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6.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Rostock: Rund 13 500 Besucher bei Christo und Jeanne-Claude +++ Düsseldorf: Fotos zur kalifornischen Punkszene ab heute in Düsseldorf zu sehen +++ Dresden: Galerie Neue Meister zu Gast in Los Angeles +++ Oldenburg: Horst-Janssen-Museum zeigt Plakatkunst von Toulouse-Lautrec +++ Bremen: Erstmals Deutscher Preis für Wissenschaftsfotografie vergeben +++ Recklinghausen: Kunsthalle zeigt ungewöhnliche Installation


Rostock: Rund 13 500 Besucher bei Christo und Jeanne-Claude
Rostock (ddp-nrd). Die Ausstellung aktueller Projekte von Christo und Jeanne-Claude hat in den vergangenen drei Monaten rund 13 500 Besucher in die Rostocker Kunsthalle gelockt. «Wir haben die exklusiv für uns konzipierte Schau erfolgreich präsentiert», sagte Kurator Ulrich Ptak im ddp-Gespräch. Rund um die Ausstellung habe es rund 300 Veranstaltungen von Führungen bis zu Aktionen für Kinder gegeben. Am Sonntag wird die Präsentation mit einer Finissage beendet.
«Wir haben auch selbst ganz neue Erfahrungen machen können», sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter der Kunsthalle. Ohne zusätzliche Kräfte für Führungen wäre die Einrichtung an ihre Grenzen gestoßen. «Wir haben uns bemüht, niemandem abzusagen.» Besonders schön seien Aktionen von und mit Kindern gewesen. So hätten unzählige Kindergartengruppen und Schulklassen das Angebot angenommen, sich vor Christos Projekten mit den Themen Verhüllung zu beschäftigen. «Man kann an dieser Ausstellung sehr schön zeigen, dass Kunst von Können kommt. Das war ja das Wunderschöne, dass hier ein so breites Spektrum von Interessen bedient wurde: die von technisch und künstlerisch Begeisterten gleichermaßen», sagte Ptak.
Die Ausstellung hat laut Ptak auch bei den Mitarbeitern der Kunsthalle selbst «etwas zum Vibrieren gebracht». Nicht nur die Schau und der dreitägige Besuch von Christo und Jeanne-Claude seien wichtige Erlebnisse gewesen, «auch das Gefühl, dass die Kunsthalle geliebt wird». Es sei wichtig für die Rostocker und die Gäste, dass die Einrichtung angenommen werde.
Die Ausstellung zeigte die Verhüllung der Brücke Pont Neuf in Paris (1975 bis 1985) sowie das aktuelle Vorhaben der beiden Künstler, die Abdeckung des Arkansas River im US-Bundesstaat Colorado. Neben technischen Zeichnungen und Modellen waren auch in Paris verwendete einzelne Planen und Gestelle zu sehen.

Düsseldorf: Fotos zur kalifornischen Punkszene ab heute in Düsseldorf zu sehen
Düsseldorf (ddp-nrw). Insgesamt 53 Fotos des US-Künstlers Bruce Conner zur Punkszene in Kalifornien sind ab heute im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf zu sehen. Die Bilder sind laut NRW-Forum ab 1978 entstanden und dokumentierten die aufkommende kalifornische Punkszene mit ihrem Mittelpunkt Club Mabuhay Gardens.
Conner sei es aufgrund seiner Verbundenheit mit der Punkszene gelungen, die «eingeschworene Gemeinschaft von Bands, Fans und anderen Persönlichkeiten mit dem Blick des Insiders zu fotografieren», hieß es. Es sei Conner gelungen, die «rauen Sitten und nächtlichen Exzesse auf der Bühne vor einem mitgerissenen Publikum» einzufangen. Die Bilder von «umher fliegenden Gitarren, tobenden Fans und Kameradschaft zu später Stunde in verrauchten Kneipen» ließen jedoch keine nostalgischen Untertöne zu.
Conner wurde 1933 im US-Staat Kansas geboren und lebt heute in San Francisco. Er drehte unter anderem Kurzfilme, deren innovativer Stil ihn laut Experten zu einer der wichtigsten Nachkriegsfiguren des unabhängigen Kinos machte. Conners Filme hätten Generationen von Filmemachern beeinflusst. So sei er einer der ersten gewesen, die Popmusik als Soundtrack einsetzten.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr zu sehen, freitags bis 24.00 Uhr. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet 6,50 Euro, ermäßigt 4,00 Euro.
http://www.nrw-forum.de

Dresden: Galerie Neue Meister zu Gast in Los Angeles
Dresden (ddp-lsc). Die Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist ab heute Gast im J. Paul Getty Museum in Los Angeles. Mit der Ausstellung «Von Caspar David Friedrich bis Gerhard Richter» werden dem amerikanischen Publikum die beiden größten Künstler Dresdens des 19. und 20. Jahrhunderts präsentiert, wie die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden mitteilten. Mit der Ausstellung, die bis zum 29. April 2007 läuft, bedanken sich die Kunstsammlungen für die Unterstützung bei Ankäufen sowie Forschungs- und Restaurierungsprojekten durch die J.-Paul-Getty-Foundation.

