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7.4.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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München: Deutsch-Israelische Literaturtage in Berlin +++ Berlin: Theaterhaus Mitte bittet um Solidaritätsaktion +++ Berlin: Uraufführung von Klimkes «Tiergartenstraße 4» in der Tribüne +++ Dresden: Sachsen will Karl-May-Verleger neues Angebot unterbreiten


München: Deutsch-Israelische Literaturtage in Berlin
München (ddp). Anlässlich des 60. Jahrestages des Staates Israel veranstalten das Goethe-Institut und die Heinrich-Böll-Stiftung vom 11. bis 13. April die Deutsch-Israelischen Literaturtage in Berlin. Jüngere Autoren beider Länder wie Eshkol Nevo, Ron Leshem oder Katja Lange-Müller reflektierten in Lesungen und Diskussionen den politischen und kulturellen Wandel in den deutsch-israelischen Beziehungen, teilte das Goethe-Institut am Montag in München mit. Die Literaten sprechen über Themen wie Krieg und Frieden, Angst und Terror, kulturelle und politische Gegenwelten. Neben Lesungen und Diskussionen stehen Filmvorführungen auf dem Programm.


Berlin: Theaterhaus Mitte bittet um Solidaritätsaktion
Das Theaterhaus Mitte in Berlin soll einer Grundschule weichen. Einige der Nutzer bitten nun Freunde und Theaterleute um eine Unterschriftenaktion, in dem Schreiben heisst es: "Als ob es in Berlin Mitte nicht genug Platz für eine Grundschule UND eine Produktionsstätte der Freien Theaterszene gäbe! Kultur gegen Erziehung auszuspielen finden wir zynisch und halten dagegen die Forderung: Das Theaterhaus Mitte muss als einzigartige und effektive Produktions- und Kommunikationsplattform für die freien Theaterschaffenden erhalten bleiben."
Auf der Website http://www.sos-theaterhaus.de können die solidarischen Kollegen und Theaterfreunde einen Offenen Brief zum Erhalt des Theaterhaus unterzeichnen.


Berlin: Uraufführung von Klimkes «Tiergartenstraße 4» in der Tribüne
Berlin (ddp-bln). Über den von einer Villa in der Berliner Tiergartenstraße 4 aus organisierten Massenmord an Hunderttausenden Behinderten, Kranken, Wohnungslosen und Hilfebedürftigen gibt es jetzt ein Theaterstück. Der Schriftsteller Christoph Klimke arbeitete das Schicksal der Opfer wie der Täter in seinem Stück «Tiergartenstraße 4» auf. Die Uraufführung unter der Regie von Hannes Hametner findet am Freitag (11. April) im Berliner Theater Tribüne in Charlottenburg statt.
Es sei ein Versuch der Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der NS-Vergangenheit, sagte Klimke der Nachrichtenagentur ddp. In dem Drama verwebt der Berliner Schriftsteller fiktionales und historisches Material und führt die Auseinandersetzung um Sterbehilfe und die «Tötung unwerten Lebens» bis in die Gegenwart fort.
Zur Uraufführung wird in den Räumen des Theaters die Wanderausstellung «Lebensunwert - zerstörte Leben» vom Bund der «Euthanasie»-Geschädigten und Zwangssterilisierten e.V. gezeigt.


Dresden: Sachsen will Karl-May-Verleger neues Angebot unterbreiten
Dresden (ddp). In den Verhandlungen mit dem Bamberger Verleger Lothar Schmid um dessen Karl-May-Archiv will der Freistaat Sachsen ein neues Angebot machen. Dieses müsse aber zunächst auf Fachebene durchkalkuliert und mit allen Partnern besprochen werden, sagte der Generaldirektor der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek, Thomas Bürger, in Dresden der Nachrichtenagentur ddp.
Die von Schmid geforderte Summe von 15 Millionen Euro sei allerdings «utopisch», sagte Bürger, der das Verhandlungsmandat für den Freistaat hat. Diese Summe könne vom Land nicht bezahlt werden, auch wenn es den Nachlass «wahnsinnig gern» kaufen würde. Eine öffentliche Versteigerung der Stücke würde Bürger bedauern.
Nach zwei Gutachten liegt der Wert des Nachlasses zwischen reichlich einer Million und sieben Millionen Euro. Der Verhandlungsspielraum liege darum in der Mitte dieser Schätzungen, also zwischen zwei und fünf Millionen, sagte Bürger. Er verwies darauf, dass bei einem Erwerb auch die «nicht unerheblichen Folgekosten» berücksichtigt werden müssten.
Schmid hat dem Freistaat ein Ultimatum bis Donnerstag (10. April) gestellt. Sollten sich beide Seiten bis dahin nicht einigen, will der Verleger den Nachlass versteigern. Die Gespräche laufen bereits seit 1999, konkrete Verhandlungen gibt es seit 2003. Damals wurden auch die beiden Gutachten erstellt.
In einem Zeitungsinterview hatte Schmid am Wochenende gesagt, er könne sich vorstellen, das Archiv in zwei Teilen zu verkaufen. An dem Preis von 15 Millionen Euro halte er jedoch fest.
Schmid hatte 1951 von seinem Vater den Karl-May-Verlag in Bamberg übernommen. Sachsen hegt grundsätzliches Interesse, den Nachlass Mays zurückzuholen. Der Schriftsteller wurde mit seinen Abenteuer- und Westernromanen, darunter die Winnetou-Saga, berühmt. Er lebte und starb in der «Villa Shatterhand» in Radebeul, wo sich heute das Karl-May-Museum befindet.