Hauptrubrik
Banner Full-Size

9.8.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Gelsenkirchen: Werke von Kirchner, Nolde und Müller in Gelsenkirchen gestohlen +++ Potdam: Ausstellung erinnert an Rückgabe von Beutekunstwerken im Jahr 1958 +++ Braunschweig: Vermeer-Gemälde wird in Tokio ausgestellt +++ Köln: Ausstellung zeigt politische Fotomontagen der 30er Jahre +++ Düsseldorf: Kunsthalle zeigt Werke des Ausstellungsraums «Parkhaus»


Gelsenkirchen: Werke von Kirchner, Nolde und Müller in Gelsenkirchen gestohlen
Gelsenkirchen (ddp). Ein unbekannter Täter hat am Freitag drei Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Otto Müller aus dem Städtischen Museum Gelsenkirchen entwendet. Nach Angaben eines Polizeisprechers hielt sich der Mann nur wenige Minuten im Galeriebereich des Hauses auf. Als er das Gebäude verließ, hatte er mehrere Gegenstände unter dem Arm.
Kurz danach erinnerte sich der Pförtner, dass der Unbekannte bei Betreten des Hauses keine Gegenstände bei sich gehabt hatte. Deshalb begab er sich in den Ausstellungsbereich, wo er den Diebstahl der Aquarelle und Zeichnungen feststellte. Von dem mutmaßlichen Täter fehlte zu diesem Zeitpunkt bereits jede Spur. Der Wert seiner Beute wird mit mehreren zehntausend Euro angegeben.


Potdam: Ausstellung erinnert an Rückgabe von Beutekunstwerken im Jahr 1958
Potsdam (ddp). Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und die Initiative Deutsch-Russischer Museumsdialog erinnern an die Rückgabe von Beutekunstwerken aus der ehemaligen Sowjetunion an kulturelle Einrichtungen in Deutschland vor 50 Jahren. Dazu gibt es ab 13. August in der Bildergalerie von Sanssouci in Potsdam eine Ausstellung, wie die Stiftung am Freitag mitteilte. Die Schau ist Auftakt der Veranstaltungsreihe «Verlust und Rückgabe».
Im Deutsch-Russischen Museumsdialog sind fast 80 deutsche Museen zusammengeschlossen. Ziel ist es, die fachlichen Kontakte und Kooperationen zwischen deutschen und russischen Institutionen zu vertiefen, um eine Lösung in der Frage kriegsbedingt verlagerter Kunstwerke zu finden. Deutschland und Russland streiten seit Jahren über den Besitz der in Russland lagernden Objekte aus Deutschland.


Braunschweig: Vermeer-Gemälde wird in Tokio ausgestellt
Braunschweig/Tokio (ddp-nrd). Als Leihgabe des Braunschweiger Herzog Anton Ulrich-Museums ist derzeit das Gemälde «Das Mädchen mit dem Weinglas» in Tokio zu sehen. Das Bild des holländischen Malers Jan Vermeer van Delft gilt als eines der bekanntesten Ausstellungsstücke des Museums, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Für die Kunstausstellung «Vermeer and the Delft Style» im Tokyo Metropolitan Art Museum wurden insgesamt 40 Gemälde holländischer Künstler aus dem 17. Jahrhundert von Museen aus aller Welt entliehen.
Die Ausstellung in Tokio war am Anfang August eröffnet worden und läuft noch bis 14. Dezember. Auf Plakaten wird in Japan für die Ausstellung mit dem Vermeer-Gemälde aus Braunschweig geworben.


Köln: Ausstellung zeigt politische Fotomontagen der 30er Jahre
Köln (ddp). In der Ausstellung «Hitler blind und Stalin lahm» zeigt das Kölner Museum Ludwig ab Samstag (9. August) politische Fotomontagen der Pariser Zeitung «Marianne» aus den 30er Jahren. Unter dem Pseudonym «Marinus» hatte die Illustrierte zwischen 1932 und 1940 mehr als 250 Fotomontagen veröffentlicht, vorwiegend auf den Titelseiten, wie das Museum am Freitag mitteilte. Lange Zeit war der Gestalter der Montagen unbekannt, zumal nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris im Juni 1940 die Zeit der französischen Illustrierten beendet war.
Erst seit kurzem steht fest, dass sich der Däne Jacob Kjeldgaard (1884-1964) hinter dem Pseudonym «Marinus» verbarg. Seit 1933 war er Mitarbeiter der Redaktion von «Marianne» und der Urheber der Fotomontagen. Sie karikierten aus französischer Sicht die Politik der Nationalsozialisten, aber auch Staatsmänner der westlichen Welt wurden als zweifelhafte Drahtzieher und Friedenskämpfer der 30er Jahre dargestellt. Hitler wurde als Anstreicher, als stumpfer Bräutigam aus Wagners Oper «Tristan und Isolde» oder als Karnevalsprinz vorgeführt, auch Mussolini und Stalin wurden als verschlagene Politiker dargestellt.
«Marinus» verarbeitete Kunstwerke von Leonardo, Breughel, Delacroix, Rodin und Franz von Stuck, aber auch Standfotografien aus Historienfilmen wie «Ben Hur».
In der Kölner Schau sind erstmals in Deutschland sämtliche noch erhaltenen originalen Fotomontagen von «Marinus» sowie das Gesamtwerk der gedruckten Ausgaben der Zeitschrift «Marianne» zu sehen. Anhand weiterer Exponate zeigt die Schau, wie stark «Marinus» von den Fotomontagen des wesentlich bekannteren John Heartfield inspiriert wurde.
Die Ausstellung ist bis 19. Oktober zu sehen.


Düsseldorf: Kunsthalle zeigt Werke des Ausstellungsraums «Parkhaus»
Düsseldorf (ddp-nrw). Anlässlich seines elfjährigen Bestehens zeigt der Ausstellungsraum «Parkhaus» in der Düsseldorfer Kunsthalle ab Sonntag (10. August) eine Jubiläumsausstellung. Aus 75 Ausstellungen in dem ehemaligen Gartenhaus im Park des Künstlervereins Malkasten wurden nach Veranstalterangaben 42 Künstler ausgewählt, die nun alte und neue Arbeiten in der Kunsthalle präsentieren werden.
Neben bereits aus früheren Präsentationen bekannten Werken sollen neue Arbeiten unter anderem von Stefan Demary, Michael Sailstorfer und Takeshi Makishima speziell für diese Schau geschaffen werden. Mit Arbeiten wie großformatigen Siebdrucken und Skulpturen werde ein breites Spektrum künstlerischer Positionen zu sehen sein, hieß es.
Die Ausstellung ist bis zum 21. September zu sehen. Geöffnet hat die Kunsthalle dienstags bis samstags zwischen 12.00 und 19.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Sonntags werden um 12.30 Uhr kostenlose Führungen angeboten.