Oldenburg: Horst-Janssen-Museum zeigt Plakatkunst von Toulouse-Lautrec
Oldenburg (ddp-nrd). Das Horst-Janssen-Museum im niedersächsischen Oldenburg widmet sich der Plakatkunst von Henri de Toulouse-Lautrec (1864 - 1901). Ab Freitag sind dort nahezu alle Originallithografien des französischen Spätimpressionisten zu sehen, wie die Veranstalter am Donnerstag ankündigten.
In den Plakaten Toulouse-Lautrecs geht es um das Pariser Nachtleben am Montmartre, aber auch um Zeitschriften, Romane, Kunstausstellungen und neue Produkte. Die Vereinfachung der Form, die großflächig angelegte Farbigkeit und die pointierte Schilderung der Figuren sind die Erkennungszeichen seiner Kunst. Seine Werke erreichten eine hohe Popularität, wie zahllose teils täuschend echte Reproduktionen verdeutlichen. Die bis zum 10. Dezember laufende Schau geht deshalb auch der Frage nach, ob es sich bei den einzelnen Blättern um Originale oder Nachdrucke handelt.
Das Horst-Janssen-Museum zeigt in der Ausstellung «Toulouse-Lautrec - Paris. Plakat. Publicité.» Leihgaben aus der Kunsthalle Bremen, dem Deutschen Plakatmuseum Essen, den Krefelder Kunstmuseen, der Hamburger Kunsthalle, der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, dem Sprengel Museum Hannover, dem Kunstmuseum Basel und aus der Sammlung eines Privatmanns.
http://www.horst-janssen-museum.de

Bremen: Erstmals Deutscher Preis für Wissenschaftsfotografie vergeben
Bremen (ddp-nrd). Zum ersten Mal ist am Donnerstagabend in Bremen der Deutsche Preis für Wissenschaftsfotografie verliehen worden. Den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis in der Kategorie Einzelfoto erhielt die Münchnerin Marion Heuberger, wie das Haus der Wissenschaften in Bremen mitteilte. Die 32-jährige Mediengestalterin überzeugte die Jury mit einem Bild, das die «neurowissenschaftliche Erforschung des Auges mit einer Kopfkamera aus einer ungewöhnlichen Perspektive» zeigt.
Die insgesamt fünf Auszeichnungen in den Kategorien Einzelfoto, Reportage und Makrofotografie sind mit 25 000 Euro dotiert. Der zweite Preis Einzelfoto ging an den «Stern»-, «Brigitte»- und «Zeit»-Fotografen Jörg Gläscher, der dritte an den Hamburger Marc Steinmetz. Gewinner im Bereich Reportage ist Andreas Hub aus Herdecke. Als bester Makrofotograf wurde Ingo Arndt aus Mörfelden ausgezeichnet. Der Preis wird künftig jährlich vergeben.
Der auf Initiative des Magazins «bild der wissenschaft» und des Düsseldorfer Pressebüros Brendel ausgelobte Preis unterstützt das Vorhaben, Forschungsergebnisse durch eine gekonnte Visualisierung der Inhalte verständlicher zu machen. An der Ausschreibung konnten sich alle beteiligen, die Forschung und Techno¬logie in jüngster Zeit originell ins Visier genommen hatten. Insgesamt reichten 97 Fotografen über 700 Bilder ein. Alle Preisträgerfotos sowie einige Siegerbilder aus dem Vorgängerwettbewerb «wissenschaft visuell» werden bis zum 25. November im Bremer Haus der Wissenschaft ausgestellt.
Unterstützt wird der Preis von der BASF, der Fraunhofer Gesellschaft, dem Haus der Wissenschaft und der «Stadt der Wissenschaft Bremen-Bremerhaven».

Recklinghausen: Kunsthalle zeigt ungewöhnliche Installation
Recklinghausen (ddp-nrw). Eine ungewöhnliche Installation zeigt die Kunsthalle Recklinghausen ab Samstag. Wie die Einrichtung am Donnerstag mitteilte, beziehen die beiden deutschen Künstler Ulrich Genth und Heike Mutter eine auf dem Dach der Kunsthalle aufgestellte «Forschungsstation». Die Künstler werden sich vorübergehend in der Station, die einen Durchmesser von 3,5 Meter hat, aufhalten und von dort aus einen «Entdeckungsprozess» in die Kunsthalle inszenieren. Zudem wollen sie in dem Haus eine Plattform errichten und diese ebenfalls zeitweise bewohnen.
Die Aluminium-Installation, die vor etwa zwei Wochen von einem Hubschrauber auf dem Dach der Kunsthalle abgesetzt wurde, ist bis zum 26. November zu sehen. Die Vorgehensweise bei dem Projekt wurde inspiriert von der Methode, mit der Wissenschaftler die tropischen Regenwälder aus der Luft erforschen. Begleitet wird die Installation von einer Plakat-Ausstellung, die die beiden Künstler in der Rolle des Forschers oder auch Ureinwohners zeigen.
Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene kostet 1,50 Euro.