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Dortmund: Frauenfilmfestivals und Köln schließen sich zusammen +++ Oberhausen: Kurzfilmtage präsentieren 136 Beiträge aus 48 Ländern
Dortmund: Frauenfilmfestivals und Köln schließen sich zusammen
Oberhausen (ddp). Die beiden Frauenfilmfestivals Feminale und femme totale schließen sich zusammen. Ab sofort firmieren beide Veranstaltungen unter dem Namen Internationales Frauenfilmfestival Dortmund/Köln, wie eine Festivalsprecherin am Donnerstag in Oberhausen mitteilte.
Als künstlerische Leiterinnen zeichnen Beate Preisler für Köln und Silke J. Räbiger für Dortmund verantwortlich. Die Geschäftsführung übernimmt Anne Schallenberg. Das nun jährlich stattfindende einzige internationale Frauenfilmfestival Deutschlands wird wechselnd in Köln und Dortmund stattfinden.
Nach intensiven Vorbereitungen soll vom 11. bis 15. Oktober in Köln die erste Ausgabe des neuen Festivals durchgeführt werden. Im Bereich «Horizonte - Internationaler Debüt-Wettbewerb Langspielfilm» wurde der von der Sparkasse KölnBonn gestiftete Preis für das beste Erstlingswerk einer Spielfilmregisseurin von bisher 2500 auf 10 000 Euro aufgestockt. Die Sektion Panorama präsentiert nun aktuelle internationale Filme und Videos von Regisseurinnen in allen Genres. Erhalten bleibt die Sektion «Quer Blick» mit aktuellen internationalen Lesben-Filmen und ausgewählte Produktionen der Transgender-Szene.
Im «Fokus Iran» steht die Werkschau des aktuellen Schaffens iranischer Regisseurinnen, die durch zahlreiche Diskussionsveranstaltungen ergänzt wird. Das «Porträt Indien» widmet sich den Ikonen der indischen Filmindustrie. Für die verschiedenen Sektionen des Kölner Festivals können noch bis zum 1. Juni Filme eingereicht werden.
Vom 17. bis 22. April kommenden Jahres folgt dann die Dortmunder Ausgabe des neuen Festivals. Hier werden zum zweiten Mal der mit 25 000 Euro dotierte Internationale Wettbewerb für Spielfilmregisseurinnen der RWE Westfalen-Weser-Ems AG sowie der mit 5000 Euro dotierte Nachwuchs-Kamerapreis der ems-new-media AG ausgelobt. In der Sektion Filme im Diskurs wird ein umfangreiches Film-, Diskussions- und Workshopprogramm zum Thema Musik präsentiert. Hierzu können noch bis zum 30. November 2006 Arbeiten eingereicht werden.
Als weiterer Schwerpunkt werden in Köln und in Dortmund regelmäßig Programme mit Kinder-& Jugendfilmen zu sehen sein. Ab 2008 wird das neue Festival jährlich im Frühjahr stattfinden.
http://www.feminale.de
Oberhausen: Kurzfilmtage präsentieren 136 Beiträge aus 48 Ländern
Oberhausen (ddp). Vor rund 400 geladenen Gästen sind am Donnerstagabend die 52. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen eröffnet worden. Festivalleiter Lars Henrik Gass forderte in seiner Eröffnungsrede eine Neuorientierung der Filmförderung. Die Filmförderer unterstützten mit privaten und öffentlichen Millionen «überwiegend hoch kommerzielle, für das Fernsehen standardisierte Produkte», kritisierte er laut vorab verbreitetem Redetext. Es müsse stattdessen wieder einen «mutigeren und erfinderischen deutschen Film geben.
Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff nannte in seiner Ansprache die Kurzfilmtage einen »Gradmesser für die Filmkultur«. Bei der Veranstaltung sei die »Avantgarde in ästhetischer, inhaltlicher und technologischer Hinsicht« versammelt, sagte er laut vorab verbreitetem Manuskript. Die Filmfestivallandschaft in NRW sei in erster Linie der Filmkultur verpflichtet und »damit eher dem Ungewöhnlichen als dem Mainstream«.
Zur Eröffnung zeigten die Veranstalter eine Auswahl von Filmen aus den Festivalprogrammen. Den Angaben nach wurden für das Festival aus 5768 eingesandten Arbeiten für die vier Wettbewerbe 136 Beiträge aus 48 Ländern für die Wettbewerbe ausgewählt. In der internationalen Konkurrenz sind 64 Beiträge aus 38 Ländern zu sehen.
Im Deutschen Wettbewerb werden 23 Kurzfilme gezeigt. Zudem werden Preise im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb sowie für Musik-Videos vergeben. Als Novum bieten die Kurzfilmtage eine Diskussionsreihe, bei der unter anderem über die Filmbranche und die Bedeutung des Kurzfilms diskutiert wird. Zudem gibt es ein Sonderprogramm, das unter dem Titel »Radical Closure" Arbeiten aus dem und über den Nahen Osten zeigt.