkard Fleckenstein (Leiter des Kulturamtes Aschaffenburg, Mitglied des Kuratoriums der Peter Pirazzi Stiftung) und Prof. Hubert Buchberger (Kammermusik, HfMDK, Mitglied des Kuratoriums der Peter Pirazzi Stiftung).
Sie bewertete die knapp halbstündigen künstlerischen Präsentationen der acht Bewerberinnen und Bewerber als sehr erfreulich und durchweg auf hohem Niveau stehend und vergab die Stipendien wie folgt:
Ein Jahresstipendium in Höhe von 6.000,- € erhält Nina Zedler, Violine (Studierende der Klasse Priya Mitchell).
Das zweite Jahresstipendium wird geteilt (2 x je 3.000,- €) zwischen Marion Thomas, Violine (Studierende der Klasse Prof. Susanne Stoodt) und Stephanie Breidenbach, Violine (Studierende der Klasse Prof. Susanne Stoodt).