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7.11.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Leipzig: Theaterfestival «euro-scene» eröffnet +++ Berlin: Neue Dramen für Stückemarkt des Berliner Theatertreffens gesucht +++ Frankfurt/Main: «Ilsebill salzte nach» ist der schönsten Anfangssatz


Leipzig: Theaterfestival «euro-scene» eröffnet
Leipzig (ddp). Das Leipziger Theaterfestival «euro-scene» ist am Dienstag mit dem Stück «Kindertotenlieder» von Gisèle Vienne eröffnet worden. Die 17. Auflage des Festivals, das zwölf Gastspiele aus neun europäischen Ländern auf die Bühne bringt, steht dieses Jahr unter dem Motto «Spaltungen», wie die Festivaldirektion mitteilte. Bis zum 11. November sind Darbietungen aus den Bereichen Sprech- und Tanztheater sowie Performance zu sehen. Außerdem wird zum achten Mal der Wettbewerb «Das beste deutsche Tanzsolo» ausgetragen.
Das Festival bringe auch in diesem Jahr die wichtigsten Regisseure und Choreographen der europäischen Tanz- und Theaterszene nach Leipzig, sagte Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD). Die «euro-scene» gehöre dabei zu den wichtigsten Festivals dieser Art in Europa. In diesem Jahr würden die Besucher herausgefordert, sich mit aktuellen Problemen zu beschäftigen, fügte sie hinzu.
Das Programm bietet auch Filme, Gespräche, Arbeitsgruppen und Podiumsdiskussionen. Finanziert wird das Festival von der Stadt Leipzig, vom Kunstministerium sowie von Sponsoren.
Die «euro-scene» wurde 1991 gegründet und bringt alljährlich im November experimentelles Theater und innovativen Tanz aus zahlreichen europäischen Ländern nach Leipzig.


Berlin: Neue Dramen für Stückemarkt des Berliner Theatertreffens gesucht
Berlin (ddp-bln). Für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2008 werden neue Dramen aus ganz Europa gesucht. Dramatiker und Theaterverlage sind dazu aufgerufen, bis 15. Dezember noch nicht aufgeführte Stücke einzusenden, wie die Berliner Festspiele mitteilten. Die Jury des Stückemarktes wählt dann fünf Stücke aus, die beim Theatertreffen vom 2. bis 18. Mai in szenischen Lesungen präsentiert werden. Fünf weitere Autoren werden zu einem Dramatikerworkshop mit John von Düffel eingeladen.
Unter den zehn eingeladenen Autoren werden auch zwei Preise vergeben: der mit 5000 Euro dotierte Förderpreis für neue Dramatik und der mit 7000 Euro dotierte Werkauftrag des Stückemarktes. Beide Preise sind mit einer Uraufführung an einem namhaften Theater verbunden.
Der Stückemarkt gilt seit 30 Jahren als Karrieresprungbrett für bisher unentdeckte Dramatiker aus ganz Europa.
http://www.stueckemarkt.de


Frankfurt/Main: «Ilsebill salzte nach» ist der schönsten Anfangssatz
Frankfurt/Main (ddp). Der Einstieg des Romans «Der Butt» von Günter Grass ist zum schönsten Anfangssatz deutschsprachiger Romane und Erzählungen gewählt worden. Die drei Worte «Ilsebill salzte nach» weckten Lust auf die folgenden 700 Seiten, urteilte die Jury und folgte damit dem Vorschlag eines Literaturliebhabers aus Wien. Insgesamt hatten sich an der Aktion der Initiative Deutsche Sprache mehr als 17 000 Leser beteiligt und ihren Lieblingsanfangssatz genannt.
Den zweiten Platz in der Kategorie «Erwachsene» belegte Franz Kafkas Einstieg in die Erzählung «Die Verwandlung»: «Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.» Der Satz «Hamilkar Schaß, mein Großvater, ein Herrchen von, sagen wir mal, einundsiebzig Jahren, hatte sich gerade das Lesen beigebracht, als die Sache losging», aus der Erzählung «Der Leseteufel» von Siegfried Lenz, landete auf dem dritten Rang.
Bei Kindern und Jugendlichen wurde der Einstieg von Janoschs Erzählung «Lari Fari Mogelzahn» zum schönsten ersten Satz gekürt, im Schülerwettbewerb gewann der Anfangssatz von Paul Maars Kinderbuchklassiker «Neue Punkte für das Sams».
Der Jury gehörten Jutta Limbach, Elke Heidenreich, Marietta Slomka, Paul Maar, Thomas Brussig und Heiner Brand an. Die Jurymitglieder betonten, was schön sei, entscheide jeder Leser
selbst.