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29.4.2002: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Ernst Barlach Haus erwirbt wertvolle Holzskulptur +++ New Yorker Künstlerin Kara Walker kommt ins Deutsche Guggenheim +++ Enwezor lüftet Geheimnis um Teilnehmer der Documenta11


Ernst Barlach Haus erwirbt wertvolle Holzskulptur
Hamburg (ddp-nrd). Das Ernst Barlach Haus in Hamburg hat seine Sammlung zum 40. Geburtstag um ein wertvolles Stück bereichert. Eine der wenigen noch im Privatbesitz befindlichen Holzskulpturen Barlachs konnte in den USA erworben werden, wie das Museum am Montag miteilte. "Der Dorfgeiger" entstand 1913 und zählt zu den zentralen Skulpturen im Frühwerk des Holzbildhauers Ernst Barlach (1870-1938). Möglich wurde der Ankauf mit Mitteln der Hermann Reemtsma Stiftung.
Ernst Barlach hatte den "Dorfgeiger" zur Abbildung in seiner 1928 erschienen autobiografischen Schrift "Ein selbsterzähltes Leben" ausgewählt. Die Skulptur wurde bei seinem Händler Paul Cassirer 1917 und 1926 ausgestellt und Anfang der 30er Jahre durch das Dresdner Sammlerpaar Arnhold erworben. "Der Dorfgeiger" gelangte bei der Emigration der Familie Arnhold 1938 nach Amerika und blieb bis jetzt in deren Besitz.
Das privat getragene Ernst Barlach Haus verfügt mit 26 Holzbildwerken Barlachs aus allen Werkphasen über den weltweit größten Bestand an Holzskulpturen. Zur Sammlung gehören auch 400 Zeichnungen und das druckgrafische Werk. Das Museum besteht seit 40 Jahren und feiert das Jubiläum mit einem reichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm.
(Internet www.barlach-haus.de)

New Yorker Künstlerin Kara Walker kommt ins Deutsche Guggenheim
Berlin (ddp-bln). Arbeiten der New Yorker Künstlerin Kara Walker stellt das Deutsche Guggenheim Berlin vom 17. Mai bis 7. Juli vor. Die Kunstwerke gehören zur Sammlung Deutsche Bank und werden ergänzt durch erstmals in Berlin gezeigte Beispiele aus internationalen Privatkollektionen, teilte das Ausstellungshaus mit.
Walkers Werk konzentriere sich thematisch auf Fragen der Identitätsbestimmung, des Rassismus und sozialer Missstände, erklärte das Museum. Die Künstlerin lasse historische Figuren zunächst als harmlos erscheinende, schwarze Scherenschnitte agieren und verbinde schonungslose Versionen der Geschichte der amerikanischen Südstaaten mit Bildern aus ihrer persönlichen Imagination. Walker verknüpfe auch in Zeichnungen und Druckgrafiken provokante Inhalte mit dekorativen Bildwelten. Zur Eröffnung der Ausstellung wird die Künstlerin in Berlin erwartet.

Enwezor lüftet Geheimnis um Teilnehmer der Documenta11
Kassel (ddp-swe). Das Geheimnis um die teilnehmenden Künstler der am 8. Juni beginnenden Documenta11 in Kassel wird am Dienstag gelüftet. Der künstlerische Leiter der Ausstellung, Okwui Enwezor, stellt auf einer Pressekonferenz außerdem einige der Projekte vor, die während der dreimonatigen Schau zu sehen sein werden.
Über die Namen der Teilnehmer kursieren seit Monaten wilde Gerüchte. Spekuliert wurde insbesondere darüber, ob der gebürtige Nigerianer Enwezor es vermag, die Ausstellung von ihrer Europa-Lastigkeit zu befreien. Die Documenta10 im Jahr 1997 war kritisiert worden, weil fast zwei Drittel der Künstler vom heimischen Kontinent kamen.
Zu der diesjährigen documenta - der weltweit wichtigsten und ältesten Ausstellung zeitgenössischer Kunst - werden mindestens 600 000 Besucher erwartet.
(Die Documenta 11 im Internet: www.documenta.de)