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58. Berlinale ist eröffnet

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Berlinale beginnt mit Rock +++ Rolling Stones eröffnen Filmfestspiele +++ Jubel für «Shine a Light» +++ Jagger und Scorsese erhalten Bären


Berlin (ddp-bln). Mit legendärer Rockmusik sind die Internationalen Filmfestspiele Berlin am Donnerstagabend in ihre 58. Ausgabe gestartet. Eröffnet wurde die Berlinale mit der Premiere von Martin Scorseses Konzertfilm «Shine a Light» über die Rolling Stones. Neben dem Regisseur waren auch Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts an den Potsdamer Platz gekommen. Der Film sorgte bei den Premierengästen für Begeisterung.

Scorsese und die englische Band, deren Mitglieder zusammen auf 252 Lebensjahre kommen, verliehen der Eröffnungsgala Schwung, als sie mit stehenden Ovationen vom Publikum im Saal begrüßt wurden. «Sie beschämen uns», sagte Jagger und dankte Festivalchef Dieter Kosslick dafür, dass «Shine a Light» dieses «wunderbare Festival» eröffnen durfte. Im Gegenzug überreichte Kosslick Scorsese und Jagger je eine kleine Ausgabe des Berlinale-Bären - «einen Freundschaftsbären» - als Andenken, da ihr Film außer Konkurrenz im Wettbewerb läuft.

«Shine a Light» erntete bei seiner Vorführung großen Jubel und wurde wiederholt mit Szenen- und zum Schluss mit stehendem Applaus gefeiert. Auch die Rockmusiker hatten die Vorführung im Berlinale-Palast mit verfolgt. Schauspielerin Nina Hoss sagte im Anschluss: «Ein wunderbar gefilmter und komponierter Rock\'n\'Roll-Film». Die große Energie der Band habe sie am meisten beeindruckt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) freute sich über einen «fulminanten Auftakt» der Filmfestspiele. Schauspielerin Hannah Herzsprung betonte: «Großartig, das wird bestimmt eine tolle Berlinale.»

Stones-Frontmann Jagger hatte zuvor auf dem roten Teppich über Oscar-Preisträger Scorsese gesagt: «Er war meine erste Wahl für diesen Film.» Der Regisseur habe ihre Musik immer am besten dargestellt. Herausgekommen sei ein sehr aufregender und sehr intimer Film, fügte der 64-Jährige unter dem Kreischen zahlreicher Fans hinzu. Einige von ihnen reagierten enttäuscht, als die Stones nach wenigen Minuten bereits den roten Teppich in Richtung Berlinale-Palast verließen.

Die Berlinale fällt laut Kosslick in diesem Jahr weniger politisch aus, dafür steht sie mit 17 Filmen zum Thema ganz im Zeichen der Musik. Der Festivalintendant sprach angesichts des Eröffnungsfilms auf dem roten Teppich von der «Erfüllung eines Wunschs» und einem «großartigen Moment».

Für musikalische Vielfalt auf der diesjährigen Berlinale steht auch Patti Smith, die im Zentrum der im Panorama gezeigten Filmbiografie «Patti Smith: Dream of Life» steht. Die 61-Jährige würdigte die Berlinale vor Beginn der Eröffnungsgala als «intelligentes und respektiertes Festival».

Auch US-Schauspielerin Goldie Hawn («Der Club der Teufelinnen») gab sich am Donnerstagabend die Ehre und feierte bis tief in die Nacht. Angereist war sie nach eigenem Bekunden aus persönlichem Interesse und um sich Festivalfilme anzusehen.

Auf dem Berlinale-Programm für den heutigen Freitag steht unter anderem die Vorstellung des Films «There Will Be Blood», der im Wettbewerb läuft und mit acht Nominierungen zu den Favoriten bei der Oscar-Verleihung am 24. Februar gilt. Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis, der einen skrupellosen Ölbaron spielt, will den Film persönlich präsentieren. Seine Deutschlandpremiere feiert am Abend der Film «Om Shanti Om» des indischen Schauspiel-Superstars Shah Rukh Khan, der in der Sektion Berlinale Special läuft. Die Karten waren bereits nach sieben Minuten ausverkauft.

Nina Jerzy und Marina Antonioni