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Leipzig: Bauarbeiten am Karl-Marx-Relief gehen weiter +++ Greifswald: Greifswald soll ein Caspar-David-Friedrich-Museum bekommen +++ Dresden: Gemälde der Staatlichen Kunstsammlung in Ferrara zu sehen +++ Halle: Erste Soloausstellung für jay gard +++ Düsseldorf: Land übergibt Vostell-Sammlung an Museum in Leverkusen
Leipzig: Bauarbeiten am Karl-Marx-Relief gehen weiter
Leipzig (ddp-lsc). Die Baurarbeiten an dem umstrittenen Marx-Denkmal in Leipzig sollen am Montag fortgesetzt werden. Zunächst müsse an der Bronzeplastik selbst noch gearbeitet werden, sagte eine Sprecherin des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements (SIB) am Donnerstag in Dresden auf ddp-Anfrage. Wegen eines verhängten Baustopps waren die Arbeiten kurzfristig unterbrochen worden.
Bis das 33 Tonnen schwere Relief jedoch wieder steht, werden nach SIB-Einschätzung noch Monate vergehen. Voraussichtlich bis Ende Mai werde das Fundament gegossen, erst dann könne die Plastik aufgestellt werden. Die Umsetzung des Denkmals kostet nach Ministeriumsangaben rund 300 000 Euro. Mit einer Tafel soll die Geschichte des Reliefs und seine historische Einordnung erklärt werden.
Um die Wiedererrichtung des Denkmals gibt es in Leipzig seit Monaten heftigen Streit. Die Universität als Eigentümer des Reliefs hat sich für die Wiederaufstellung entschieden, Prominente wie der Schriftsteller Erich Loest und die Leipziger CDU sind dagegen. Bis August 2006 hing die 7 mal 14 Meter große Plastik über dem Eingang am Hauptgebäude der Universität, das mittlerweile aber einem umfänglichen Campus-Neubau in der Innenstadt weichen musste. An demselben Ort hatte bis 1968 die Paulinerkirche gestanden, die auf Geheiß der SED gesprengt wurde. An ihrer Stelle errichtet die Universität dort jetzt das sogenannte Paulinum als Aula und Gottesdienstraum.
Greifswald: Greifswald soll ein Caspar-David-Friedrich-Museum bekommen
In Greifswald wird ein kultureller Leuchtturm geplant. In seiner Geburtsstadt soll Caspar David Friedrich mit einem neuen Museum geehrt werden. In dem Haus soll das Werk des 1774 geborenen Malers sowie seine Rezeptionsgeschichte präsentiert werden. Kulturstaatsminister Bernd Neumann signalisierte bei einem Besuch im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald, dass der Bund sich an der Finanzierung beteiligen könnte. Über das so genannte Projekt Leuchttürme Ost fließen jährlich mehr als sechs Millionen Euro in Kulturprojekte der neuen Bundesländer.
Quelle: Deutschlandradio Kultur
Dresden: Gemälde der Staatlichen Kunstsammlung in Ferrara zu sehen
Dresden (ddp). Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden unterstützen die erste Ausstellung des neugegründeten Forschungsinstituts der Sankt Petersburger Ermitage im italienischen Ferrara mit zwei Leihgaben. Am Freitag (4. April) eröffnet die Fondazione Ermitage Italia im Castello Estense die Ausstellung «Garofalo - Il pittore della Corte Estense», wie die Dresdner Kunstsammlungen am Mittwoch mitteilten. Dort werden zwei Dresdner Gemälde von Garofalo, von denen eines zuvor in der Dresdner Gemäldegalerie ausgestellt und eines im Depot eingelagert war, gezeigt.
Dresden stellt für die Schau das um 1545/50 entstandene Werk «Der Abend (Diana und Endymion)» sowie das großformatige Gemälde «Mars und Venus vor Troja» zur Verfügung. Die Bilder waren vom damaligen Herzog von Ferrara in Auftrag gegeben worden. Garofalo sollte die Bilder für dessen neuerrichtetes Appartement im Palazzo di Corte malen. Die Ausstellung in Ferrara ist bis zum 6. Juli zu sehen.
Halle: Erste Soloausstellung für jay gard
Halle (ddp). Der hallesche Künstler Johannes Gärtner alias jay gard eröffnet am Freitag in seiner Geburtsstadt seine erste Soloausstellung «hammertime» in Deutschland. Der 23 Jahre alte Künstler baue martialisch anmutende Werkzeuge der technisierten Welt in Pappe nach und inszeniere diese in Installationen, teilte die Ufo-Galerie Halle am Mittwoch mit. Die Ausstellung ist bis zum 13. April zu sehen.
Gärtner studierte von 2004 bis 2006 Grafik an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. 2007 arbeitete er in der Werkstatt des New Yorker Künstlers Tom Sachs am «Space Program» mit. Die künstlerische Methode von Sachs, die von ihm so benannte Bricolage (Bastelei) findet sich auch in den jüngeren Werken von jay gard wieder.
http://www.ufogalerie.com
Düsseldorf: Land übergibt Vostell-Sammlung an Museum in Leverkusen
Leverkusen/Düsseldorf (ddp-nrw). Das Land Nordrhein-Westfalen hat 23 Arbeiten des Künstlers Wolf Vostell (1932-1998) erworben und die Sammlung dem Leverkusener Museum Morsbroich als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Dem in Leverkusen geborenen Vostell und der Fluxus-Bewegung in Nordrhein-Westfalen solle in dem Museum ein Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt gewidmet werden, teilte der nordrhein-westfälische Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) am Mittwoch mit
Vostell gilt als einer der großen Schöpfer und Erfinder der Kunst des 20. Jahrhunderts. Ausdrucks- und Arbeitsweisen, die er in die Kunst einführte, beeinflussten ganze Künstlergenerationen und prägen bis heute das Erscheinungsbild der aktuellen Kunst.
Die aus Privatbesitz (Sammlung Ruepp) erworbenen 23 Arbeiten stammen aus den Jahren 1959 bis 1982. Die Sammlung zeigt einen repräsentativen Querschnitt durch das Werk: von der Collage zur Décollage, von den Skizzenbüchern «Leben gleich Kunst» (1974) und «Kodex Erstarrungszustand» (1975), in denen zahlreiche Installationen erstmals skizziert sind, über Zeichnungen und Leinwandarbeiten bis hin zu den Multiples.
Ein Hauptwerk der Sammlung ist den Angaben zufolge das Bild «Salón de Mayo». Dieses monumentale Werk entstand anlässlich des VI. Salón der Mayo 1962 in Barcelona. Es besteht aus zwei montierten Plakatabrissen, die von den Besuchern in den zwei Wochen der Ausstellung beschrieben, weiter abgerissen und verwischt wurden.
Die Vostell-Sammlung im Museum Morsbroich solle künftig mit Hilfe von Mäzenen und Sponsoren erweitert werden, hieß es weiter. Ziel sei, ein Kompetenzzentrum für die Kunst von Vostell und die mit ihm verbundene Fluxus-Bewegung in Leverkusen zu errichten. Das Museum Morsbroich initiierte laut Grosse-Brockhoff im Jahr 1992 die umfangreichste Retrospektive Vostells in fünf deutschen Museen.