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Köln: Christoph Ransmayr erhält Heinrich-Böll-Preis +++ Dortmund: Rafik Schami erhält Nelly-Sachs-Preis
Köln: Christoph Ransmayr erhält Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln
Köln (ddp). Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr erhält am Freitag (7. Dezember, 18.30 Uhr) den mit 20 000 Euro dotierten Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln. Die Jury würdigt mit der Auszeichnung einen Autor, «der 1988 mit dem Roman \'Die letzte Welt\' sowohl in der Kritik als auch beim Publikum einen spektakulären Erfolg» erzielt habe.
Weiter heißt es in der Begründung, auch mit seinem jüngsten Buch «Der fliehende Berg» (2006) beweise der 1954 geborene Ransmayr ein in der deutschsprachigen Literatur «unvergleichbares ästhetisches Formbewusstsein, das keiner literarischen Mode zuzuordnen ist und doch eine breite Leserschicht in Bann zieht». Im Zentrum des von Freundschaft, Liebe und Tod handelnden Versepos stehen zwei Brüder, die sich von Irland aus auf die abenteuerliche Reise zu einem unbekannten Berg im Osten Tibets machten.
Die Laudatio auf Ransmayr hält die Literaturkritikerin Sigrid Löffler.
Der von der Stadt Köln gestiftete Heinrich-Böll-Preis wird seit 1985 verliehen, anfangs jährlich, später alle zwei Jahre. Die Auszeichnung wird für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur. Der Literaturnobelpreisträger Böll (1917-1985) war gebürtiger Kölner.
Dortmund: Rafik Schami erhält Nelly-Sachs-Preis
Dortmund (ddp-nrw). Der deutsch-syrische Schriftsteller Rafik Schami erhält am Sonntag (9. Dezember) den diesjährigen Nelly-Sachs-Preis, den mit 15 000 Euro dotierten Literaturpreis der Stadt Dortmund. Der 61-jährige Schami sei «ein lebenslustiger Vermittler zwischen den Welten», urteilte die Jury laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Auf originelle Weise verbinde er Orient und Okzident sowie mündliche und schriftliche Tradition.
Das Werk Schamis ist den Angaben zufolge in 24 Sprachen übersetzt. Die bestimmenden Themen sind das Leben der Migranten in Deutschland und die Darstellung der arabischen Welt in Geschichte und Gegenwart. Dabei verknüpft er in seinen Erzählungen die arabische und deutsche Tradition.
Der Preis wird im Dortmunder Rathaus verliehen. In einer ersten Reaktion erklärte Schami, die Auszeichnung sei eine «Ermunterung, auf meinem literarischen Weg weiterzugehen».
Schami wurde am 23. Juni 1946 in der syrischen Hauptstadt Damaskus geboren. 1970 floh er aus seinem Heimatland in den Libanon, ein Jahr später zog er nach Westdeutschland. Nach Abschluss seines Chemiestudiums veröffentlichte er zahlreiche Texte in Zeitschriften und Anthologien. Zunächst schrieb er in Arabisch, seit 1977 auch in Deutsch.
Die Stadt Dortmund verleiht den Nelly-Sachs-Preis seit 1961 im Zweijahresrhythmus. Frühere Preisträger waren unter anderem Elias Canetti, Christa Wolf und Nadine Gordimer.