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Hamburg: Ulrich Matthes beklagt Bedeutungsverlust des Theaters +++ Naumburg: Saison der Straßentheaterfestivals wird eröffnet +++ Dresden: Festival über Republik Moldau im Societaetstheater
Hamburg: Ulrich Matthes beklagt Bedeutungsverlust des Theaters
Hamburg (ddp). Für den Schauspieler Ulrich Matthes hat das Theater in den vergangenen Jahrzehnten einen Bedeutungsverlust erlitten. «Der Theaterschauspieler ist heute von marginaler Bedeutung für das Kulturleben einer Stadt. Gesellschaftlich hat das Theater kaum mehr Relevanz», sagte der 48-Jährige der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit» laut Vorabbericht vom Dienstag.
Das Theater schiele auf unheilvolle Weise aufs Kino. So würden auch im Theater die Schnitte immer schneller. Er sei sich aber sicher, dass es wieder eine Gegenbewegung geben werde: «Es werden junge Regisseure kommen, die wieder Geschichten mit den Mitteln des Theaters erzählen wollen.»
Naumburg: Saison der Straßentheaterfestivals wird eröffnet
Naumburg (ddp-lsa). In Naumburg wird am Wochenende die Straßentheatersaison eröffnet. Zum fünften Mal ist die Stadt im Süden Sachsen-Anhalts Ausrichter eines solchen Festivals. Zwischen dem 2. und 4. Mai werden auf Höfen, Plätzen sowie im Domgarten 18 Ensembles und Künstler aus fünf europäischen Ländern erwartet, sagte Kulturmanager Stefan Klaschik. 24 Inszenierungen mit insgesamt 44 Vorstellungen stehen auf dem Programm.
Für die Gäste der Straßentheatertage sind alle Aufführungen kostenlos. Die 55 000 Euro des Festivalbudgets stammen aus einem umfangreichen Sponsoring, Lotto-Mitteln und Landesgeldern.
Die Naumburger Straßentheatertage gehören zu rund einem Dutzend ähnlicher Festivals unter freiem Himmel, die in der Bundesrepublik regelmäßig stattfinden. Die Veranstalter rechnen mit deutlich mehr als 6000 Besuchern, nachdem das Programm erstmals auf drei Tage ausgeweitet wurde.
http://www.naumburger-strassentheatertage.de
Dresden: Festival über Republik Moldau im Societaetstheater
Dresden (ddp-lsc). Das Dresdner Societaetstheater lädt ab Freitag (2. Mai) zu einem einwöchigen Kulturfestival unter dem Titel «szene Moldau» ein. Damit befasse sich zum ersten Mal ein deutsches Theaterhaus mit der zeitgenössischen Kunst im ärmsten Land Europas, sagte Theaterchef Andreas Nattermann der Nachrichtenagentur ddp in Dresden. Präsentiert werden an acht Abenden drei verschiedene Theaterproduktionen, zwei Konzerte sowie je ein Tanz- und Filmabend und eine Podiumsdiskussion.
Nach Angaben der aus Moldau stammenden Organisatorin Nora Dorogan, die dank eines Stipendiums für ein Jahr am Theater gastiert, ist das Moldau-Festival eine Premiere für Westeuropa. Sie nennt das Vorhaben nicht unproblematisch, da es ausschließlich auf junge, Europa zugewandte Künstler setze, während das Land zwischen Rumänien und der Ukraine kommunistisch regiert werde.