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Hamburg: Til Schweiger ruft eigenen Filmpreis ins Leben +++ Berlin: Filmfestspiele werden «Musik-Berlinale» - 17 Filme zum Thema Musik


Hamburg: Til Schweiger ruft eigenen Filmpreis ins Leben
Hamburg (ddp). Nach seinem Austritt aus der Deutschen Filmakademie ruft der Schauspieler und Regisseur Til Schweiger einen eigenen Filmpreis ins Leben. «Über unseren Preis werden die Zuschauer abstimmen», sagte der 44-Jährige der Illustrierten «Gala» laut Vorabbericht vom Dienstag. Dotiert sei die Auszeichnung nur für Nachwuchsschauspieler. Auch der beste ausländische Film solle prämiiert werden. Die Preisverleihung will Schweiger mit vielen prominenten Gästen feiern: «Es soll eine rauschende Gala werden. Das ist unser Traum, und wir werden alles daran setzen, dass es klappt.»
Schweiger war jüngst aus der Deutschen Filmakademie ausgetreten, weil seine Komödie «Keinohrhasen» bei der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis nicht berücksichtigt worden war. In dem Streit zwischen Schweiger und der Akademie geht es unter anderem um Einreichungsfristen. Schweiger sagte der «Gala», er wolle aber "keinen Krieg gegen die Akademie führen. Da sitzen auch Freunde von mir drin».


Berlin: Filmfestspiele werden «Musik-Berlinale» - 17 Filme zum Thema Musik
Berlin (ddp-bln). Berlin wird wieder Treffpunkt der internationalen Filmszene. Zu den 58. Internationalen Filmfestspielen vom 7. bis 17. Februar kommen Stars wie Daniel Day-Lewis, Natalie Portman, Scarlett Johansson, Penelope Cruz und Ben Kingsley. Er gehe davon aus, dass alle Hauptdarsteller der im Wettbewerb laufenden Filme anreisen, sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick am Dienstag in Berlin.
Berlinale-Gäste sind außerdem die Rolling Stones, mit denen Oscar-Preisträger Martin Scorsese den Konzertfilm «Shine a Light» drehte, Madonna, die in der Sektion Panorama ihr Regiedebüt «Filth And Wisdom» vorstellt, und Patti Smith, die die Filmbiografie «Patti Smith: Dream of Life» präsentiert. Insgesamt laufen in allen Sektionen 17 Filme zum Thema Musik, darunter zum Beispiel die Dokumentation «Heavy Metal in Baghdad» und der Film «Warchild» über den Aufstieg eines Kindersoldaten zum erfolgreichen Rapper. «Es wird schon irgendwie eine Musik-Berlinale», sagte Kosslick. Musik seien Emotionen und «die Leute haben wieder gern Emotionen».
Der Festivalchef sagte weiter, die Berlinale sei in diesem Jahr «keine besonders politische». Auffallend viele Filme thematisierten jedoch die Schicksale benachteiligter Kinder.
Auch die Internationale Jury um Präsident Constantin Costa-Gavras ist jetzt komplett. Neben dem Oscar-Preisträger sitzen in dem Gremium die deutsche Schauspielerin Diane Kruger, die dänische Regisseurin Susanne Bier, die französische Schauspielerin Sandrine Bonnaire, der deutsche Szenebildner Uli Hanisch, der US-Sounddesigner Walter Murch, die taiwanesische Schauspielerin Shu-Qi und der ukrainische Produzent Alexander Rodniansky.
Im Berlinale-Wettbewerb werden 26 Filme gezeigt, 21 davon konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären. Um die Preise bewerben sich unter anderem «There will be Blood» mit Daniel Day-Lewis, «Elegy» mit Penelope Cruz, Ben Kingsley und Dennis Hopper, «Julia» mit Tilda Swinton und «Gardens of the Night» mit John Malkovich. Deutschland ist mit Doris Dörries «Kirschblüten - Hanami» und mehreren Koproduktionen wie etwas der deutsch-österreichischen Bestsellerverfilmung «Feuerherz» vertreten.
Außer Konkurrenz werden neben dem Eröffnungsfilm «Shine a Light» auch «Be Kind Rewind» von Michel Gondry, «Fireflies in the Garden» mit Julia Roberts und Willem Dafoe sowie «The Other Boleyn Girl» mit Portman und Johansson gezeigt. Insgesamt laufen bei der diesjährigen Berlinale 384 Filme aus 59 Produktionsländern. 77 davon sind deutsche Filme oder mit deutscher Beteiligung entstanden.
Wie am Dienstag außerdem bekannt wurde, geht die Berlinale Kamera in diesem Jahr an den österreichischen Schauspieler Karlheinz Böhm, der für sein Wirken im deutschen Film und für sein humanitäres Engagement als Gründer der Organisation «Menschen für Menschen» geehrt wird. Auch der Schauspieler Otto Sander wird für sein langjähriges Filmschaffen mit einer Berlinale Kamera ausgezeichnet.
Bereits zum zweiten Mal präsentiert die Reihe «Kulinarisches Kino - Eat, Drink, See Movies» Filme zum Thema Essen, Kochen und Ökologie. Nach den Filmen bereiten Spitzenköche im Spiegelzelt am Martin-Gropius-Bau zum jeweiligen Film Delikatessen zu. Auch der Starkoch und Chef des Restaurants «El Bulli» an der spanischen Costa Brava, Ferran Adrià, der im vergangenen Sommer an der documenta in Kassel teilgenommen hatte, ist am 11. und 12. Februar in Berlin.
Die Retrospektive widmet sich in diesem Jahr dem 1983 verstorbenen Regisseur Luis Bunuel und zeigt alle 32 Filme des spanischen Altmeisters. Mit einer Hommage und einem Ehrenbären für sein Werk wird der italienische Regisseur Franceso Rosi gewürdigt.
Der Kartenvorverkauf für die Berlinale beginnt am 5. Februar.
Nadine Emmerich
http://www.berlinale.de