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Mehrsprachiges Theater in Jena - Romanisten organisieren Festival +++ Drei Tage Theater auf Görlitzer Straßen +++ Berlinerin Inka Parei erhält Ingeborg-Bachmann-Preis +++ Ernst-Jandl-Preis an Felix Philipp Ingold
Mehrsprachiges Theater in Jena - Romanisten organisieren Festival
Jena (ddp-lth). Weltoffen und mehrsprachig will sich das erste Internationale Studentische Theaterfestival ab Montag in Jena präsentieren. Neun Aufführungen in französischer, spanischer und englischer Sprache stehen bis Freitag auf dem Programm, wie Anne Lequy vom Institut für Romanistik der Jenaer Universität mitteilte. Neben den vier in Jena arbeitenden Gruppen - zwei von ihnen haben sich der französischen Sprache verschrieben, je eine der spanischen und englischen - werden auch spanischsprachige Ensembles von den Universitäten Mannheim, Potsdam und aus dem Saarland erwartet. Ein Pantomime-Workshop mit dem Jenaer Harald Seime steht ebenfalls auf dem Programm.
Das Festival sei eine herausragende Möglichkeit, die Arbeit der Laiendarsteller und ihrer vorwiegend ehrenamtlich tätigen Regisseure einem breiten Publikum zu präsentieren, sagte Lequy. Dabei gehe es den Akteuren darum, den Kontakt zu den Bürgern von Jena und Umgebung zu vertiefen.
http://www.uni-jena.de ; http://www.interculture.de
Drei Tage Theater auf Görlitzer Straßen
Görlitz (ddp). Zum 9. internationalen Straßentheaterfestival «ViaThea» in Görlitz kommen ab Donnerstag 13 Gruppen aus neun Ländern an die Neiße. Rund 110 Künstler zeigen an drei Tagen insgesamt 16 Stücke, die teilweise mehrfach wiederholt werden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Das Publikum kann bis Samstag mehr als 40 Vorstellungen an verschiedenen Auftrittsorten erleben, etwa in der Altstadt, am Neißeufer, im City-Center Frauentor und in der Straßburgpassage.
Das Straßentheaterfestival in Görlitz war 1995 aus der Taufe gehoben worden. Alljährlich am ersten Juli-Wochenende lockt es Tausende Besucher an. Wegen des hohen Niveaus ist die Veranstaltung auch international angesehen.
http://www.viathea.de
Berlinerin Inka Parei erhält Ingeborg-Bachmann-Preis
Klagen (ddp-bln). Der Ingeborg-Bachmann-Preis geht in diesem Jahr an die in Berlin lebende Autorin Inka Parei. Die 1967 in Frankfurt am Main geborene Schriftstellerin setzte sich am Sonntag im österreichischen Klagenfurt im Rahmen der 27. Tage der deutschsprachigen Literatur durch.
Die von der Stadt Klagenfurt gestiftete renommierte Auszeichnung, die in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen wurde, ist mit 22 500 Euro dotiert. Am Wettbewerb beteiligten sich 18 Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie stellten Ausschnitte aus bisher nicht publizierten Arbeiten öffentlich zur Diskussion.
Der 3sat-Preis (7500 Euro) geht an den in Hamburg lebenden Autor Farhad Showghi. Den mit 10 000 Euro dotierten Preis der Jury erhält Feridun Zaimoglu (Kiel).
Ernst-Jandl-Preis an Felix Philipp Ingold
orf - Der Schweizer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Wissenschafter Felix Philipp Ingold ist am Samstag Abend in Neuberg an der Mürz (Steiermark) mit dem mit 14.600 Euro dotierten Ernst-Jandl-Lyrik-Preis 2003 ausgezeichnet worden. Ihm sei es gelungen, "dem Gedicht zurückzugeben, was immer schon Ziel der Dichtung war: nämlich mit unverwechselbarem Eigensinn und Ausdruckskraft, mit Beweglichkeit und Geistesgegenwart hochkomplexe Form- und Spracharbeit zu leisten", so Kunststaatssekretär Franz Morak (V) laut einer Aussendung bei der Überreichung.
Ingolds dichterische Arbeiten seien "Sand im Getriebe der Sprachwelt und des routinierten Sprechens, in der alles wie geschmiert abzulaufen scheint. Sie sind Kopfnüsse ohne Lösung, geschrieben für aufgeweckte, aktive Leser und Hörer. Kurz gesagt: starke Gedichte, die die Sprache ernst nehmen und Wort für Wort, Zeile um Zeile eine neue Überraschung bereit halten", würdigte Morak den Preisträger.
Der Ernst Jandl-Preis für Lyrik wurde von Morak vor drei Jahren in Erinnerung an den großen österreichischen Dichter und Schriftsteller Ernst Jandl (1925-2000) ins Leben gerufen und wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Der erste Preisträger 2001 war der deutsche Lyriker und Essayist Thomas Kling.
Die Auszeichnung sowie die mit ihm verbundenen Ernst-Jandl-Lyrik-Tage sollen laut Morak deutlich machen, "was Dichtung, was das Gedicht im Zeitalter der entwickelten Mediengesellschaft zu leisten imstande ist und dass die zeitgenössische Dichtung weit mehr ist als ein mediengeschichtlich überholtes Orchideen-Fach der Gegenwartsliteratur".