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9.8.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Erfurt: Theater Erfurt offen für Zusammenarbeit mit Nationaltheater Weimar +++ Berlin: Brandauer spielt 2007 «Wallenstein» in Berlin +++ Essen: Studie - Brechts Texte nicht sehr populär +++ Zürich: Atrium-Verlag startet neu mit Belletristik und Biografien


Erfurt: Theater Erfurt offen für Zusammenarbeit mit Nationaltheater Weimar
Erfurt (ddp-lth). Das Theater Erfurt ist offen für eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nationaltheater (DNT) Weimar. Entsprechende Gespräche müssten jedoch «auf gleicher Augenhöhe» stattfinden, sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) am Dienstag der Nachrichtenagentur ddp. Es werde «auf jeden Fall» eine Kooperation geben, ob mit Weimar, werde man sehen. «Wir haben auch noch andere Optionen», machte er deutlich.
Bei Gesprächen zur Zukunft der Erfurter Bühne mit Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU) am gleichen Tag seien «die Positionen noch einmal bekräftigt worden». Es sei bekannt, dass das Land eine Fusion mit dem DNT wünsche, «aber wir reden auch mit anderen».
Erfurt, das mit 14 Prozent die höchste Einspielquote unter den Thüringer Theatern habe, sei mit dem Abbau von Sparten bereits in Vorleistung gegangen und habe nur noch die Oper, betonte das Stadtoberhaupt. Weimar indes habe noch ein Mehrspartenhaus, das derzeit 15,8 Millionen Euro vom Land erhalte, während nach Erfurt nur 6,5 Millionen Euro flössen. Nach dem Willen des Ministers sollen es ab 2008 zusammen nur noch 20 Millionen Euro sein.
http://www.theater-erfurt.de

Berlin: Brandauer spielt 2007 «Wallenstein» in Berlin
Leipzig/Berlin (ddp). Klaus Maria Brandauer übernimmt nach Informationen der «Leipziger Volkszeitung» (Mittwochausgabe) die Titelrolle in Peter Steins Inszenierung von Friedrich Schillers «Wallenstein». Das Stück wird 2007 in Zusammenarbeit mit dem Berliner Ensemble realisiert. Jeweils an den Wochenenden soll es dann insgesamt 30 Vorstellungen der «Wallenstein»-Trilogie in einer Halle in Berlin geben.
Für Brandauer, der in der kommenden Theatersaison erneut als «Nathan der Weise» am Wiener Burgtheater auf der Bühne steht, ist das die erste Zusammenarbeit mit Stein. Beide begannen ihre Theaterlaufbahn den Angaben zufolge beim legendären Regisseur Fritz Kortner.
Zunächst tritt Brandauer noch zwei Mal als Regisseur hervor: mit Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» im Berliner Admiralspalast am Freitag und im September mit Richard Wagners «Lohengrin» an der Oper Köln.

Essen: Studie - Brechts Texte nicht sehr populär
Essen (ddp). Der Dramatiker Bertolt Brecht, dessen 50. Todestag am 14. August begangen wird, ist offenbar nicht besonders populär. In diesem und im vergangen Jahr hätten nur jeweils 1 Prozent der Deutschen etwas von Brecht gelesen. 42 Prozent hätten noch nie einen Text von ihm gelesen, geht aus der am Dienstag veröffentlichten Gewis-Umfrage im Auftrag des Literaturmagazins «Bücher» hervor. Das Gewis-Institut hatte 1084 Frauen und Männer zwischen 16 und 65 Jahren befragt.
Die Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) hatte zuletzt in der Schulzeit Kontakt mit Brechts Werk. 42 Prozent der Bundesbürger haben das noch nie oder erinnern sich nicht daran.
Auch Brechts Biografie ist den meisten unbekannt. Dass er das Berliner Ensemble gründete, wissen nur acht Prozent der Deutschen. Drei Prozent denken irrtümlich an die Berliner Schaubühne, die übrigen 89 Prozent haben keine Idee, welches Theater Brecht gegründet haben könnte.

Zürich: Atrium-Verlag startet neu mit Belletristik und Biografien
Zürich (ddp). Der Atrium Verlag startet neu mit einem literarischen Programm aus Belletristik und Biografien. Im Herbst 2006 erscheinen die ersten zehn Titel. Der Verlag wurde 1935 von Kurt Leo Maschler als Emigrantenverlag in der Schweiz gegründet, um Erich Kästner die weitere Veröffentlichung seiner Werke zu ermöglichen. «Wir wollen mit dem neuen Programm an die literarische Tradition des Verlages anknüpfen. Geplant ist auch die Veröffentlichung von Romandebüts, Wiederentdeckungen und Übersetzungen«, sagte Verlegerin Silke Weitendorf. Bei Atrium finde man künftig »ein vielfältiges Programm anspruchsvoller Literatur, das gesellschaftlich relevante Themen aus literarisch ungewöhnlicher Perspektive aufgreift".
Die Verlagsgruppe Oetinger übernahm 1976 den Atrium Verlag mit seinen Rechten, mit Ausnahme der Rechte an den Büchern von Stefan Zweig, und führte ihn als eigenständigen Verlag mit Sitz in Zürich weiter. Zu dem Programm gehörten fortan die Erwachsenenbücher Erich Kästners ebenso wie in lockerer Reihenfolge erscheinende Bücher für junge Erwachsene. Alle Weltrechte Erich Kästners liegen weiterhin beim Atrium Verlag.
Zu den Autoren des neuen Programms zählen im Herbst unter anderen Stefan aus dem Siepen, Christopher New, Adam Thorpe, Michael Schulte und Hermann Kesten.