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Chemnitz: Kunstsammlungen Chemnitz zeigen ihren Daumier-Bestand +++ Berlin: Bau von temporärer Kunsthalle auf dem Schlossplatz begonnen +++ Chemnitz: Verhüllung des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz dauert länger


Chemnitz: Kunstsammlungen Chemnitz zeigen ihren Daumier-Bestand
Chemnitz (ddp). Die Kunstsammlungen Chemnitz öffnen ihre Honoré-Daumier-Schatzkiste. Vom 22. Juni bis 31. August ist die Ausstellung «Honoré Daumier - Ein Spötter ist´s und scharf sein Scherz» mit Lithografien, Gemälden und Skulpturen zu sehen, wie das Museum am Freitag mitteilte. Anlass ist der 200. Geburtstag des Künstlers am 26. Februar 2008.
Die Kunstsammlungen besitzen nach eigenen Angaben eine der umfangreichsten grafischen Sammlungen mit Werken von Honoré Daumier außerhalb Frankreichs. Von 4000 nachgewiesenen litografischen Blättern könne das Museum ein Drittel sein Eigen nennen. Der größte Teil war dem Museum 1925 von dem Chemnitzer Fabrikanten und Mäzen Erich Goeritz übereignet worden. Diese Sammlung konnte bis heute noch ergänzt werden.
Zur Ausstellungseröffnung am 21. Juni wird der französische Botschafter in Deutschland erwartet. Er werde der Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger, die Insignien eines Ritters der Ehrenlegion überreichen, hieß es. Die Auszeichnung war Mössinger bereits im April 2006 durch den Präsidenten der Republik Frankreich für ihre Verdienste um die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zuerkannt worden. Dazu hatte unter anderem die weltweit beachtete Ausstellung «Picasso und die Frauen» in Chemnitz beigetragen.


Berlin: Bau von temporärer Kunsthalle auf dem Schlossplatz begonnen
Berlin (ddp-bln). Für die temporäre Kunsthalle auf dem Berliner Schlossplatz ist am Freitag der erste Spatenstich gesetzt worden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte auf dem Festakt, dass die temporäre Kunsthalle auch der «Auftakt zu einer festen Kunsthalle» sein werde, wofür jedoch noch ein geeigneter Ort gefunden werden müsse.
Präsentiert werde zeitgenössische Kunst, «die in Berlin entsteht und internationale Impulse setzt», kündigte Angela Rosenberg vom Kunsthallen-Projekt an. Zudem würden Künstler ermuntert, neue Formate speziell für die Kunsthalle zu entwickeln. Der «Laborcharakter» stehe bei dem Projekt im Vordergrund. Eröffnet werde die Kunsthalle am 17. Oktober mit einer Ausstellung der in Berlin lebenden südafrikanischen Künstlerin Candice Breitz.
Insgesamt werden den Angaben zufolge von Mitte Oktober 2008 bis Mitte Oktober 2010 acht Schauen gezeigt. Die ebenfalls als Ausstellungsfläche dienende etwa 1680 Quadratmeter umfassende Außenhaut der Kunsthalle wird für zwei Kunstwerke genutzt. Bereits ab September soll dort eine weiße, «pixelierte Wolke» auf blauem Grund von dem in Linz geborenen Künstler Gerwald Rockenschaub leuchten.
Der eingeschossige, zunächst als «White Cube» bezeichnete Bau kostet 950 000 Euro und wird von der Stiftung Zukunft Berlin finanziert. Nach zwei Jahren verschwindet die Kunsthalle wieder, und es beginnt voraussichtlich die Errichtung des Neubaus in der Kubatur des Stadtschlosses, das sogenannte Humboldt-Forum, dessen Eröffnung für 2013/14 geplant ist.


Chemnitz: Verhüllung des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz dauert länger
Chemnitz (ddp). Die für Samstag angekündigte vollständige Verhüllung des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz verschiebt sich um zehn Tage. Die Arbeiten erwiesen sich im Detail komplizierter als erwartet, sagte der Direktor der Neuen Sächsischen Galerie (NSG), Mathias Lindner, am Freitag auf ddp-Anfrage. Das Kunstprojekt «Temporary Museum of Modern Marx» solle nun endgültig am 17. Juni eröffnet werden. Am inhaltlichen und baulichen Konzept ändere sich nichts.
Die Verhüllung des Monuments ist ein Kunstwerk auf Zeit, das zur Auseinandersetzung mit den Ideen des Philosophen Karl Marx (1818-1883) und der künftigen Stadtgestaltung von Chemnitz anregen soll. Das Projekt auf Anregung der NSG hatten Studenten der Kunstuniversität Linz (Österreich) und des Fachbereichs Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule erarbeitet. Sie entwickelten ein 17 Meter hohes, begehbares Gerüst, das mit weißen Planen verkleidet wird. Dahinter können sich die Besucher an Hör- und Leseplätzen ganz unmittelbar mit Marx beschäftigen und dem Philosophen quasi in die Augen schauen.
Das Chemnitzer Marx-Monument gilt als die größte Kopf-Plastik der Welt. Das mit Sockel mehr als 13 Meter hohe Denkmal wurde von dem sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel geschaffen und 1971 eingeweiht. Chemnitz hieß von 1953 bis 1990 Karl-Marx-Stadt.