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Kulturstaatsministerin Weiss vergibt Förderhilfe für den Filmverleih +++ Wulff sieht in Medienwirtschaft deutsche Zukunftsbranche +++ Filmschaffende verlangen bessere Förderung der Branche +++ Senta Berger verteidigt Filmakademie
Kulturstaatsministerin Weiss vergibt Förderhilfe für den Filmverleih
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Christina Weiss, fördert nach Juryentscheidung den Verleih des Films "Yasmin" (Regie: Kenny Glenaan) mit 20.000 Euro (academy films, Stuttgart).
Die Auswahl des Verleihprojekts erfolgte auf Vorschlag der Jury Kopien- und Verleihförderung in der Besetzung: Eva Matlok, Berlin (AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V.), Heidrun Podszus, Berlin Filmverleiherin), Margarete Papenhoff, Mettmann (Kinobetreiberin) und Rudy Tjio, München (Filmeinkauf).
Der nächste Termin zum Einreichen der Anträge auf Verleihförderung ist der 18. Juli 2005. Die Anträge sind zu richten an:
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Filmreferat K 35
Graurheindorfer Str. 198
53117 Bonn
Der für die Einreichung erforderliche Antrag sowie weitere Informationen zur Filmförderung sind abrufbar unter:
http://www.kulturstaatsministerin.de/filmförderung
Wulff sieht in Medienwirtschaft deutsche Zukunftsbranche
Berlin (ddp). Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sieht in der Medienwirtschaft eine Zukunftsbranche. «Deutschland muss für Medienschaffende eine attraktivere Adresse werden», sagte Wulff am Freitag in Berlin. Da dem Staat mehr Mittel für eine noch breitere Filmförderung fehlten, müsse mehr privates Kapital zur Verfügung stehen. Wulff verwies auf den Nachbar Frankreich. «Ich bewundere, dass dort viel mehr privates Kapital für den heimischen Film eingeworben wird», betonte er.
Medienfonds hätten mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro 2004 gezeigt, dass privates Kapital für Filme auch in Deutschland zu akquirieren sei. Allerdings müsse «davon möglichst viel in Deutschland investiert werden», sagte Wulff.
Filmschaffende verlangen bessere Förderung der Branche
Berlin (ddp). Vertreter der deutschen Filmwirtschaft protestieren gegen den ihrer Ansicht nach «alarmierenden Zustand» in der Branche. Deshalb gründeten sie das Aktionsbündnis «medieninitiative! deutschland», wie die Organisatoren am Freitag in Berlin mitteilten. Das Bündnis fordert politische Unterstützung, um die nationale Filmwirtschaft als «Schlüsselindustrie» zu fördern. Dies sei in Ländern wie Irland und Ungarn bereits der Fall. Der Initiative geht es auch um die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Medienindustrie.
Die «medieninitiative! deutschland» wird bislang unter anderem unterstützt vom Bundesverband Regie, den deutschen Medienfonds VIP und Equity Pictures, den Regisseuren Roland Emmerich und Florian Gallenberger sowie den Schauspielern Veronica Ferres, Ralf Bauer und Maximilian Schell.
Am Freitagabend sollte in Berlin der Deutsche Filmpreis 2005 verliehen werden. Der Preis ist die höchst dotierte Auszeichnung für den deutschen Film. Insgesamt werden von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) 2,85 Millionen Euro vergeben.
Senta Berger verteidigt Filmakademie
München (ddp). Vor der Vergabe des Deutschen Filmpreises hat Schauspielerin Senta Berger die Rolle der Filmakademie verteidigt. Erstmals kürt nicht mehr eine unabhängige Jury die Sieger, sondern die 2003 neu gegründete Filmakademie. Von Vetternwirtschaft könne bei 680 Mitgliedern der Akademie wohl nicht die Rede sein, sagte Berger dem Bayerischen Rundfunk am Freitag. Mauschelei sei viel eher möglich, wenn «11 Mitglieder 14 Tage zusammen 20 Filme sehen», fügte Berger hinzu, die neben Produzent Günter Rorbach im Vorstand der Akademie sitzt. Der Filmpreis Lola sollte am Freitagabend in Berlin verliehen werden.
Berger wehrte sich zudem gegen die Kritik, der Filmpreis sei mit knapp drei Millionen Euro staatlicher Filmförderung zu hoch dotiert und verwies auf die Subventionen für Opernhäuser und Theater. «Wenn man bedenkt, dass der gesamte Kulturetat nur 0,1 Prozent des Staatshaushaltes ausmacht, dann kann man nicht von Verschwendung von Steuergeldern sprechen», sagte sie.