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Mainz/Remagen: Das Ende im Arp-Streit +++ Frankfurt/M.: Kunsthistoriker Werner Spies hält Laudatio bei Friedenspreis +++ Dessau: Stiftung Bauhaus Dessau zeigt Ausstellung über Eugen Batz


Mainz/Remagen: Das Ende im Arp-Streit
Mainz/Remagen (ddp-rps). Das Land Rheinland-Pfalz und der Arp-Verein haben ihren Streit um das Arp-Museum in Remagen-Rolandseck beigelegt. Man habe «eine Einigung im Sinne der Kunst» getroffen und die Zusammenarbeit einvernehmlich beendet, teilten beide Seiten in Mainz mit.
Die Rahmenvereinbarung über den gemeinsamen Betrieb des Museums werde aufgehoben. Betrieb und Unterhalt des im September 2007 eröffneten Museums lägen fortan in der alleinigen Verantwortung des Landes.
Hintergrund des Streits war der Verkauf mehrere Werke aus dem Nachlass des Künstlers Hans Arp durch den privaten Arp-Verein. Nach Auffassung der Landesregierung gehörten diese Werke allerdings zu einer Liste von insgesamt 248 Dauerleihgaben, die der Verein dem Land vertraglich für das eigens neu gebaute Arp-Museum zugesichert hatte. Die Landesregierung hatte deshalb die Rahmenvereinbarung mit dem Verein über den gemeinsamen Betrieb des Museums gekündigt, was wiederum der Verein juristisch angefochten hatte.
Mit der nun erfolgten Einigung hat sich der Streit um die Kündigung ebenso erledigt, wie der Streit um die Dauerleihgaben. Da diese Teil der Rahmenvereinbarung waren, stehen sie nunmehr dem Museum auch nicht mehr für Ausstellungen zur Verfügung.
Der Verein zieht sich mit der nun erzielten Einigung komplett aus der Verantwortung für das Remagener Museum zurück. Zugleich verzichtet das Land aber offenbar darauf, vom Verein eine finanzielle Entschädigung dafür zu verlangen, dass angeblich vertraglich zugesicherte Leihgaben verkauft wurden. Äußern wollte sich zu dieser Frage am Mittwoch zwar weder das Ministerium, noch der Verein. In den gemeinsam veröffentlichten Eckpunkten der Einigung allerdings ist von einer solchen Entschädigung, von der Kultur-Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig in der Vergangenheit gesprochen hatte, nicht mehr die Rede.
Die CDU forderte denn auch eine umgehende Information über die Einzelheiten der Einigung. Es sei «ein unerträglicher Affront», dass das Kultusministerium Parlament und Öffentlichkeit mit einer «dürren Pressemitteilung» abspeise, die zentrale Fragen zur Zukunft des Arp-Museums offen lasse, sagte der CDU-Obmann im Arp-Untersuchungsausschuss, Gerd Schreiner.
Das Land habe all seine Verpflichtungen aus der Rahmenvereinbarung erfüllt, ein Museum gebaut und dem Verein für zehn Millionen Euro Kunst abgekauft, sagte Schreiner. Der Verein hingegen werde nun aus all seinen Verpflichtungen entlassen. Damit fehlten dem Remagener Museum die zugesagten Dauerleihgaben im Wert von 30 Millionen Euro, und das Land wisse nicht mehr, was es in seinem Museumsneubau ausstellen solle. «Von einem Arp-Museum jedenfalls kann keine Rede mehr sein», kritisierte der CDU-Abgeordnete.
Auch die FDP forderte Aufklärung über die Einzelheiten der Einigung. Insgesamt begrüßte die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Stefanie Lejeune, die Einigung aber als wesentliche Grundlage dafür, dass das Arp-Museum sich nun «in geordneten Bahnen weiterentwickeln» und seiner Bedeutung als kultureller Höhepunkt des Landes gerecht werden könne.


Frankfurt/M.: Kunsthistoriker Werner Spies hält Laudatio bei Friedenspreis
Frankfurt/Main (ddp). Der Kunsthistoriker Werner Spies hält die Laudatio auf den diesjährigen Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, den Maler und Bildhauer Anselm Kiefer. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch in Frankfurt am Main mit.
Der vielfach ausgezeichnete 81-jährige Spies arbeitete als Kunsthistoriker, Museumsleiter, Romanist und Journalist. Anfang der 70er Jahre erstellte er das Werksverzeichnis der Skulpturen des spanischen Künstlers Pablo Picasso. Er organisierte zudem Ausstellungen mit den Werken von Max Ernst. Fünf Jahre lang leitete er als Direktor das Pariser Musée National dArt Moderne.
Der Friedenspreis wird am 19. Oktober in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Er wird seit 1950 verliehen und ist mit 25 000 Euro dotiert.


Dessau: Stiftung Bauhaus Dessau zeigt Ausstellung über Eugen Batz
Dessau-Roßlau (ddp-lsa). Die Stiftung Bauhaus Dessau zeigt ab heute (3. Juli) erstmals eine Werkschau des Klee-Meisterschülers Eugen Batz (1905-1986). Im Meisterhaus Kandinsky/Klee sind 130 Aquarelle, Gemälde, Fotografien und Radierungen zu sehen, wie die Stiftung mitteilte. Darunter sind seltene Werke aus der Bauhauszeit in Dessau, Radierungen von 1932 sowie bislang wenig bekannte Farbkompositionen aus den 60/70er Jahren. Batz hatte 1929 sein Studium am Bauhaus Dessau aufgenommen. 1931 folgte er seinem Lehrer Paul Klee (1879-1940) an die Kunstakademie Düsseldorf und wurde dort dessen Meisterschüler.