Hauptrubrik
Banner Full-Size

5.7.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

Publikationsdatum
Body

Berlin: Peymann bevorzugt auch in nächster Spielzeit neuere Stücke +++ Dresden: Dresen sucht Stadtschreiber für 2008 +++ Berlin: Dramatikerpreis der deutschen Wirtschaft für Philipp Löhle


Berlin: Peymann bevorzugt auch in nächster Spielzeit neuere Stücke
Berlin (ddp) Das Berliner Ensemble setzt auch in der Spielzeit 2007/08 auf neuere und unbekanntere Stücke neben einigen großen Stoffen. Als Gründe hierfür nannte Intendant Claus Peymann am Donnerstag, dass sich die Spielpläne der einzelnen Theater mehr und mehr anglichen. Da sich viele Projekte in der Vergangenheit nicht durchgesetzt hätten, bauten die meisten Häuser auf die «sicheren, großen Stoffe». Dies finde er sehr bedenklich.
«Dagegen versuchen wir ein anderes Profil zu entwickeln, indem wir zum Beispiel weiter auf Botho Strauss, auf Bertolt Brecht und Peter Handke setzen», sagte Peymann weiter.
Getreu dem Motto «Brecht lebt und kommt wieder» bestreiten zwei Stücke des Dramatikers («Trommeln der Nacht» in einer Inszenierung von Philip Tiedemann und «Die Dreigroschenoper» unter der Regie von Robert Wilson) im August und September den Auftakt zur neuen Spielsaison Im Februar 2008 folgt mit Shakespeares Richard III, der von Ernst Stötzner verkörpert werden soll, einer der «großen Stoffe».
Peymann selbst plant die Inszenierung eines Stückes von Botho Strauss oder Peter Handke für den Juni 2008. Die übernächste Spielzeit wird von einer Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und dessen Schauspielleiter Thomas Oberender eröffnet. Für Januar 2009 ist zudem eine von Peter Stein inszenierte Fassung von Sophokles´ «Ödipus auf Kolonos» mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle in der Planung.

Dresden: Dresen sucht Stadtschreiber für 2008
Dresden (ddp-lsc). Deutschsprachige Autoren können sich bis zum 20. September für die Stelle des Dresdner Stadtschreibers bewerben. Das Stipendium werde von April bis September 2008 an einen Schriftsteller vergeben, der nicht in Dresden lebe, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Der Autor erhalte eine monatliche Zuwendung in Höhe von 900 Euro und kostenlose Unterkunft. Bewerbungen sind mit einer rund zehnseitigen, selbstständigen Veröffentlichung möglich, die nicht im Eigenverlag erschienen ist.
Der Dresdner Stadtschreiber sollte während der halbjährigen Stipendiumszeit seine Zeit weitgehend in Dresden verbringen, dort Veranstaltungen zu Sprachkultur und Literatur abhalten und die literarischen Traditionen der Landeshauptstadt bereichern. Zudem soll er eine Eröffnungs- und Abschlusslesung halten.
Im vergangenen Jahr waren 90 Bewerbungen für das Stadtschreiberamt 2007 eingegangen. Die Wahl der Jury hatte eine kontroverse Debatte ausgelöst. Sie fiel auf den Schriftsteller und Publizisten Ulrich Schacht. Ihm war zuvor unter anderem vorgeworfen worden, in den 90er Jahren als Kandidat für den rechts-konservativen Bund freier Bürger in Hamburg angetreten zu sein. Der gebürtige Stollberger war 1973 in der DDR wegen «staatsfeindlicher Hetze» zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt und 1976 in die Bundesrepublik entlassen worden.

Berlin: Dramatikerpreis der deutschen Wirtschaft für Philipp Löhle
Berlin (ddp). Der 28-jährige Philipp Löhle bekommt den mit 7500 Euro dotierten Dramatikerpreis der deutschen Wirtschaft. «Phillipp Löhle erzählt auf ebenso unprätentiöse wie unmodische Weise Geschichten, die auch sprachlich überzeugen», urteilte die Jury nach Angaben des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI vom Mittwoch. Philipp Löhle arbeitet derzeit als Regieassistent am Theater Baden-Baden. Der Preis wird ihm am 6. Oktober in Leverkusen überreicht.
Die Auszeichnung für Nachwuchsdramatiker wird vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft und der Heinz und Heide Dürr-Stiftung in Kooperation mit dem Schauspielhaus Bochum vergeben. Mit dem Preis ist der Auftrag verbunden, zusammen mit dem Schauspielhaus Bochum ein Stück zu schreiben, das dort uraufgeführt wird.