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Schwerin: Plattdeutsch-Bühne mit «Große Freiheit Nr. 7» auf Tournee +++ Bremen: Schädlich erhält Bremer Literaturpreis 2008 +++ Hamburg: Deutscher Erzählerpreis für Wolfgang Herrndorf
Schwerin: Plattdeutsch-Bühne mit «Große Freiheit Nr. 7» auf Tournee
Schwerin (ddp-nrd). Die Fritz-Reuter-Bühne Schwerin geht mit ihrer Inszenierung «Große Freiheit Nr. 7» erstmals auf Deutschlandtournee. Die Bühnenfassung des Hans-Albers-Filmes wird in einer sprachlichen Mischung aus Hochdeutsch und Platt, dem sogenannten Missingsch, aufgeführt. Gezeigt wird das Musical, das im Sommer 2007 Premiere hatte, vom 2. Februar bis 7. März in zwölf Theatern, wie eine Sprecherin der Bühne am Dienstag ankündigte. Das Ensemble ist unter anderem in Solingen, Goslar, Lingen und Kamen zu Gast.
Die Geschichte des alternden Seemanns Johnny Kröger, der Stimmungssänger auf der Reeperbahn geworden ist und nach einer unerfüllten Liebe wieder zur einzig wahren Seemannsbraut, der See, zurückkehrt, ist einem Millionenpublikum vor allem durch den Film mit Hans Albers bekannt. 1984 erlebte die Musical-Fassung von Karl Vibach am Hamburger Operettenhaus ihre Uraufführung. Die Hauptrolle sang und spielte damals Freddy Quinn. Das Musical «Große Freiheit Nr. 7» wurde 1999 von Frank Grupe für kleinere Bühnen bearbeitet und in Hamburg bereits plattdeutsch aufgeführt.
In der Schweriner Inszenierung des Hamburger Regisseurs Wilfried Dziallas ist in der Hauptrolle Hardy Rudolz zu sehen, der in Musicals wie «Phantom der Oper» und «Cats» spielte. Als Anita ist Bärbel Röhl zu erleben, die unter anderem das Gretchen in der Faust-Inszenierung von Christoph Schroth am Mecklenburgischen Staatstheater spielte.
Bremen: Schädlich erhält Bremer Literaturpreis 2008
Bremen (ddp-nrd). Der Autor Hans Joachim Schädlich ist am Montag mit dem Bremer Literaturpreis 2008 der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung ausgezeichnet worden. Der 72-jährige Schriftsteller erhält die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen Erzählungsband «Vorbei», teilte der Bremer Senat mit. In ihrer Laudatio sagte das Jurymitglied Sybille Cramer: «Bücher wie \'Vorbei\' führen vor, wie gescheit das Schöne sein kann und wie schön das nichtdenkende Denken, das Schädlich literaturfähig gemacht hat.»
Der bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Schädlich wurde 1935 in Reichenbach im Vogtland geboren, seit 1979 lebt er in West-Berlin. Mit dem Prosaband «Versuchte Nähe» erzielte er 1977 einen ersten großen Erfolg im Westen.
Thomas Melle (Jahrgang 1975) erhielt für sein Debüt «Raumforderung» den mit 6000 Euro dotierten Förderpreis. Die Jury urteilte, Melle erzähle von einer Sehnsucht nach Echtheit, nach authentischen Beziehungen, nach reinen Seelen und wahren Gefühlen.
Hamburg: Deutscher Erzählerpreis für Wolfgang Herrndorf
Hamburg (ddp). Der Schriftsteller, Illustrator und Maler Wolfgang Herrndorf bekommt für «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» den erstmals vergebenen Deutschen Erzählerpreis 2008. Der 1965 in Hamburg geborene Herrndorf erhalte die Auszeichnung «für sein ironisches und melancholisches Spiel mit zeitgenössischen Wirklichkeiten, seien es nun die Milieus von Werbeagenturen, Literatenzirkel oder die asozialen Ränder Ostdeutschlands», urteilte die Jury nach Angaben des Literatur- und Pressebüros Politycki & Partner vom Montag.
Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und einem dreimonatigen Aufenthalt im Grandhotel «Römerbad» in Badenweiler in Baden-Württemberg verbunden. Er wird am 1. März überreicht. Initiatoren des Preises sind der Inhaber des Grandhotels «Römerbad», Karl-Heinz Berkner, und der künstlerische Leiter Gerwig Epkes. Herrndorf hatte 2002 seinen Debütroman «In Plüschgewittern» veröffentlicht und gilt seitdem als Vertreter der Popliteratur.