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Herta Müller erhält Berliner Literaturpreis +++ Leipzig: 1500 Autoren, Buch-Preise und Foren zur Buchmesse 2005 +++ Zwickau: Marschaks «Katzenhaus» im Puppentheater +++ Altenburg-Gera: «Doctor Faust» als Puppenspiel
Herta Müller erhält Berliner Literaturpreis
Berlin (ddp-bln). Die deutsch-rumänische Schriftstellerin Herta Müller wird mit dem Berliner Literaturpreis 2005 geehrt. Das teilte am Dienstag die Stiftung Preußische Seehandlung mit, die diese Ehrung auslobt. Die Auszeichnung wird am 4. Mai durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) verliehen.
Außerdem werde Müller die «Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik» an der Freien Universität (FU) übernehmen, betonte die Stiftung. Müller ist damit die erste Inhaberin der neu errichteten Professur, die im Sommersemester 2005 beginnt.
Nach fünfmaliger Vergabe war der Berliner Literaturpreis 1998 zum zunächst letzten Mal verliehen worden. Ab 2005 gibt es ein neues Konzept und die Vergabe erfolgt jährlich. Der Preis ist mit insgesamt 30 000 Euro dotiert. Die Auszeichnung ist mit dem Angebot der Berufung auf die Heiner-Müller-Gastprofessur am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften an der FU verbunden. Gewürdigt werden Autoren, deren Werk zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur beigetragen hat.
Leipzig: 1500 Autoren, Buch-Preise und Foren zur Buchmesse 2005
Leipzig (ddp). Zu Europas größtem Literaturfestival «Leipzig liest» im Rahmen der Buchmesse erwartet die Stadt im März mehr als tausend Autoren und Prominente. Unter anderem haben sich Amos Oz, Thomas Brussig und Joachim Fest zu Lesungen angekündigt, wie der Direktor der Leipziger Buchmesse, Oliver Zille, am Dienstag sagte. Daneben werden aber auch Schauspieler wie Manfred Krug und Politprominenz wie Oskar Lafontaine nach Leipzig kommen. Zille sprach mit Blick auf die mehr als 1200 Veranstaltungen an vier Messetagen von einem «Festival der Superlative».
Schwerpunktthemen des viertägigen Programms werden der 200. Todestag Friedrich Schillers (1759-1805) sowie die deutsch-israelischen Beziehungen sein.
Erstmals wird während der Buchmesse (17.-20. März) der Preis der Leipziger Buchmesse vergeben. Die hochkarätige Jury solle für ein überragendes Renommee der Auszeichnung sorgen, sagte der Jury-Vorsitzende Martin Lüdke. In dem Gremium sitzen unter anderen die «Literaturen»-Herausgeberin Sigrid Löffler, die Feuilleton-Autorin der «Süddeutschen Zeitung», Franziska Augstein, sowie ihr Kollege Richard Kämmerlings von der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
«Das einzige Kriterium für uns wird Qualität sein», sagte Lüdke. Die Vorgänger-Auszeichnung, der Leipziger Bücherpreis, «war leider nicht so erfolgreich, wie sie hätte sein können». Der Preis war in den vergangenen Jahren als angeblich zu seicht und bedeutungslos mehrfach in die Kritik geraten.
Im vergangenen Jahr waren 102 000 Literaturfreunde zur Leipziger Buchmesse gekommen.
http://www.leipziger-buchmesse.de
Zwickau: Marschaks «Katzenhaus» im Puppentheater
Zwickau (ddp-lsc). Im Puppentheater Zwickau wird heute das Stück «Das Katzenhaus» erstmals über die Bühne gehen. Erzählt wird die Geschichte einer reichen Katze, die ein großes Haus besitzt und ihre noblen Nachbarn in Gestalt von Schwein und Ziege, Bock und Hahn zu einem rauschenden Fest einlädt. Autor des Stücks ist Samuel Marschak. Das Bühnenbild entwarf Antje Hohmuth, von der auch die Stabfiguren stammen. Die Musik komponierte Andreas Breiter.
Altenburg-Gera: «Doctor Faust» als Puppenspiel
Gera (ddp-lth). Mit einer eigenen Version des «Doctor Faust» wartet das Puppentheater der Altenburg-Geraer Bühne auf. Das Puppenspiel kommt in der Textfassung von Regisseur Volkmar Funke nach einer alten Volkssage von Johann Georg Geisselbrecht heraus. Die Premiere der Inszenierung, die für Besucher ab zwölf Jahre gedacht ist, steht für den 19. Februar in Geras Kleinem Theater auf dem Programm, wie die Bühne mitteilte. Die erste Vorstellung im Altenburger Heizhaus ist für den 8. März geplant.
Die Altenburg-Geraer Puppenspieler griffen für ihre Version auf den Text eines Marionettenspiels aus dem 19. Jahrhundert zurück, das Johann Georg Geisselbrecht verfasste, einer der bedeutendsten Marionettenspieler seiner Zeit. Mit Stabpuppen wollen die Puppenspieler die Geschichte des Doctor Johann Georg Faust aus dem 15. Jahrhundert erzählen. Er selbst nannte sich «Gelehrter», «Magier», «Astrologe» und trat öffentlich auf Marktplätzen auf. Zudem betätigte er sich als Wahrsager und Arzt, der auch an Fürstenhöfe gerufen wurde.
Die Legenden um ihn wurden erstmals 1587 als Volksbuch «Historia von Dr. Johan Fausten» gedruckt. Danach schuf der Engländer Christopher Marlowe 1588 die erste Schauspielfassung. Wandertruppen zogen mit dem Stück durch Europa und es folgte eine wahre Flut von Adaptionen des Stoffes. Der junge Johann Wolfgang von Goethe wurde durch ein Puppenspiel zu seinem Lebenswerk inspiriert.
http://www.theater.altenburg.gera.de