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30.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Magdeburg/Nashville: Multimediales und transatlantisches Stück startet +++ Quedlinburg: Premiere für Lessings «Emilia Galotti»+++ Bonn: Schauspielhaus zeigt Helmut Kraussers «Nibelungendestillat»+++ München: Stückl inszeniert WM-Eröffnungsfeier 2006 +++ Plauen-Zwickau: Theater plant Tanztheater-Uraufführung zum Tango +++ Berlin: «Cabaret» kehrt auf die Bühne der Bar jeder Vernunft zurück +++ Chemnitz: Saisonstart mit Uraufführung von Daniel-Call-Stück

Magdeburg/ Nashville: Multimediales und transatlantisches Stück startet
Ein bisher einmaliges Experiment des Schauspielhauses im deutschen Magdeburg und des Theaters seiner US-Partnerstadt Nashville geht heute um Punkt Mitternacht über die Bühne.
"Das treffen - the other side" ist der Titel des multimedialen und transatlantischen Stückes, das in den zwei Städten mit Hilfe komplizierter Bühnen- und Videotechnik gleichzeitig abläuft.
Das Publikum auf beiden Kontinenten wird in die Handlung einbezogen und kann sich dabei gegenseitig mit Hilfe von Multimedia-Technik beobachten. Die Schauspieler, jeweils fünf aus Magdeburg und Nashville, mischen sich unter das Publikum und erzählen Geschichten über Menschen, die sie mit den Gesichtern der von den Kameras gezeigten Zuschauer verbinden.
Quelle: orf.at

Quedlinburg: Premiere für Lessings «Emilia Galotti»
Quedlinburg (ddp-lsa). Das Trauerspiel «Emilia Galotti» von Gottfried Ephraim Lessing hat am Sonntag im großen Haus Quedlinburg des Nordharzer Städtebundtheaters Premiere. Regie führt Intendant André Bücker, wie die Theaterleitung mitteilte. In diesem Jahr sind noch acht weitere Vorstellungen in Quedlinburg und Halberstadt sowie Gastspiele in Ballenstedt, Bad Driburg und Bad Nenndorf geplant.
Das in Prosa geschriebene Drama gilt als eines der ersten politischen Stücke deutscher Literatur. Lessing beschreibt eine Gesellschaft im Wandel, das Ende der feudalen Willkür und die Probleme mit der rechtschaffenden Moral des zu Selbstbewusstsein kommenden Bürgertums. Am Ende einer schonungslosen Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter bei der Vorbereitung einer Hochzeit der Bürgerlichen mit einem Grafen ergreift Emilia den Dolch und es fließt Blut.
Karten können an der Theaterkasse (Telefon: 03941-69 656 65) bestellt werden.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de

Bonn: Schauspielhaus zeigt Helmut Kraussers «Nibelungendestillat»
Bonn (ddp-nrw). In der Regie von Kay Voges präsentiert das Bonner Schauspielhaus heute Abend die Uraufführung von «Unser Lied. Gesang vom Untergang Burgunds» von Helmut Krausser. Im Mittelpunkt des Stücks steht das mittelalterliche Nibelungenlied. Die als «Nibelungendestillat» untertitelte Bearbeitung erzählt den Mythos neu und setzt sich mit seinen Fassungen in Drama, Oper und Film auseinander.
Dafür werden in die Inszenierung Video-Arbeiten des Kollektivs «Sputnik» aufgenommen. Markus Maria Jansen von der ehemaligen Pop-Band «M. Walking On The Water» hat die Musik komponiert. Helmut Krausser, dessen Bühnenerstling «Lederfresse» 1994 zu den erfolgreichsten Debüts des jüngeren deutschen Theaters zählte, hat das Gold in dem Nibelungenschatz durch eine Liedersammlung ersetzt.
Krausser wurde 1964 in Esslingen geboren und ist zunächst als Romancier bekannt geworden. «Fette Welt» mit Jürgen Vogel und «Der große Bagarozy» wurden verfilmt. Zudem schreibt Krausser Erzählungen, Lyrik, Hörspiele, Drehbücher und Opernlibretti. Krausser ist mehrfach für seine Romane ausgezeichnet worden. Er lebt und arbeitet in Berlin und Potsdam.

München: Stückl inszeniert WM-Eröffnungsfeier 2006
München (ddp-bay). Der Intendant des Münchner Volkstheaters, Christian Stückl, wird die Eröffnungsfeier zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in München inszenieren. Der 43-Jährige hat nach eigenen Angaben «mit Fußball nichts am Hut». Er freue sich aber trotzdem auf die Aufgabe, teilte Stückl am Donnerstag in München mit.
Der österreichische Künstler André Heller, der für das gesamte Kulturprogramm der WM zuständig ist, hatte ein entsprechende Anfrage an Stückl gerichtet. Den Angaben zufolge wird Stückl eine 20-minütige Show für die Eröffnungsfeier im neuen Münchner Stadion vorbereiten.

