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Marl: Adolf-Grimme-Preise werden am Freitag (4.4.) verliehen +++ München: Gauck kritisiert Umgang der Medien mit Stasi-Vergangenheit +++ Berlin: Wowereit und Christiansen bei Eröffnung von Türkischer Filmwoche +++ Berlin: Gedenkfeier für Erwin Geschonneck in Akademie der Künste +++ Hürth: Rüttgers sieht NRW als «interessanten Drehort» für Filmproduktionen +++ München: «Die Welle» läuft im Wettbewerb des Filmfestivals von Istanbul +++ Duderstadt: Heinz Sielmann Stiftung vergibt erstmals Naturfilmpreis
Marl: Adolf-Grimme-Preise werden am Freitag (4.4.) verliehen
Marl (ddp-nrw). Die diesjährigen Adolf-Grimme-Preise werden am Freitag im Theater der Stadt Marl verliehen. Zu der Verleihung werden rund 800 Gäste erwartet, wie eine Sprecherin des Adolf-Grimme-Instituts am Donnerstag mitteilte. Der renommierte Fernsehpreis geht unter anderem an den Regisseur Dominik Graf für seinen Film «Eine Stadt wird erpresst» (ZDF/Arte) sowie an Anke Engelke und Bastian Pastewka als Hauptdarsteller der Sat.1-Parodie «Fröhliche Weihnachten».
Den Angaben zufolge sind die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender die großen Gewinner der diesjährigen Grimme-Preis-Verleihung. Zehn der zwölf Auszeichnungen gehen an Produktionen von ARD und ZDF. Lediglich in der Sparte Unterhaltung, in der zwei Preise vergeben wurden, sind private Sender erfolgreich.
Die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes für Verdienste um die Entwicklung des Fernsehens bekommt die Schauspielerin Iris Berben. Berben habe in vier Jahrzehnten Fernsehgeschichte geschrieben und stehe für einen großen Farbenreichtum im deutschen Fernsehen, hieß es. Zudem engagiere sie sich gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.
München: Gauck kritisiert Umgang der Medien mit Stasi-Vergangenheit
München (ddp). Der ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Joachim Gauck, hat angesichts der jüngsten Stasi-Fälle bei der «Berliner Zeitung» die mangelnde Aufklärungsarbeit vieler Medien kritisiert. «Es gibt schon eine interessante Diskrepanz zwischen dem Aufklärungseifer der Medien, wenn es um die politischen und privaten Verstrickungen von Prominenten geht - und dem sehr beredten Schweigen, wenn es darum ging, im eigenen Hause Klarheit herzustellen`, sagte Gauck der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstagausgabe). »In der ganzen Breite der Zeitungs- und Fernsehlandschaft hat in den Jahren nach 1989 eine gewisse Sorglosigkeit gewaltet. Erst wenn andere Medien das Thema öffentlich gemacht haben, entstand Verlegenheit", sagte Gauck weiter. Es fehle oft an «Aufklärungsbereitschaft der Aufklärer».
Berlin: Wowereit und Christiansen bei Eröffnung von Türkischer Filmwoche
Berlin (ddp-bln). Im Delphi Filmpalast in Berlin-Charlottenburg wird heute (3. April) die 6. Türkische Filmwoche eröffnet. Zum Auftakt des Festivals läuft der mehrfach ausgezeichnete Film «Mutluluk» von Abdullah Oguz, wie die Veranstalter mitteilten. Angekündigt zur Eröffnung haben sich unter anderen Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit, die TV-Moderatorin Christiansen sowie der Generalkonsul der Republik Türkei, Ahmet Nazif Alpman.
Bis zum 12. April werden zur Filmwoche 15 Produktionen aus der Türkei präsentiert. Diesjähriger Programmschwerpunkt ist das Thema Gefangenschaft. Damit wollen die Veranstalter nach eigenen Angaben auf die anhaltenden Demonstrationen gegen die Legalisierung der Isolationshaft in der Türkei hinweisen.
Bei einer Sondervorstellung für die Insassen der Justizvollzugsanstalt Tegel wird der Film «Bayrampasa – Die Gefangenen» über die Haftbedingungen in den türkischen Gefängnissen gezeigt. «Bayrampasa» ist laut Veranstalter der erste Film, der vom Drehbuch bis hin zur Musikkomposition von Gefängnisinsassen und Justizvollzugsbeamten verwirklicht wurde.
Die Türkische Filmwoche Berlin wird seit 2003 ausgerichtet. Im vergangenen Jahr verzeichnete sie 3500 Zuschauer. Die Filmvorführungen finden dieses Jahr in den Kinos Delphi Filmpalast, Neues OFF und Broadway statt. Der Eintritt kostet von Montag bis Freitag jeweils sechs Euro und am Wochenende sieben Euro.
Berlin: Gedenkfeier für Erwin Geschonneck in Akademie der Künste
Berlin (ddp-bln). Mit einer Feier ist am Mittwochabend in der Akademie der Künste des verstorbenen Schauspielers Erwin Geschonneck gedacht worden. Ehemalige Kollegen und Freunde erinnerten unter der Überschrift «Lieber Geschi ...» in Lesungen, Redebeiträgen sowie Filmbeispielen an die künstlerische Arbeit Geschonnecks (1906 bis 2008). Der gebürtige Ostpreuße war am 12. März im Alter von 101 Jahren in Berlin verstorben.
