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4.7.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Köln: Kölner Dom bleibt möglicherweise auf Roter Liste +++ Lübeck/Eutin: Schnellzeichner «Oskar» gestorben +++ Halle: Burg Giebichenstein ehrt mit Ausstellung Walter Funkat


Köln: Kölner Dom bleibt möglicherweise auf Roter Liste
Köln (ddp-nrw). Der Kölner Dom bleibt möglicherweise weiter auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Über einen entsprechenden Beschlussvorschlag wolle das Welterbekomitee der UNESCO auf seiner Tagung vom 8. bis zum 16. Juli in Litauen entscheiden, berichtet die «Kölnische Rundschau» (Dienstagausgabe). Eine Kölner Delegation, die in der nächsten Woche nach Litauen reist, werde aber durch Gespräche mit den Komitee-Mitgliedern im Vorfeld der Entscheidung noch versuchen, das Blatt zu wenden.
Die größte Kathedrale war vor zehn Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Im Juli 2004 hatte das Welterbekomitee den Dom auf die Rote Liste gesetzt, da es die Hochhauspläne der Stadt Köln als Gefährdung der «visuellen Integrität des Doms» ansah. Insbesondere durch den geplanten Bau von drei bis zu 120 Meter hohen Bürohäusern im Stadtteil Deutz sah die Organisation die das Stadtbild prägende Wirkung des Gotteshauses geschmälert.
Mehrfach hat das Komitee auch mit der Streichung aus der Welterbeliste gedroht. Dagegen hatten sich führende Vertreter der Stadt monatelang vehement gewehrt. Im Dezember vergangenen Jahres gab der Stadtrat dann die umstrittenen Hochhauspläne auf und erfüllte damit eine wesentliche Forderung der UNESCO. Stattdessen wurden ein neues städtebauliches Planungskonzept und eine Schutzzone in der Innenstadt vereinbart, die die besondere Bedeutung des Domes berücksichtigen sollen.
Allerdings konnte sich der Rat bislang nicht auf ein Planungskonzept einigen, so dass dem Welterbekomitee jetzt drei gleichrangige Entwürfe vorgelegt werden sollen. Alle Entwürfe entsprächen aber den Vorgaben der UN-Organisation, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung auf ddp-Anfrage.
«Es ist sehr bedauerlich, dass die Stadt Köln lediglich Planungen und keine Ergebnisse vorstellen kann», sagte Dieter Offenhäußer, Sprecher der Deutschen UNESCO-Kommission, der «Rundschau». Dies werde «wahrscheinlich eine ziemlich peinliche Vorstellung». Ein Problem könne sein, dass der frühere umstrittene Bebauungsplan noch immer rechtskräftig sei, hieß es weiter.

Lübeck/Eutin: Schnellzeichner «Oskar» gestorben
Lübeck/Eutin (ddp-bln). Der unter dem Künstlernamen «Oskar» bekannte Schnellzeichner Hans Bierbrauer ist tot. Der gebürtige Berliner starb am Montag im Alter von 84 Jahren im ostholsteinischen Eutin, wie die «Lübecker Nachrichten» (Dienstagausgabe) vorab berichten. Bierbrauer erlag einer kurzen, schweren Krankheit, hieß es.
Der Künstler war als Schnellzeichner in der «Abendschau» des Senders Freien Berlin (SFB) populär geworden, wo er mehr als 2000 Mal live von witzigen Kommentaren begleitet seine Porträts in Windeseile auf die Leinwand brachte. Bundesweit bekannt wurde er in gleicher Profession an der Seite von Entertainer Hans Rosenthal in dessen Fernsehshow «Dalli, Dalli» (1971-1986).
Bierbrauer solle am Freitag auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf beigesetzt werden, schreibt die Zeitung. Er hinterlässt eine Frau, eine Tochter und drei Enkel. Bierbrauer erhielt 1980 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1998 das Verdienstkreuz erster Klasse.
Bierbrauer kam am 24. Februar 1922 in Berlin-Wedding als Sohn eines Gelegenheitsarbeiters zur Welt und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er erlernte den Beruf des Lithographen und besuchte nebenbei das Abendgymnasium. Während des Zweiten Weltkriegs sei er in US-amerikanische, englische und russische Gefangenschaft geraten, aus der ihm die Flucht gelangen sei, schrieb er auf seiner Internetseite.
Bierbrauer nahm nach Kriegsende sein Studium an der Hochschule für Kunst wieder auf, das er jedoch wegen Geldproblemen abbrechen musste. 1949 gewann er einen vom «Tagesspiegel» ausgeschriebenen Wettbewerb für politische Karikatur. Seiner großen Liebe, der Malerei, blieb er jedoch treu. In den vergangenen Jahren hatte er sich wieder verstärkt der abstrakten Malerei zugewandt. Zu seinen liebsten Motiven zählten seine Heimatstadt Berlin und seine «zweite Heimat» Schleswig-Holstein.

Halle: Burg Giebichenstein ehrt mit Ausstellung Walter Funkat
Halle (ddp-lsa). Die hallesche Kunsthochschule Burg Giebichenstein ehrt ihren ehemaligen Rektor und Bauhauskünstler Walter Funkat. Am Donnerstag werde im Hermes-Gebäude der Hochschule für Kunst und Design eine Ausstellung zum 100. Geburtstag von Funkat eröffnet, kündigte die Einrichtung am Montag an. Bis zum 3. November seien Arbeiten und Dokumente des Grafikers, Architekten und Hochschullehrers aus seiner Studienzeit am Bauhaus und seiner Lehrtätigkeit an der Burg zu sehen. Funkat starb am 4. Juni 2006, wenige Tage vor seinem 100. Geburtstag.
Die Ausstellung ist montags bis freitags jeweils von 9.00 bis 16.00 Uhr zu sehen. Sie ist auch zur Jahresausstellung der Hochschule am 15. und 16. Juli täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.