Plauen-Zwickau: Theater plant Tanztheater-Uraufführung zum Tango
Zwickau (ddp-lsc). Das TanzTheater «T.A.N.G.O.» wird am Theater Plauen-Zwickau uraufgeführt. Die Choreografie von Ballettchef Bronislav Roznos hat am Sonntag unter seiner Regie am Gewandhaus Zwickau Premiere. Er wolle mit seinem Ensemble die Geschichte des argentinischen Tanzes vor dem Hintergrund des Tango-Booms der vergangenen Jahre neu erzählen, sagte Roznos. Lutz Hofmann schuf ihm dazu das passende Bühnenbild, Robert Schrag kreierte die Kostüme.
Entstanden ist der einst als verrucht geltende Tanz, der bis heute Menschen in aller Welt fasziniert, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an den Stadträndern von Buenos Aires und Montevideo. Dort trafen die Elite des Landes, die Einwanderer aus Europa und die verarmten Kreolen aufeinander. In diesem Milieu von Arbeitslosigkeit, Kleinkriminalität und Prostitution sei der Tango zum Ausdruck existenzieller Not und menschlicher Einsamkeit geworden, betonte Roznos. Soziale und ethnische Konflikte bildeten dabei den Hintergrund für Schwermut und Sinnlichkeit, ein Thema, das sich bis heute durch fast alle Tangos ziehe. Die erste Vorstellung von «T.A.N.G.O.» im Großen Haus Plauen ist für den 5. November geplant.
http://www.theater-plauen-zwickau.de

Berlin: «Cabaret» kehrt auf die Bühne der Bar jeder Vernunft zurück
Berlin (ddp-bln). Das Musical «Cabaret» ist ab Oktober wieder in der Bar jeder Vernunft zu sehen. Zur Wiederaufnahmepremiere der Inszenierung aus dem vergangenen Jahr erwarten die Veranstalter am Dienstag unter anderen Filmregisseur Volker Schlöndorff, Schauspielerin Katrin Sass, US-Botschafter William R. Timken sowie Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), FDP-Chef Guido Westerwelle und CDU-Generalsekretär Volker Kauder.
Neubesetzt wurden für die Wiederaufnahme die beiden männlichen Hauptrollen, wie die Bar jeder Vernunft mitteilte. Christoph Marti und Tobias Bonn, besser bekannt als Ursli und Toni von den Geschwistern Pfister, spielen den Conferencier und den jungen Mann Clifford Bradshaw. Die weibliche Hauptrolle der Sally Bowles übernimmt in der Inszenierung von Vincent Paterson wie schon 2004 Anna Loos-Liefers. Sie wechselt sich mit Katharine Mehrling ab.
«Cabaret» spielt im anrüchigen Kit-Kat-Club im Berlin der 30er Jahre. Die scheinbar autarke Welt in dem Nachtclub wird immer mehr von den Nationalsozialisten und einem drohenden Krieg beeinflusst. Das Stück aus dem Jahr 1966 setzte sich als eines der ersten Musicals kritisch mit Geschichte und Politik auseinander. Die Kinoverfilmung mit Liza Minelli in der Hauptrolle bekam 1972 acht Oscars.
Karten gibt es unter der Telefonnummer 883 15 82 oder per E-Mail an reservierungen [at] bar-jeder-vernunft.de (reservierungen[at]bar-jeder-vernunft[dot]de)

Chemnitz: Saisonstart mit Uraufführung von Daniel-Call-Stück
Chemnitz (ddp-lsc). Mit einer Uraufführung startet das Schauspiel Chemnitz am Samstag seinen Premierenreigen der Saison 2005/06. Auf dem Programm stehe das Stück «Wege mit Dir» von Daniel Call, teilte das Theater mit. Der Berliner Autor führe selbst Regie. Das Schauspiel sei die mit Enttäuschungen und Verletzungen verbundene Geschichte eines Paares nach zwanzig gemeinsamen Jahren, das neue Ängste wie Krankheit und Tod miteinander tragen wolle. Am Ende eines «Abschieds auf Raten» stehe deshalb nicht die Trauer.
Call hatte in der vergangenen Spielzeit Schillers «Maria Stuart» in einer außergewöhnlichen Fassung als Drei-Personen-Stück in Chemnitz inszeniert. In Fachkreisen wird der gebürtige Aachener, Jahrgang 1967, als einer der erfolgreichsten und produktivsten Theaterschreiber seiner Generation bezeichnet. So sei das in Dortmund uraufgeführte «Wetterleuchten» mehr als zwanzigmal inszeniert und in sieben Sprachen übersetzt worden. Das Stück erlebt ebenfalls am Samstag im Theater Freiberg-Döbeln eine weitere Premiere.
Call wurde 1998 mit dem Förderpreis des Goethe-Instituts und 2002 mit dem Deutsch-Niederländischen Kinder- und Jugenddramatikpreis ausgezeichnet.
http://www.theater-chemnitz.de