Die Schauspielerin Regine Lutz erinnerte in einer Wiederholung ihrer bereits zum 100. Geburtstag Geschonnecks gehaltenen Rede an die Zusammenarbeit zwischen 1949 und 1955 am Berliner Ensemble. Sie nannte den Verstorbenen eine ideale Bühnenerscheinung. Zugleich sei ein Schauspieler seines Formats ein unersetzlicher Glücksfall für jedes Ensemble gewesen. Geschonneck habe darüber hinaus als einziger Akteur der Bühne am Schiffbauerdamm Bertolt Brecht lautstark Paroli geboten, berichtete die sichtlich gerührte Lutz.
Geschonnecks Biograf Frank Hörnigk sagte: «Sein Leben schließt Siege und Niederlagen der deutschen Geschichte ein.» Er bezeichnete Moskau und Prag durch einerseits stalinistische Verfolgung und andererseits Genossenverrat und Gestapo-Verhaftung als «Stationen tiefer persönlicher Desillusionierung» für Geschonneck. Trotzdem habe dieser sich ein Leben lang als Kommunist bekannt.
Die Schauspieler Hermann Beyer und Inge Keller berichteten in Anekdoten über gemeinsame Dreharbeiten mit Erwin Geschonneck, Regisseur Thomas Langhoff verlas Theaterkritiken. Weitere Gäste des Abends waren unter anderem Geschonnecks Sohn Sascha und Defa-Regisseur Günter Reisch. Dieser hatte mit Geschonneck «Ein Lord am Alexanderplatz» und den Fernsehmehrteiler «Gewissen in Aufruhr» gedreht. Erwin Geschonneck soll am 3. Mai (12.00 Uhr) auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte beigesetzt werden.
Hürth: Rüttgers sieht NRW als «interessanten Drehort» für Filmproduktionen
Hürth (ddp-nrw). Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sieht Nordrhein-Westfalen als «überaus interessanten Drehort» auch für internationale Filmproduktionen. Dass die Aufnahmen für die Hollywood-Produktion «Der Vorleser» in NRW stattfänden, zeige einmal mehr, dass Studios, Teams und Technik im Land «höchsten internationalen Ansprüchen» genügten, sagte Rüttgers am Mittwoch in Hürth. Dem Medienstandort NRW sagte er eine «große Zukunft» voraus. Die Landesregierung werde diese Entwicklung mit «weiteren Initiativen» unterstützen. Eine Sprecherin nannte als Beispiel die Schaffung von Medienclustern, also Netzwerken unterschiedlicher Medien.
Rüttgers hatte am Mittwoch gemeinsam mit Medienminister Andreas Krautscheid (CDU) die Dreharbeiten zum Film «Der Vorleser» in den MMC-Studios in Hürth besucht.
Die Filmcrew will den Angaben zufolge insgesamt drei Wochen in NRW drehen. Neben den Filmstudios soll dabei die Kölner Innenstadt als Kulisse dienen. Anfang 2009 soll der Film in die deutschen Kinos kommen.
In der weiblichen Hauptrolle wird dann die Schauspielerin Kate Winslet zu sehen sein. Ursprünglich war für die Rolle Nicole Kidman vorgesehen. Sie musste die im Oktober in Berlin begonnenen Dreharbeiten jedoch wegen einer Schwangerschaft absagen. Neben Winslet stehen unter anderem die Schauspieler Ralph Fiennes, Bruno Ganz und Karoline Herfurth vor der Kamera.
München: «Die Welle» läuft im Wettbewerb des Filmfestivals von Istanbul
München (ddp). Der Film «Die Welle» von Dennis Gansel läuft im Wettbewerb des 27. Internationalen Film Festivals in Istanbul. In der Sektion From the World of Festivals sind zudem die deutschen Produktionen «Free Rainer - Dein Fernseher lügt» von Hans Weingartner und «Ulzhan» von Volker Schlöndorff zu sehen, wie das Exportbüro German Films am Mittwoch in München mitteilte. In der Sektion Young Masters stellt Özgür Yildirim seinen Film «Chiko» vor.
Das 27. Internationale Film Festival in Istanbul findet vom 5. bis 20. April statt. Im vergangenen Jahr besuchten 170 000 Menschen das Filmfest, dessen Ziel es ist, die Entwicklung des Films im eigenen Land voranzutreiben sowie internationalen Produktionen zum Eintritt in den türkischen Markt zu verhelfen.
Duderstadt: Heinz Sielmann Stiftung vergibt erstmals Naturfilmpreis
Duderstadt (ddp). Die Heinz Sielmann Stiftung vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal einen mit 5000 Euro dotierten Naturfilmpreis. Die Vorsitzende des Stiftungsrates, Inge Sielmann, wolle im Namen ihres verstorbenen Mannes Heinz Sielmann die wertvolle Leistung des Naturfilms für die Anliegen des Naturschutzes würdigen, teilte die Stiftung am Mittwoch in Duderstadt mit.
Mit dem Preis sollen Filmarbeiten ausgezeichnet werden, die dem Publikum das Leben der Tiere in ihren Lebensräumen und ihren Lebensgemeinschaften «eindringlich und verhaltensgerecht» zugänglich machen. Der Preis werde erstmals beim Internationalen Naturfilm-Festival «Green Screen» verliehen, das in diesem Jahr vom 4. bis 7. September in Eckernförde nördlich von Kiel stattfindet.