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Am Sonntag wird in Mainz zum 35. Mal der Kleinkunstpreis vergeben

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Mainz (ddp-rps). Während sich in Hollywood am Sonntagabend die Filmwelt zur «Oscar»-Verleihung trifft, kommt in Mainz die Kleinkunst-Elite zusammen, um ihre Stars zu feiern. Zum 35. Mal wird im «unterhaus» der Deutsche Kleinkunstpreis verliehen.

Die goldene Glocke, die die Preisträger zusätzlich zum Preisgeld von 5000 Euro erhalten, gilt als «Oscar» der Kleinkunstbranche.

Wie das «Who is who» der deutschen Bühnenunterhaltung liest sich die Liste der bisherigen Preisträger: von Hanns Dieter Hüsch, Loriot und Gert Fröbe über Emil Steinberger und Gerhart Polt bis zu Dieter Hildebrandt und Gisela May. «Da kann man wirklich nur unglaublich stolz sein, mit in dieser Reihe zu stehen», sagt Martina Schwarzmann, eine der diesjährigen Preisträgerinnen.

Schwarzmann erhält den Förderpreis der Stadt Mainz, der 1976 erstmals im Rahmen des Deutschen Kleinkunstpreises vergeben wurde. Die Jury lobt die 28-jährige für ihren «geradlinigen Blick auf schräge Alltagsbegebenheiten». Davon wird sie das Publikum nach der Preisverleihung überzeugen können, wenn sie Ausschnitte aus ihrem Bühnenprogramm zum Besten gibt.

In der Sparte Kabarett wird Andreas Rebers ausgezeichnet. Er tritt bei seinen Bühnenprogrammen vor allem mit seinem Akkordeon in Erscheinung. Die Jury begründet ihre Preisvergabe an Rebers damit, dass er sein Akkordeon nicht nur als musikalisches Handwerkszeug nutze, sondern es «zum Instrument der Satire selbst» mache. Rebers betrachtet die Auszeichnung «als eine Bestätigung, dass ich den richtigen Weg gegangen bin».

Einem breiten (Fernseh-)Publikum bekannt ist der Preisträger in der Sparte Kleinkunst: Kurt Krömer, der mit bürgerlichem Namen Alexander Bojcan heißt, führt beim Rundfunk Berlin-Brandenburg durch die «Kurt Krömer Show». Die Jury des Kleinkunstpreises bezeichnet den 32-jährigen als «improvisiertes Naturereignis», bei dem man nie wisse, wo der Wahnsinn anfängt und wo er aufhört.

Ein Duo erhält den Preis in der Sparte Chanson. Die Sängerin und Texterin Christiane Weber und der Pianist und Komponist Timm Beckmann treten seit 1997 mit ihrer «melancholischen Beziehungsshow» zusammen
auf. Die Jury lobt die außergewöhnlichen Textideen und die brillanten Kompositionen des Duos.

Moderiert wird die Preisverleihung von Dieter Nuhr. Er selbst war 1998 Preisträger des Kleinkunstpreises. Verliehen werden die Preise traditionell auf der Bühne des «unterhauses». In dem Kellertheater in der Mainzer Innenstadt leitete einst Hanns Dieter Hüsch das Kabarett «arche nova». Das bestand zwar nicht lange, hinterließ dem Unterhaus aber eine Schiffsglocke, die fortan jede Vorstellung einläutete. Ihrer Form sind die Mainzer «Oscars» nachgebildet.

3-sat sendet die Aufzeichnung der Preisverleihung am 17. März.