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«Swingin\' Groningen» - 100 000 Besucher zu Gratis-Festival erwartet +++ Stars aus Jazz und Pop - «Traumzeit»-Festival ab heute in Duisburg +++ Jazz Fest Wien: Standing Ovations für Miller
«Swingin\' Groningen» - 100 000 Besucher zu Gratis-Festival erwartet
Groningen (ddp-nrd). Mehr als 100 000 Besucher erwarten die Organisatoren des Gratis-Festivals «Swingin\' Groningen» von heute an in der niederländischen Grenzstadt. Bis Samstag stehen 20 kostenlose Konzerte auf dem Programm, wie die Veranstalter mitteilten. So treten in der rund 40 Kilometer vom ostfriesischen Grenzübergang Bunde entfernten Hochschulstadt auf drei Open-Air-Bühnen Musiker wie Desmond Dekker und Marcus Miller sowie Bands wie Postmen, Fishbone und Gare du Nord Experience auf.
Zugleich findet die «Swingin\' Sail» statt, zu der von Freitag bis Sonntag rund 150 Museumsschiffe an den Liegeplätzen im innerstädtischen Hafen festmachen. Die Schiffe kommen aus den ganzen Niederlanden nach Groningen, um eine Woche später an der «Delfsail» im Nordseeküstenort Delfzijl teilzunehmen.
Stars aus Jazz und Pop - «Traumzeit»-Festival ab heute in Duisburg
Duisburg (ddp-nrw). Ab heute geht in Duisburg das jährlich stattfindende «Traumzeit»-Musikfestival über die Bühne. Bis 6. Juli treten im Landschaftspark-Nord internationale Stars aus Jazz, Pop und Worldmusic auf. Die musikalische Bandbreite der 15 Konzerte reicht von Musik aus Finnland und dem Nahen Osten über die Rock-Ikone Beth Gibbons bis zu den Jazz-Legenden Herbie Hancock und Wayne Shorter. Mit dem Festival, dessen Schirmherrschaft Nordrhein-Westfalens Kulturminister Michael Vesper (Grüne) übernommen hat, soll ein einmaliges Seh- und Hörerlebnis geboten werden.
Das «Traumzeit»-Festival bietet genreübergreifende Musik und Konzerte mit dem Schwerpunkten Jazz und Worldmusic. Präsentiert werden aber auch Elemente aus Pop und Klassik. So spielt das Tin Hat Trio als Deutschland-Premiere einen musikalischen Soundtrack aus Country und Jazz zu den russischen Trickfilmen von Ladislav Starewicz.
http://www.traumzeit-festival.de
Jazz Fest Wien: Standing Ovations für Miller
orf - Mit ihren zwischen die Songs eingestreuten, so typisch US-amerikanischen "The Lord is in the House"-Glaubensverkündigungen konnten am Mittwoch im Rahmen des Jazz Fest Wien die Mannen der Vocal-Gruppe Take 6 das skeptische Wiener Publikum nicht so recht erleuchten. Doch der Rest des Abends verzückte: Auf die nicht nur technisch beeindruckende Performance des Sängerensembles folgte Bass- Legende Marcus Miller mit seiner Group mit musikalischer Brillanz und viel Groove - Standing Ovations des Jazzpublikums in der Staatsoper für beide Acts.
Marcus Miller, u. a. früherer Miles-Davis-Mitstreiter, der sich nie auf seinen Verdiensten ausgeruht hat, brachte in seinem weichen Sound lange Soli mit atemberaubend schnellen Läufen, hämmernden Licks und Melodien vom Feinsten - sowie wenig Show und eine glänzend gestimmte Band.
Drummer Poogie Bell faszinierte durch eine schiere Kraftleistung, mit der er zum (zwar schönen, aber nicht so mitreißenden) "Amazing Grace"-Exkurs ein rasend schnelles, leises Drum\'n\'Bass- angehauchtes Schlagzeug-Dauerfeuer losließ; Dean Browns eckige Zuckungen an der Gitarre wollten etwas aufgesetzt wirken, doch wen kümmert das, wenn jemand so spielt wie Brown.
Soloorientierter, glänzend-heutig klingender Jazz auf höchstem Niveau - Miller zeigte, wofür Jazzkonzerte gut sind. Und die Miles Davis-Ära war auch im zeitgemäßen Sound Millers unüberhörbar: "So What" geriet zu einem der Highlights, ebenso wie die lautstark geforderte Zugabe "Tutu". Ein in seiner Entspanntheit kraftvoller, in seiner ausschließlichen Ausrichtung auf die Musik erfrischender Gig.